Autorin und Lektorin mit Herzblut

Hallo :stuck_out_tongue:
Ich heiße Andrea, bin 24 Jahre alt und lebe in Niederösterreich.
Ich schreibe momentan an Teil drei einer High-Fantasy-Reihe über Vampire und Hexen und studiere zudem Germanistik an der Uni Wien. Ich will unbedingt einmal als Lektorin arbeiten, da ich Bücher über alles liebe und Autor*Innen auf dem Weg zu ihrem Traum begleiten möchte.

ICH SUCHE:

  • eure fertigen Manuskripte für Lektorat und Korrektorat gegen ein kleines Taschengeld als Wertschätzung :wink: (kein kommerzieller Gedanke) Gesucht sind in erster Linie Fantasy und Romance, denn das sind auch meine Spezialgebiete :slight_smile:
  • Testleser*Innen für die beiden ersten Teile. Es geht um einen Vampirclan, der ein junges Mädchen entführt, dabei wird sowohl aus ihrer Sicht geschrieben als auch aus jener von manchen Clanmitgliedern. Thematisiert wird dabei immer wieder der Spagat zwischen gut und böse sowie die Frage nach der Moral, denn für mich sind die Antagonisten oft die besseren „Protagonisten“ :smirk::D:ROFL:

Zur Plauderei: Wie steht ihr zu „Antihelden“ in Büchern? Findet ihr es problematisch, wenn die Hauptperson moralisch abzulehnende Entscheidungen trifft?

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Ich mag Antihelden meistens nicht. Die Figuren sollen durchaus menschlich sein, auch mit Fehlern, aber bitte sympathisch.

Meistens gefällt mir das nicht. Aber als ich mich durch “Schuld und Sühne” gekämpft hatte gefiel mir nicht] war mir die Prostituierte im Gegensatz zum Mörder durchaus sympathisch.

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Find ich gut. Ich brauche keinen Sympathieträger.

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Herzlich Willkommen im Forum, minathorne,

Kommt natürlich darauf an, wie sich diese Entscheidung aus der Geschichte entwickelt, ob sie irgendwie nachvollziehbar ist. Aber grade bei Romantacy finde ich das schwierig und es würde meine Erwartungen enttäuschen, wenn eine Hauptperson kein Sympathieträger ist und ich mich nicht mit ihr/ihm identifizieren möchte. Natürlich soll eine Figur Ecken und Kanten haben, Perfektion ist unnatürlich und nicht sympathisch, aber der moralische Kompass muss stimmen.

Dein Angebot für ein Lektorat finde ich prima und komme gerne später drauf zurück.
Testleser bin ich auch gerne, aber vielleicht erst mal für das erste Kapitel?:footprints: :smiley:

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Willkommen im Forum! Hier triffst Du auf sehr interessierte und interessante Mitforisten und etliche Fantasy-Fans.
Bin ich durchaus auch, allerdings mag ich Vampire nicht so.

Über Antihelden im Sinne von totalen Unsympathen mag ich kein ganzes Buch lang lesen. Aber eine Hauptperson darf und sollte mehrere Facetten haben, damit sie nicht flach und eindimensional daherkommt.
Gegen einen Antihelden im Sinne von sympathischer Loser, von den Umständen zu einer “bösen” Entscheidung gezwungen, der sich dann “bessert” oder versucht, alles wieder gutzumachen - gegen so einen habe ich nichts.

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Ha! Das dauert noch eine Weile …

Aber herzlich willkommen im Forum!
Ich sehe es wie @Alex Sassland, ich lese gerne über dreidimensionale Charaktere, aber ich möchte keinen Antihelden einen ganzen Roman lang begleiten.

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Hallo Andrea und Willkommen!

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Moin, Andrea und Wecome auch von mir!
Handlung entsteht durch Konflikt, nein, nicht ausschließlich, aber doch. Und wenn der Held/Antiheld im Konflikt mit sich selbst ist, umso besser. Und man kann tatsächlich auch Ar…r mögen. Ein gutes Beispiel: Thomas Ripley von Patricia Highsmith. Thomas tötet meistens aus finanziellen Gründen, er führt ein Luxusleben von der Beute und plant noch mehr miese Schweinereien. Trotzdem mochte ich ihn. In einer der Verfilmungen wird Ripley von Alain Delon gespielt, vielleicht gibts da Zusammenhänge…

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Immer abhängig, was Leser vom Genre erwarten. Was für Thriller und gesellschaftskritische Dystrophien funktioniert, geht bei Romance ganz schnell nach hinten los. Ich bezweifle, dass Twilight so viel Leser gefunden hätte, wenn Bella sich nicht in Edward sondern in James verliebt hätte.

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Nein. M. E. muss eine Figur nicht unbedingt sympathisch, sie muss faszinierend sein. Hannibal Lecter bspw. ist niemand, mit dem ich gerne meine Freizeit verbringen möchte, aber diese Einblicke in eine völlig fremde Gedankenwelt, in der er die Taten, die er begeht, vor sich selbst rechtfertigt und fast zwangsläufig notwendig erscheinen lässt, sind faszinierend. Es ist eine exotische Reise weg vom täglichen Einerlei.
Oder eine eigentlich sympathische Figur wird vor ein moralisches Dilemma gestellt. Wie wird sie sich entscheiden? Wie würde man selbst sich in so einer Situation entscheiden? Alles, was den Leser aus seinem gemütlichen und gewohnten Alltagsdenken reißt, finde ich zunächst einmal interessant. Der Punkt, wo es dann meistens scheitert, ist die Art der Umsetzung.

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Womit ich offiziell raus bin…
Aber spielt Konflikt nicht auch bei Liebesromanen eine große Rolle? Schmusibusi interessiert doch niemand, oder sollte ich mich da so sehr irren? Man kann die Leser dieses Genres nicht über einen Kamm scheren, ebenso wie die Autoren selbst. Aber es gilt in der Presse “Good News are no News”, und ich denke, das gilt auch für einen spannenden Plot. Und es interessiert sooo viele, warum Fürst Igor nicht mehr lacht, oder warum Steffi Graf ausgezogen ist, oder woran Charlize Theron zur Zeit so leidet.
Die blanke Harmonie stelle ich mir als sehr kontraproduktiv vor.

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Im Grunde, verehrter RalfG, hast Du gerade die Basis meiner Plots beschrieben. Dankeschön:thumbsup:!

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Die Frage war:

Konflikte einer Geschichte entstehen ja nicht nur aus moralisch abzulehnenden Entscheidungen einer Hauptfigur.:wink:

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Komme ich eher mit klar als mit aalglatten Superhelden (Captain America verursacht Würgereiz).
Allerdings, wie auch @Alex Sassland schon aufzeigt: Ein ganzes Buch ginge nicht, wenn der Antiheld überdies auch Unsympath ist.
Ich erwähne es hier im Forum viel zu oft, aber meine Lieblingsfigur von Joe Abercrombie ist ein Herr namens Sand dan Glotka - wir lieben uns seit der ersten Seite… weder Held noch Antiheld, sondern das, was überbleibt, wenn man beides mal war.

Ahja: Herzlich willkommen im Forum! Viel Spaß hier!

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Hey @Stolpervogel, genau das Beispiel wollte ich auch grade bringen. Glokta ist auch meine Lieblingsfigur in Abercrombies Klingen-Trilogie (Ein Muss für alle, die gerneFantasy lesen - und selber schreiben).

Helden völlig ohne Ecken und Kanten sind furchtbar, allerdings geht mir der abgehalfterte, schmuddelige Kommissar mit Alkoholproblem, gescheiterter Ehe, latenter Depression u.s.w., den man mittlerweile in jedem dritten Krimi findet, so langsam echt auf den Geist.
Irgendwie sollte es ein Mittelweg sein, am besten einer, den so noch niemand beschrieben hat, und der sich originell und stimmig in den Plot einfügt. Wenn es gut gemacht ist, ist auch eine moralisch verwerfliche Aktion akzeptabel, kann die Story sogar immens bereichern. Es sollte halt nicht am laufenden Meter passieren.

Vielleicht könnte man hier mal ein paar Beispiele von wirklich gut gelungenen Antihelden sammeln?
Ich mag ausser Glokta auch Professor Snape bei Harry Potter, eine wunderbar zerrissene Persönlichkeit.

Mina, ein herzliches Willkommen auch von mir!

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In Band 1 und 2 (ich habe nicht alle Bände gelesen) hatte Snape für mich überhaupt keine Persönlichkeit, sondern erschien mir nur als ein Abziehbild bzw. die Parodie eines ungerechten Lehrers, der seine Lieblinge hat.

Ich stimme dir zu. Ich finde auch, dass die Erzählweise mit weitgehend nur einer Perspektive der Serie spätestens ab Band 5 nicht mehr gerecht wird. Vor allem aber in Band 6 und 7 hätte sie mehrere Erzählperspektiven verwenden sollen, um die inneren Konflikte mancher Figuren besser (oder überhaupt) zeigen zu können.
Auch die Tatsache, dass am Ende wichtige Figuren sterben, ohne dass der Leser das mitbekommt, weil Harry eben gerade nicht anwesend ist, geht eigentlich gar nicht. Die Regel lautet: Eine Hauptfigur bzw. wichtige Figur darf niemals abseits der Bühne sterben …

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Frank Underwood (wenn wir uns nicht allein auf Bücher beschränken).

Hinzu kommt, dass auf einer zynischen Metaebene sowohl der Darsteller als auch die Figur zu Antihelden im echten Leben wurden.

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Hallo und Herzlich willkommen :slight_smile:

Sind wir nicht alle irgendwie Antihelden? :wink:

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