Überarbeitung?

Mich würde interessieren, wie ihr Texte mit Papyrus überarbeitet?

Ich habe bisher meine Texte ausgedruckt und auf Papier überarbeitet, nur um sie dann in Papyrus anzupassen. Aber das geht doch sicher auch besser, oder? :slight_smile:

Habt Ihr Vorschläge, wie man Texte direkt in Papyrus überarbeitet / kürzt usw?

Nachtrag: Auch im Hinblick darauf, dass man bestimmte Passagen zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht doch noch mal benötigt.

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Zunächst mal: Änderungen anzeigen lassen. Die lasse ich mindestens bis zum nächsten Tag stehen, bevor ich entscheide, ob ich sie übernehme oder nicht.
Lösche ich längere Passagen, bunkere ich mir die alten Textschnipsel auf einem eigenen Denkbrett, sortiert nach dem Plot-Strang, zu dem sie gehören.
Außerdem bin ich fürs Feintuning ein Fan der Stilanalyse. Die ist bei mir recht hart eingestellt, und ich checke jede einzelne Markierung. Das führt gelegentlich dazu, daß ich Sätze völlig neu konstruiere. Oder ich ignoriere den Hinweis, denn: Ich will es an der Stelle nun mal so.

Abgesehen davon speichert Papyrus doch diverse Versionen, richtig? Da können andere aber bestimmt mehr zu sagen; ich arbeite nicht mit den verschiedenen Versionen.

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Ich arbeite gerne mit Kommentaren. Die bleiben stehen, bis sie überflüssig sind …:cool:
Ansonsten, Stilanalyse, Duden-Korrektor, eigener Kopf (letzteres vor allem …:roll_eyes:)

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Ich mache es genauso wie Alex Sassland. Ganz am Ende, wenn ich meine, dass mein Buch fertig ist, mache ich einen Probedruck. Dabei finde ich oft noch einige Fehler.

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Ja! Die hab ich vergessen. Äußerst hilfreich, weil dann der Kommentar an genau der Stelle steht, zu der man einen Gedanken hatte.

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Wenn ich längere Passagen rauskürze (was mir viel schwerer fällt als es sollte), dann wandle ich die in Geistertext um und aktiviere “Alle Geistertexte ausblenden”. Dadurch werden die dann quasi als Kommentar an den Rand geschoben. Finde ich sehr hilfreich, da es nicht stört und man trotzdem nochmal nachlesen und ggf. wieder zurückholen kann.

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[FONT=Book Antiqua]**Wat fott is, is fott. **

Warum sollte ich den alten Kram behalten, wenn er mir beim Überarbeiten nicht mehr gefällt? Ich lösche sowas gleich. Habe es eine Zeitlang anders gemacht. Habe es ewig mit mir rumgeschleppt und es am Ende doch gelöscht. Wenn ich will, kann ich jederzeit etwas viel Besseres neu schreiben, als den alten Kram zu verwenden. Habt ihr echt einen Text, der gelöscht wurde, dann später wieder rausgekramt und gedacht, ach an der Stelle wäre er eigentlich gut?

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Nein, aber ich lese den gelegentlich trotzdem nochmal durch, weil da Gedanken oder Ideen drin sind, die vielleicht an der Stelle nicht gepasst haben oder nicht gut ausgearbeitet waren, die man aber vielleicht doch noch einmal aufgreifen könnte.

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Manchmal ist da auch eine Formulierung, die sich genial anfühlt, aber an dieser Stelle nicht passt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass bestimmte Formulierungen und Gedanken nur einmal im Leben kommen. Sind sie erstmal gelöscht, sind sie unwiederbringlich verloren. Man kann sich daran später nicht mehr erinnern, zumindest nicht genau.
Da man sie immer noch löschen kann, lasse ich sie bis zu Abgabe stehen und manche davon kommen bei mir in einen Zettelkasten, den ich hin und wieder durchforste, wenn ich die Erinnerung habe, das schon mal formuliert zu haben oder wenn ich Inspiration brauche.

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Ja. In einer anderen Geschichte.

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Danke für den Input. Ich nutze gerade die Idee mit den ausgeblendeten Geistertexten. Das funktioniert super und man kann bestimmte Formulierungen für andere Bereiche im Text übernehmen und hat weiter Zugriff. Danke dafür! :slight_smile:

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Ich drucke den Text immer mal wieder aus. Auch, weil manche Testleser den Text lieber in Papierform haben wollen.
Die hebe ich mir natürlich alle auf, um nachzuschauen, ob was „altes“ vielleicht doch besser passen könnte. Und natürlich stehen da auch die Anmerkungen der Testleser drauf.

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Ich finde es faszinierend, dass man bei einer gedruckten Textversion komplett andere Dinge entdeckt, als elektronisch am Bildschirm.

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Mir reicht es, einen pdf-Export anzufertigen. Den schicke ich dann per Mail an mein Tablet und kann dann mit dem Stylus genauso darin herummalen wie auf Papier. Aber ich habe nicht so viele Papierstapel bei mir herumliegen.

LG
Pamina

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… gefällt mir ausnehmend gut.
Bei mir muss mein Tolino dafür herhalten. Er erlaubt, Stellen im Text zu markieren und einen Kommentar dazuzuschreiben. Einen Mangel hat der Tolino allerdings: Es gibt keine Umlaute, obwohl es eine QWERTZ-Anordnung ist (Vielleicht liest ja einer von Tolino zufällig diesen Beitrag.). Die zu korrigierenden Stellen findet man relativ schnell, wenn 2 bis 3 Wörter der Stelle in die Suchfunktion von PA eingegeben werden …

Auch nicht, wenn man länger auf eine Taste drückt? Das finde ich schon merkwürdig, denn Sonderzeichen oder eine anderssprachige Tastatur kann man sich ja sogar schon aufs Handy laden …

LG
Pamina

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@Pamina22 hat recht. Du musst nur etwas ‘verweilen’ auf dem Buchstaben, dann erscheinen die Alternativen.
Ist für mich etwas fummelig, aber es funktioniert.

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Ja. Selten, aber ist vorgekommen: Text rausgelöscht, weil er mir irgendwie nicht stimmig erschien. Später in einer ganz anderen Szene verändert genutzt und festgestellt: Er gefiel mir in der alten Szene nicht, weil er da noch nicht logisch war. In die neue Szene fügt er sich logisch ein und gefällt mir da.

Mehr habe ich zugegebenermaßen gelöscht, aber: Behalte ich 100 Schnipsel und lösche 99 davon, hatte ich immerhin einen, der mir für mein Buch an anderer Stelle weitergeholfen hat. Und mit den 99 übrigen geht es mir oft wie @CaptGregSparrow : Ich nutze sie als Steinbruch; manchmal für einzelne Sätze, manchmal für Metaphern, manchmal für Ideen. Rauslöschen heißt ja nicht zwingend, daß die Passage schlecht war (solche lösche ich in der Tat auch sofort). Manchmal paßt die Stelle nur nicht da, wo sie bisher stand.

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Du kannst old warden, as ne Kau un liernst ümmer noch wat dortau! (Für nicht Plattdeutsche: Du kannst alt werden, wie eine Kuh und lernst immer noch was dazu!)
Diese Funktion kannte ich bisher nicht. Allerdings ist es wie Waba schon sagt, etwas fummlig.
Bitte entschuldigt mich für die nächsten Stunden! Ich muss nun ein bisschen üben, damit ich statt des Ö nicht das skandinavische Zeichen erwische.

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Nach der Niederschrift der ersten Fassung lass ich das Ding eine Weile liegen, dann schiebe ich es mir als eBook auf meinen Kindle und lese es dort erst mal in aller Ruhe von Anfang bis Ende. Meine Beobachtung ist, dass ich auf dem Reader sowieso am kritischsten lese, kritischer als auf gedrucktem Papier, zudem hat der Text dann eine ganz andere Gestalt als beim Schreiben, was den Blick sowieso immer schärft. Ganz old school habe ich ein Notizbuch neben mir liegen, in dem ich alles notiere, was mir auffällt und sich nicht durch Markierungen im Text oder Notizen im Kindle festhalten lässt (so Überlegungen also wie „Kapitel 2 überhaupt notwendig?“, „Szene mit John Doe weiter nach hinten??“ usw.).

Mit markiertem Kindle-Text und Notizbuch kehre ich dann an den Computer zurück und bastle das, was ich für Verbesserungen halte, ins Manuskript hinein.

Anschließend schlägt die große Stunde der Stilanalyse und der Lesbarkeitsanzeige: Der ganze Farbkasten wird eingeschaltet, alles auf höchster Stufe, und dann gehe ich jeden Satz und jede Markierung durch. Klingt nach Arbeit, hat aber, wenn man sich ganz drauf einlässt, eher was von einem Drogentrip, jedenfalls bei mir: Zeit und Raum verschwinden, nur der Text und ich bleiben … Myriaden von Verbindungen zwischen den Wörtern und Sätzen blitzen auf … ich ändere hier, sehe, dass ich dann auch da ändern muss, bringe den Thesaurus zum Glühen, usw. usf. … (habe ich ja schon einmal genauer beschrieben, wie das geht.)

Und irgendwann komme ich wieder zu mir und habe ein überarbeitetes Manuskript, das ich dann so an den Verlag schicke.

Wo mein Lektor dann doch immer noch was findet … :confused:

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