An die Poesie: Annäherungsversuche

Du er-scheinst

in vielerlei Dingen

in der Verheißung

des ersten Grüns im Frühling

in der verschwenderischen Fülle

einer Sommerwiese

im milden Leuchten

der Herbstfarben

in der frostigen Klarheit

eines Wintermorgens.

Du bist die Melodie der Schönheit

machst Gedanken und Gefühle weit

lässt sie auf die Reise gehen

durch Raum und Zeit

in das einsame, verschüttete Land

das wir viel zu selten sehen

tief verborgen, verbogen in uns.

Du er-scheinst

in vielerlei Gestalt

ich hoffe

du wirst niemals alt.

Anmerkung: Diese Gedicht ist letztes Jahr erschienen in der Anthologie

“Spuren sind meine Worte”, Czernik-Verlag, Edition L

Aw: An die Poesie: Annäherungsversuche

Ein Lyriker … wie nett!

Hier allerdings sind wohl zumeist Novellisten, Belletristen vertreten.

Ist also die Frage, ob hier viel konstruktive Kritik kommen wird …

Da hier offen diskutiert und konstruktiv kritisiert werden soll, ohne natürlich die Person selbst anzugreifen - das ist immer oberstes Gebot! - traue ich mich als lyrischer Laie mal:

Mir erscheint dies Werk als Mix aus Reimen, die ab und zu aufblitzen, und aber eben nicht gereimten, Zen-artigem Stil.

Das reißt mich ein wenig aus dem Lesefluss, hangele ich mich bei Gedichten doch entweder eben an den Reimen entlang oder eben gerade nicht.

Ähnlich ging’s mir mit dem Lied vom Wüstenvogel, wo auch schon ähnliche Kritik kam.

Etwas mehr Versmaß und/oder Reim würde die Form glaube ich eher unterstützen, einen “flüssiger” genießen lassen.

Ansonsten wären beides, Wüstenvogel und dies hier, gute Kandidaten, eine nicht viel längere Kurzgeschichte daraus zu machen, finde ich.

Aw: An die Poesie: Annäherungsversuche

Hallo Ulli,

vielen Dank für deine Anmerkungen.

Das mit den Reimen und dem Versmaß ist so eine Sache -

ich gehe bei meinen Gedichten immer vom Inhalt aus

und versuche, eine dazu passende Form zu finden - gereimt oder nicht.

Meine Gedichte sollen nicht unbedingt “flüssig” zu lesen sein,

man darf ruhig ab und zu hängenbleiben, solange der “Sinn” noch erfasst wird.

Irgendwie sind meine Gedichte, glaube ich, eine Art Mischung zwischen klassichen und modernen Formen,

ob das immer gut gelungen ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Ich kann deine Einwände auf jeden Fall sehr gut nachvollziehen.

Allerdings sehe ich keine Möglichkeit, aus den beiden Gedichten eine Art Kurzgeschichte zu machen.

Viele liebe Grüße

wüstenvogel

Aw: An die Poesie: Annäherungsversuche

OK, wenn man sich bestimmter Ungewöhnlichkeiten bewusst ist, dann sind das natürlich bewusst und damit “zulässig” :wink: eingesetzte Stilmittel.

Dann bin ich gespannt auf weitere Werke!