Buchpreisbindung

Hallo zusammen, ich will ein Buch bei einem Book-on-demand-Verlag veröffentlichen. Na ja, ich muss. Egal. Wenn das Buch fertig ist, lasse ich es in einer polnischen Druckerei zu einem Spottpreis drucken, um es auf Lesungen und so zu verkaufen.
Da ich zu diesem Zeitpunkt noch keinen Vetrag mit dem Dienstleister-Verlag habe, ist das vielleicht nicht im Sinne des Erfinders, aber im Grunde legal. Der Dienstleister-Verlag verlangt für eigene Exemplare den doppelten bis dreifachen Preis, je nach Auflage. Außerdem nimmt er so dickes Papier, das ist bei 330 Seiten ungemütlich und nicht sehr professionell. Die Druckerei ist da flexibler.

Wenn Lesungen sind, kann ich dann die ISBN hinten auf das fertig gedruckte Buch kleben? Und bin ich bei den vorab bestellten Exemplaren an die Buchpreisbindung gebunden? Genau genommen, ist das, was ich da auf der Lesung verkaufen will, ein anderes Produkt. Oder sollte ich ISBN und Preis auch bei den vorab gedruckten Exemplaren von der polnischen Druckerei mitdrucken lassen?

Bitte keine Rechtsberatung, ich will nur ein paar Meinungen. Illegale Sachen mache ich sowieso nicht.

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Also ich veröffentliche bei epubli. Da wird das veröffentlichte Werk dann auch gedruckt. Eigenbestellungen sind - wenn ich es richtig im Kopf habe - 30% billiger als der offizielle Verkaufspreis. In meinem Fall bestelle ich dann z. B. 25 veröffentlichte Bücher zum verbilligten Preis. Ab 25 Büchern gibt es nochmals einen Rabatt. Wenn du die Bücher bei deinen Lesungen zum offiziellen Verkaufspreis verkaufst, hältst du dich an die Buchpreisbindung und verdienst trotzdem daran.
Bei anderen books-on-demand Anbietern wird das ähnlich gehandhabt. Du brauchst also keinen billigen Polen und verkaufst "Original"exemplare.

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Noch etwas. Lass die Finger von einem Anbieter, bei dem du mehr als den offiziellen Verkaufspreis für Eigenexemplare zahlst. Das ist nicht seriös.

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Was @Suse sagt, dem ist kaum noch etwas hinzuzufügen. Selber veröffentliche ich bei BoD Norderstedt. Die Qualität ist gut und es reicht für farbigen Druck eine normale RGB-PDF, keine CMYK-PDF. Auch sie gewährt Staffelpreise von 1 bis 200 Exemplare, in der niedrigsten Auflage (1-24) springt für Dich immer noch mehr heraus, als die Marge beim Verkauf durch Buchhandlungen. Dazu ist die E-Book-Ausgabe für Dich kostenlos bzw. in der Einrichtungsgebühr einschließlich ISBN von 19 € enthalten.

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Da schließe ich mich an, lass es lieber sein. Es gibt genügend gute Selfpublish-Anbieter, bei denen man etwas verdient. Es sollen ja beide glücklich sein und nicht nur der Anbieter. Und ich pack noch einen drauf: Das ist mehr als unseriös, eher glatter Betrug. Suse ist bei epubli, ich bin bei BoD. Auch wenn man sich nicht dumm und dusselig verdient, Minus solltest Du auf gar keinen Fall machen.

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Eine ISBN gilt immer nur für ein Produkt. Wenn Du bei BoD drucken lässt, bekommst Du von diesem eine ISBN für das Buch und eine für das EBook. Druckst Du zusätzlich noch in Polen, musst Du selber eine ISBN kaufen für diese Ausgabe. Diese kannst Du direkt auf das Buch drucken. Kleber mit der ISBN von BoD ist nicht gestattet. ISBN sind in kleinen Mengen teuer, günstiger wirds bei grösseren Mengen.

Buchpreisbindung bedeutet, dass das Buch an allen Orten zum gleichen Preis angeboten wird. Die Preishöhe ist unerheblich und kann auch geändert werden. Bei Preisänderungen musst Du berücksichtigen, dass die Shops ein paar Tage brauchen, um den Preis anzupassen.

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Das ist unseriös, definitiv.

Nimm lieber einen bekannten Print-on-Demand-Anbieter wie epubli, twentysix oder BoD - oder Amazon KDP (die drucken auch alle in Polen, aber Du musst Dich nicht darum kümmern).
Dort bekommst Du i.d.R. eine ISBN pro Ausgabe (E-Book, TB) und musst sie nicht selbst kaufen (teuer und umständlich).

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Ich habe mich falsch ausgedrückt. Bei BoD zahle ich für Eigenexemplare das Doppelte bis Dreifache wie bei einer normalen Druckerei, wenn ich fünfhundert bestelle. Und die Polendruckerei war nur ein Beispiel. Bücherdrucken ist im Vergleich zu früher spottbillig geworden.

Ich bin auch bei Epubli und das ist mit Printbüchern wirklich toll. Würde ich mir in Deiner Stelle überlegen. Vorallem erhält man da auch gute Konditionen und der Druck hat mich bislang immer überzeugt. Du wirst da auch die ISBN zusätzlich erhalten. Die gibt es kostenlos dazu.

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Das ist eine Frage der Drucktechnik. Digitaldrucke (so ähnlich, wie im heimischen Laserdrucker), die erst gedruckt werden, wenn sie bestellt werden, sind teurer, aber man kann auch nur im Extremfall ein Buch drucken lassen. Offsetdruck ist wesentlich billiger, aber man braucht eine gewisse Auflage, bis der Druck billiger je Buch wird, als beim Digitaldruck. Das hängt mit den geätzten Matrizen (die enthalten jede zu druckende Seite, Flachdruck) zusammen, einfach ausgedrückt. Im ungünstigen Fall bleibt man dabei auf einer Euro-Palette gedruckter Bücher sitzen. Na gut, wer Platz und Zeit hat …

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Es ist eine polnische Druckerei. Das Wort „Polendruckerei“ klingt sehr abwertend (als wenn dort Polen gedruckt würden), aber vielleicht bin ich da zu empfindlich, weil zweisprachig aufgewachsen.

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… und da haben wir die parallele zur Genderdiskussion! Ich denke mal, dass alle Menschen die gleichen Rechte haben, Frauen und Männer, Deutsche und Nichtdeutsche. Wir brauchen keine Teilung und keine Benachteiligung irgendwelcher Menschengruppen.
… aber eigentlich gehört das nicht hierhin. Schade, dass man darüber Worte verlieren muss.

Oh weh, 500 Exemplare müsstest du aber auch erstmal loswerden. Bei den Books on Demand werden immer wenige Exemplare auf Wunsch gedruckt. Ist das nicht viel praktischer als 10 Umzugskartons in der Wohnung zu stapeln?

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Von meinem persönlichen Bestselling-Buch (persönliche Erlebnisse eines Bergmannes unter Tage und über Tage) habe ich etwa 300 Exemplare verkauft, einige davon bei 2 Lesungen, einige davon in einem Förderverein für Bergmannstradition und andere wiederum an ehemalige Bergmänner, wenige “einfach so”. Überlege dir das also sehr gut mit den 500 Exemplaren.
Die Verkauszahl 300 für “Er war kein Bergsteiger” bezieht sich übrigens auf einen Zeitraum von 2016 bis Ende 2020. Und das bei einer sehr interessierten Zielgruppe.

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Kleine Anmerkung zu twentysix: Die haben sich grade neu aufgestellt und spezialisieren sich jetzt auf “Love, Epic & Crime”, d.h. mit Ratgebern, Sachbüchern etc. kann man bei denen nicht mehr landen. Dafür weiten sie ihr Angebot aus, dass man leichter von Lektoren entdeckt wird, Messe- und Lesepräsenz bekommt (so sie dann wieder stattfinden nach Corona) etc.
Also quasi eine Art Mittelding zwischen BoD pur und althergebrachter Verlagsbespaßung.
Das nur als Hinweis. Ansonsten stimme ich @Alex Sassland zu. Ich hab bisher zwei Bücher bei denen gemacht und bin sehr zufrieden. Das dritte ist in Arbeit für die “Love”-Schublade. Mal schauen.

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  • Subskriptionspreis: Das ist ein Einführungspreis, bei dem ein Werk ab Erscheinen, für einen vorher festgelegten Zeitraum, zu einem niedrigeren Preis angeboten wird. Den Preis legt der Verlag fest.
    Meistens handelt es sich hierbei um hochpreisige, umfangreiche Werke.

Bei Taschenbüchern oder BoD eher unüblich, aber dennoch machbar.