Als Frau ein Männer Pseudonym

Hallo da draußen!

Ich bin vor der Veröffentlichung meines ersten Buches auf der Suche nach einem Pseudonym weil sich das für mich gut anfühlt. Ich hatte überlegt als Frau unter einem Männernamen zu veröffentlichen, weil das zum Genre passen würde.

Was haltet ihr davon? Wo seht ihr eventuelle Nachteile?

Der erste Nachteil, der mir einfallen würde wäre das Marketing. Die LeserInnen wollen den Autor ja auch kennen lernen.

Grüße
Angie

Spricht für mich nichts dagegen.
Je nach Ausprägung kann ein Pseudonym aber anstrengend werden. Beispiel: Hast du eine eigene Homepage für dein Alias? Was steht dann da im Impressum? Es gibt noch immer Autorenservices, die dann zu deiner postalischen Anschrift werden. Dann kannst du im Impressum wirklich dein Pseudonym eintragen, andernfalls stünde dort vermutlich doch wieder dein Klarname und Anschrift etc.
Wenn dir aber nicht absoluter Tarnkappenmodus wichtig ist, dann hast du natürlich auch weniger Stress mit solchen Sachen.

Welches Genre ist es denn, dass du sagst, ein Männername macht sich besser?

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Das würde mich auch interessieren.
Und: Haust Du Dich nicht gerade selbst in die Pfanne? Männer und Frauen können alles. Bastabum. Vielleicht ausser Kinder kriegen, aber sonst…? Warum ordnest Du ein Genre einem Geschlecht zu? Vielleicht ist es ja gerade sehr ansprechend für einen Leser, wenn eine Frau in einem Männergenre schreibt. Ich wüsste nur nicht, was ein Männergenre ist. Klär uns auf!

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Da gibt’s berühmte Beispiele: George Sand etwa, oder in der Science-Fiction James Tiptree, Jr. (alias Alice Sheldon). Und Frau Rowling hat ihre Vornamen abgekürzt, damit man nicht sah, dass sie eine Frau ist. Kann man also machen.

Allerdings trägt man dadurch auch dazu bei, Erwartungshaltungen zu zementieren (“Nur Männer schreiben gute Thriller” oder was immer das Vorurteil ist, das man bedient). Es kann marketingtechnisch auch ein Vorteil sein (oder bei Hartnäckigkeit zumindest irgendwann dazu werden), der einzige Paradiesvogel im grauen Gehege zu sein.

Und letzten Endes entscheidet immer die Schreibe. Wenn das Buch gut ist, kann es von einem Hund geschrieben sein, und keinen wird’s stören. (“Bello? Ah … das ist der Hund, der diese Thriller schreibt! Kenn ich.”)

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In welchem Genre bist Du denn zuhause?
Du könntest z.B. auch einen ausländischen Namen wählen. Andrea und Luca sind in Italien ja Männernamen. Oder einen Französischen.

Ich habe mal einen ganz bezaubernden Liebesroman gelesen, angeblich von einem französischen Schriftsteller geschrieben. Dann habe ich herausgefunden, dass ihn eine deutsche Autorin geschrieben hat. Da ich dachte ich: Hätte sie ja gleich unter ihnem Namen schreiben können.

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Tatsächlich ist z. B. das Fantasy-Genre eher männerbehaftet (gewesen). Deswegen hat Rowling Harry Potter auch nicht unter Joanne Rowling, sondern J. K. Rowling publiziert.
Siehe Wikipedia

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Besser nicht, aber vielleicht interessanter/glaubwürdiger. Gayromance! Ich könnte mir vorstellen, dass sich die Leser dann besser aufgehoben fühlen.

Da gebe ich dir recht und ich bin ebenfalls eine Verfechterin der Gleichberechtigung. Mein Motto ist jeder sollte die gleiche Chance bekommen, für das gleiche Ergebnis sind wir aber alle selbst verantwortlich! Aber sehen wir doch der Wahrheit ins Gesicht, es geht immer noch um das Empfinden der einzelnen Menschen. Ich empfinde Krimis und Thriller von Männern anders als von Frauen.

Ich fände es einfach aus Marketing gründen interessant es als “männlicher” Autor zu versuchen. Ich persönlich lese lieber Gay-Romance von Männern als von Frauen, wirkt für mich authentischer. Aber das ist rein meine eigene Empfindung.

Ja oder wirklich etwas total neutralens wie zum Beispiel. J.K. Rowling. Da sprint einen das Geschlecht auch nicht direkt an.

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Mrs. Rowling ging mir auch gerade durch den Kopf. :slight_smile:

Ja, das ist durchaus ein Nachteil. Für mich ist es wie in meiner Antwort weiter oben gesehen, eher ein Marketing Faktor.

Ich würde es dann auf jeden Fall mit einem Adress-Service lösen. Aber dieses ständige verstellen und einen bestimmten Abstand zu den LeserInnen zu haben, gefällt mir dabei nicht.

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Erwartungen zu erfüllen, fällt mir immer sehr schwer. Eine Schublade, eine Vorverurteilung - positiv/negativ - , ein Klischee. Das ist nicht meins. Marianne Rosenberg hat sich wohl auch nicht träumen lassen, dass “Er gehört zu mir” zur Schwulenhymne wird (gleich nach “I am what I am”).
Aber wenn Dich das so reizt - nimm doch einfach ein geschlechtsfreies Pseudonym, Charisma, oder so. Und wenn dann alle ganz platt sind von Deinem Erfolg, lüftest Du den Vorhang.
Auf Dauer stelle ich es mir schwierig vor, eine Täuschung konsequent aufrecht zu erhalten. Und es stellt sich mir die Frage, ob der Leser da so drauf steht. Ich wusste übrigens von dem Genre Gayromance bislang nichts. Danke dafür.

Pseudonyme finde ich gut und sinnvoll, wenn der eigene Name zu wenig ‘hermacht’ oder so gar nicht zum Genre passen will. Einer Monica Spencer nimmt man einen knallharten Thriller wohl eher ab, als einer Margarete Bachhuber.
Oder wenn man sich in einem Genre bewegt, das man vielleicht nicht so gerne mit seinem Realnamen in Verbindung gebracht haben möchte.
Schnulzige Lovestories, Erotik mit Porno-Elementen, Gore und Splatter, was auch immer, oft möchte man nicht, dass das gesamte persönliche Umfeld mitbekommt, dass man sowas schreibt (und veröffentlicht).

Die Unterscheidung in männlich und weiblich finde ich dagegen ziemlich dämlich und würde das auch nicht weiter unterstützen. Der erste Harry Potter mit J.K. Rowling ist mittlerweile auch 20 Jahre her, und in der Zwischenzeit hat sich da einiges getan.
Und soweit ich weiß, wird Gay Romance hauptsächlich eh von Frauen geschrieben, was auch kein Geheimnis ist. Da stört ein weiblicher Autor nicht weiter und schreckt auch von der Leserschaft (ebenfalls zu großen Teilen weiblich) niemanden ab.

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Wird Gayromance nicht eher von Frauen gelesen als von Männern? Und die Männer schauen sich lieber Filme an? (Wenn wir schon bei Schubladen sind.) Thriller werden von Männern gelesen, Liebesromane von Frauen. Hab ich mal gehört und bei meinen Eltern traf das sogar zu.

@AngieNoir
Was ist mit “A. Noir” ?

Wie geht das mit dem Adress-Service?

Ich glaube es gibt immer welche die aus dem Muster fallen. Meine Mutter liest schon immer gerne Krimis. Spenser und Spillane liebt sie genauso wie ich und jetzt hat sie die komplette Sassland Trilogie. Mein Vater früher Fantasy, dann Krimis jetzt nur noch Sci-Fi.

A.Noir finde ich klasse.

Was wer schreibt ist genauso kompliziert zu sagen wie was wer liest. Und was Fantasy angeht hatte ich auch schon starke Romane von Frauen, welche nicht zu “kitschig” und “klischeehaft Fraugeschrieben” waren. Und ich habe sie gelesen “obwohl” es Frauen waren.

An die Ladys: Das war kein Affront, deswegen die Anführungszeichen. Ich glaube wenn es gut geschrieben ist, ist es gut geschrieben.

Gayromance ist nicht meins,aber auch Romance, Bromance, und Porn habe ich nicht gelesen und werde es auch nicht tun. Dafür habe ich noch genug anderes auf meiner zu lesen Liste.

Aber ist es nicht so, das man sich im sexuellen ausleben sollte? Sich nicht verstellen und seinen Gelüsten folgen, ohne sich verstellen zu müssen?

Gerade im Bezug auf Lesbian Gay, welche sich ja auch nicht verstellen wollen.

Ein Kumpel von mir merkte gerade am Telefon das ich abgelenkt war und fragte mich was ich denn täte. Ich habe ihm von diesem Thread erzählt. Und er ist der Meinung das Schwule toleranter gegenüber FRauen seien, als Lesbierinnen gegenüber Männern. Ich habe ähnlich Erfahrungen in der Vergangeheit gemacht. Aber auch hier will ich um Cthullus Willen nicht pauschalisieren oder Schubladisieren. Ich habe keine Probleme mit Schwulen oder Lesbierinnen. Nur kein Bier mehr im Kühlschrank.

Beste Grüße

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Im Ernst? Das verstehe ich nicht. Aber Omma Pacholke will ja auch wissen, warum Fürst Igor nicht mehr lacht (Bunte etc.), und sie gehört definitiv nicht zum blaublütigen Volke, insofern irgendwie denkbar. Ich gestehe aber, dass ich mit Gay Romance nichts anfangen kann. Wie muss ich mir das vorstellen? Natürlich gibt es romantische Männer, schwul, hetero, bi oder was auch immer. Aber das gepaart mit Sexszenen? Und ist es so “schlüpfrig” (Mann, ist Jahrhunderte her, seit ich dieses Wort zum letzten Mal benutzt habe…), dass man sich als Autor z. B. beim Bäcker in der Reihe nicht outen will?
So nebenbei: Mir ist es nebenbei vollkommen egal, was Menschen mit ihren Geschlechtsteilen machen, weil das Sexualleben in meinen Augen nicht das ist, was sie als Mensch ausmacht. Das sind ganz andere Dinge.

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Freut mich!

Mein Pseudonym ist absichtlich “unisex” - im Buch steht dann ein kleiner Abschnitt “Über die Autorin” und mein Klarname steht im Impressum.
Ist also nur er erste Kontakt, dann wird schnell deutlich, dass ich eine Frau bin.

! :slight_smile:

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Ich habe noch einen Grund warum ich ebenfalls überlege, unter Pseudonym(en) zu posten. Ich habe noch Ideen zu Fachbüchern aus meinem Bereich. Wenn danach gesucht wird und es erscheinen historische Krimis und Kochbücher, finde ich das eher weniger prickelnd vom Marketing her. Wobei ich aber kein Problem habe, im Impressum aufzuscheinen.

Von stören würde ich niemals sprechen. Ich als Frau lese und schreibe diese ja auch offensichtlich :slight_smile: Aber ich muss sagen, ich fände Gay-Romance Stories von Männern interessant und so könnten andere ja auch empfinden.

Ich möchte noch mal betonen! Das es mir hier nicht um Gleichberechtigung geht und ich denken könnte das man als Frau keinen Erfolg haben kann, aber eventuell aus bestimmten Blickwinkeln etwas mehr Interesse erwecken könnte.

Ich denke aber mir gefällt die Idee mit einem neutralen Pseudonym am besten.

Ja das stimmt auf jeden Fall! Aber mich persönlich, wirklich ist nur mein persönlicher Geschmack, gefällt es wenn das Buch von einem Mann geschrieben wurde.

Hatte ich mir auch mal überlegt, aber eine Angie Noir gibt es schon bei Twitter mit …Adultcontent. Nicht dass das dann mit A.Noir verwechselt wird wenn man es googelt :slight_smile:

Kurz erklärt. Man darf gegen Gebühr die Adresse von jemanden anderen nutzen und muss somit nicht seine eigene Preisgeben. Aber wirklich nur grob zusammen gefasst.