DuaneHanson || Loos Digger || Tilmann

Ich bin faul wie ein Grieche, charmant wie ein Franzose, heißblütig wie ein Spanier, solidarisch wie ein Norweger, tolerant wie ein Holländer und trinke Bier wie ein Tscheche. Ich habe den Humor eines Engländers und bin lakonisch wie ein Finne, sentimental wie ein Russe und lebenslustig wie ein Italiener. Präzise wie ein Schweizer und gelassen wie ein Österreicher, engstirnig wie ein Belgier und streitlustig wie Ire. Einsam wie ein Isländer und doch Kraut. Krautiest Kraut alive.
Klischees sind mein Steckenpferd und Vorurteile sind kein Webfehler, sondern genetisch tief verankert. Ich bin ein ignorantes, sexistisches und arrogantes Arschloch (jedenfalls wenn man zu viel Deutschlandfunk hört). Ein alter, weißer Mann. Dazu ein Hurenbock vor dem Herrn und wie man sich denken kann ein ziemlicher Eigenbrötler. Wäre das nicht schon unangenehm genug, bin ich außerdem rechthaberisch, meistens zu recht, was sonst. Am liebsten beleidige ich Leute, wenn sie es gar nicht merken, dass sie beleidigt werden, oder sich unsicher sind. Typische Opfer eben. Political Correctness ist das Allerletzte, was nicht bedeutet, dass ich reaktionär oder Nazi wäre. Mein Autokennzeichen ist F-CK 1933, was eindeutiger nicht sein kann.
Ich hasse alles, was nur entfernt nach Fantasy riecht oder klingt, was toll ist, so habe ich ohne eigenes Zutun schon gleich mal zwei Drittel aller Leute gegen mich. Alle Männer, die Erotik- oder Pornogeschichten schreiben, haben nicht mehr alle Latten am Zaun, ehrlich. Habe noch keine derartige Geschichte von einem Mann gelesen, bei der mir nicht die Kotze hochgekommen wäre (eine Ausnahme). Aber auch das will nix heißen, denn ich lese kaum mehr fremde Geschichten (zu oft gespien). Ich glaube fest daran, dass das Veröffentlichen von literarischer Qualität in meinem Genre nichts bringt, es interessiert schlicht niemanden. Niemanden, der aufgeschlossen wäre. Und die, die literarische Qualität zu schätzen wüssten, lesen grundsätzlich nichts Pornografisches oder Erotisches, keinen Schund. In ihren Augen ist das alles Müll, kann weg. Könnt ihr mal sehen, so gehts mir mit Harry Potter oder Shades of Grey.
Meine literarischen Vorbilder sind Elke Heidenreich und Charles Bukowski, gelesen und gemocht habe ich viel von Haruki Murakami, Jodie Picoult, John Irving, Paul Auster, Nick Hornby, Rebecca Gablé, Wolf Schneider, Kazuo Ishiguro, Philip Kerr, Jeffrey Eugenides, Eric Fosnes Hansen, David Guterson, Annie Proulx und einige Klassiker wie Böll, Remarque, Lenz, etc. Ich habe auch Ossis gelesen, Plenzdorf oder Jana Hensel und war oft beeindruckt. Aktuell fesselt mich so gut wie kein Autor, obschon ich es versuche. Schwedische Krimis fand ich lange toll, aber das Thema ist durch, völlig ausgelutscht. Momentan schreibe ich mehr als ich lese.

So ziemlich das einzige, was mich noch interessiert (und von jeher interessiert hat) ist es, mit neuen Leuten ins Bett zu steigen, meistens Frauen. Das prädestiniert mich, in meinem Metier der erotischen Literatur zu reüssieren. Ich könnte zwar andere Sachen schreiben, nur interessieren die mich nicht. Ich habe ein kleines, schwarzes Büchlein, das sich liest, wie die beliebtesten weiblichen Vornamen von 1960-1980, ich habe mit Frauen geschlafen, die halb so alt waren wie ich und mit Frauen, die doppelt so alt waren wie ich, ich hatte Sex mit welchen 180 Kilo wogen wie ich und welche, die nur gut auf die Hälfte von mir kamen. Schwarze, weiße, gelbe und ein paar im dunkeln (wer weiß, wozu es gut war). Ich mag Nutten und keiner kann sie besser verstehen als ich, sie haben bei mir einen Stein im Brett (und ich muss oft nix zahlen, was praktisch ist). Ich habe kaum je einen One-Night-Stand, was vermutlich für mich spricht, aber nur daran liegt, dass der Aufwand, was Neues klarzumachen um etliches größer ist, als was Altes wieder aufzuwärmen. Außerdem geschehen manche Dinge (interessante) erst beim zweiten oder dritten Mal. Ich stehe auf Life-changing-Sex und damit ist nicht mein Leben gemeint. Beim Sex überraschen mich eigentlich nur noch meine ausgedachten Sexpartnerinnen, sie sind wesentlich lebendiger als die meisten echten. Traurig, aber wahr. Ich kann eine Sexszene aus der Sicht einer Frau beschreiben, dass selbst die krasseste Lesbe es nicht merkt, wobei mich Lesbensex so gar nicht interessiert.
Ich verarbeite meine Sexpartner in den Geschichten. Oft, ohne es sofort zu merken. Ich bin dabei so gut wie nie abwertend oder gemein, komischerweise. Ich könnte ein netter Mensch sein, aber nett ist der kleine Bruder von Scheiße. Bin nicht interessiert. Ich weiß, dass ich genug Energie für genau einen Bestseller habe, danach habe ich die Lust am Schreiben verloren. Werde ich verloren haben. Nach »Josefine Mutzenbacher« gab es keinen pornografischen Roman von Weltruhm in deutscher Sprache mehr und ich habe vor, das zu ändern. Ich habe dazu vierzig Jahre recherchiert, wenn das nicht reicht? Aber ich habe nur einen Schuss, der will gut vorbereitet und platziert sein. Daher muss ich vorab ein paar Geschichten loslassen, als Versuchsballon.

Beim Schreiben höre ich niemals auf zu lernen, das ist mein Problem, wenn ich Geschichten von mir lese, die zehn Jahre oder älter sind, wirds mir selbst schlecht. Kann ich nicht veröffentlichen. Muss ich überarbeiten. Hab ich neulich versucht. Ich musste aufgeben, habe sie neu geschrieben. Krasse Erfahrung, eine an sich gute Geschichte schlecht zu finden und dann neu zu schreiben. Qualität hat ihren Preis, habe ich eine mit 20 Seiten früher in einem Tag rausgehauen, oder in zweien, brauche ich heute zwei bis vier Wochen dazu. Aber man kann den Unterschied sofort erlesen, sonnenklar, dass sich der Mehraufwand lohnt. Weitaus mehr als die Hälfte besteht aus dem Innenleben der Leute, gar nicht mal dem Sex. Der ist quasi Nebensache, die interessanten Dinge spielen sich in den Köpfen meiner Leute ab.
Ich mag Körperbehaarung und ich kann gedruckte Bücher nicht (mehr) leiden, weil ich in Schweden gelebt habe und weiß, woher das Papier stammt. So etwas will keiner sehen. Dagegen ist ein rumänischer Straßenköter gar nichts, aber keinen regt es auf. Hört auf gedruckte Bücher zu lesen! Es gibt E-Book-Reader. Leicht, beleuchtet, praktisch. Dieses Festhalten am Buch ist reaktionär und folkloristisch und so lange die Zivilisation funktioniert, gibt es keinen Grund, etwas auszudrucken. So, das war mal ein kurzer Exkurs über mich. Ich hoffe sehr, dass alle, die mich schon vorher nicht leiden konnten, jetzt hassen und alle anderen, seid herzlich gegrüßt. Übrigens, wer bis hierher gelesen hat, dem bin ich entweder sympathisch oder er hat trotz seiner Antipathie gegen mich bis hierher gelesen. Beide Varianten schmeicheln mir übrigens.

7 „Gefällt mir“

Na denn, willkommen Arschloch! :rofl: Einen „neuen“ Bukowski würde ich gern mal lesen. :slight_smile:

Viel Spaß hier im Forum

5 „Gefällt mir“

Hm, ich denke, dass solche Offenbarungen sehr einsam machen. Allerdings bist Du ehrlich und offen; das imponiert mir.

2 „Gefällt mir“

Klasse :thumbsup: Der Tonfall hier im Forum wird sich ab jetzt ändern. Ignoranter. Arroganter. Sexistischer. :smiley:

1 „Gefällt mir“

Ich bin gerne einsam, wenn auch ungerne alleine. Nur hat das eine mir dem anderen nichts zu tun. Die Einsamkeit ist einem immanent und danach ein sich selbst verstärkender Prozess.

1 „Gefällt mir“

Wohl kaum. Das wird schnell langweilig! :wink: Allerdings verlangt eine krasse Selbstdarstellung eben auch eine solche Antwort. Ich sehe das als kleine Gegenprovokation und die musste raus. :smirk:

5 „Gefällt mir“

Hallo Duane,
was für eine Vorstellung! Wenn sie denn stimmt, bist du wohl nur ein Mann für eine Nacht ;):slight_smile:

Ich bin mal gespannt, was du auf uns “losläst”.
Deiner Signatur nach dachte ich mir schon, dass es in Richtung Erotik geht.
Erotisches mag ich auch. Allerdings eher nach dem Motto: Make love, not porn.:wink:

Viel Spaß hier!

2 „Gefällt mir“

Vielleicht hast du nur noch keinen guten gelesen. Also ich kenne nur einen guten und ich habe es oft versucht, andere zu finden. Vergeblich. Gute, anspruchsvolle Pornografie gibt es nicht. Aber wie schon beschrieben, eine Marktlücke ist es auch nicht gerade. Den meisten Konsumenten sind sprachliche Feinheiten und Detailtreue herzlich egal.

Sex als reinen Selbstzweck mag ich nicht. Er soll sich aus dem ergeben, was die Protagonisten zusammen erleben. Quasi das Salz in der Suppe eines Liebesromans. Sex ohne Liebe gibt es bei mir nicht. Da bin ich hoffnungslos romantisch.

Da bleibt dir wohl nur ein Selbstverlag.

2 „Gefällt mir“

Wir reden aber immer noch vom geschriebenen Wort. Hier gibt es alles! Was wäre ich für ein schlechter Autor, wenn ich nicht dreimal dieselbe Geschichte erzählen könnte und sie klingt jedesmal völlig anders? Du bist so ausschließlich – wie alle anderen. Porno hat nichts mit Liebe oder Gefühlen zu tun. Das kommt daher, weil du es nicht anders kennst. Aber natürlich geht es auch anders. Was ist denn Sex als reiner Selbstzweck? Ich bitte dich. :smirk:
Und anscheinend hast du meine Vorstellung gelesen. Rein darauf kommt es an. Wer schreibt, muss so schreiben, dass man nicht aufhören kann, bevor man zuende gelesen hat. Das ist die hohe Kunst und das will ich erreichen. Wie Voltaire schon gesagt hat:
**
»Jede Art zu schreiben ist erlaubt,
nur nicht die langweilige.«**

1 „Gefällt mir“

Hey Duane,
weiß ich doch alles :slight_smile: Bei mir spielen Liebe und Gefühle eben eine große Rolle.
Ich habe ein paar Liebesromane gelesen so ala: reicher, arroganter, gutaussehender Schnösel trifft Mauerblümchen (nein, 50 Shades war nicht dabei). Und dachte, ich mach das mal anders. Ich gestehe: in meinem Roman gibt es ein paar recht detailiert geschriebe Liebesszenen. Mir wurde vorgeworfen, dass die Geschichte zu pornös rüberkommt, obwohl sie das ja eigentlich nicht ist. An ein paar Szenen habe ich noch etwas gefeilt. Weniger ist ja oft mehr, wie man so schön sagt. Das ist ja bei Kampfszenen nicht anders. Folgt eine Szene auf die andere, wird es möglicherweise schnell langweilig.
Du hast schon recht, man muss das Buch so schreiben, wie man es für richtig hält.

1 „Gefällt mir“

Ha! So im Reinen mit mir würde ich mich gerne vorstellen können! Hut ab!

Würde jetzt gerne mal was lesen :slight_smile:

Hier? Vor allen Leuten? Darf ich das überhaupt, wenn es schon veröffentlicht ist? Als Leseprobe? Ich schicke dir lieber was. An alle anderen, nein, ich habe keine Bange vor irgendjemandes Urteil. :wink: Falls der Smiley unpassend sein sollte, ich habe einen 4K-Monitor, da sind die verflucht klein!

Die Forums Mitglieder lesen gerne auch mal einen Auszug aus einem unveröffentlichten Text.

Da müssten sie sich aber beeilen, die Forumsmitglieder, der Termin naht in großen Schritten. Nein, im Ernst, ich bin nicht hier, um mich zu verbessern, oder verbessern zu lassen. Ich glaube, ich bin zu alt dafür. Ich habe einfach manchmal Fragen und dafür ist ein Forum super. Und manchmal, so wie jetzt, wenn ich überarbeite oder sonstwas mache, lenke ich mich ab und schreibe im Forum.

Loos_Digger_Quarantaene_Druck_2.pdf (319 KB)

[Dark Lion stellt sich einen Eimer Popcorn und ein Schälchen warme Milch bereit.]

3 „Gefällt mir“

Du überschätzt die Leute. Es ist schwer, mich zu beleidigen, Teflon-Til nennt man mich auch, weil ziemlich viel an mir abperlt. Aber ich freue mich natürlich über eine Kontroverse. Und sei es auch nur, um festzustellen, was die Leute so an ungewöhnlichen Lebensanschauungen haben, nimmt man meine zum Vergleich.

[gönnt sich ein Schlückchen und nickt verständnisvoll]

4 „Gefällt mir“

Als Polarisation/Provokation ist Dein Text, Hanson-Man, sicherlich geeignet. Keine Frage, ich reagiere ja.

Auf mich wirkt es ein bisschen aufgesetzt und wie ein Autounfall auf der A7: Schrecklich, aber man kann kaum wegschauen.
Insofern hast Du bei mir die erste Runde für Dich entschieden. Die Aussicht allerdings, auf eine Du-Ficki-Ficki-Seemannsbar-Story zu stoßen, in der Heldi - wahrscheinlich Du - seine primären Geschlechtsmerkmale ständig glorreich in den Wind hängt, finde ich nicht so geil.
Bukowski ist schwer zu toppen, wahrscheinlich, weil er der Erste war. Für den Zweiten interessiert sich keine Sau.
Ich sehe Dich in Deiner Wahrnehmung der Welt eher eingeknastet als befreit. Schadeschadeschade…
Wie bist Du nur auf diesen schrecklichen Namen gekommen? Ich wünsche Dir von Herzen, dass das ein Pseudonym ist und Du in Wirklichkeit Hans-Peter Schädlbauer-Pawolski heisst.

8 „Gefällt mir“

Loos_Digger … da kam mir Harold Robbins in den Sinn. Klingt Fast wie sein Roman Die Profis; viel Sex, sehr viel Sex, unheimlich viel Sex. Nur Robbins hatte eine relativ spannende Geschichte noch implementiert. Tja, damals war ich sehr jung, habe das Buch verschlungen - heute bevorzuge ich anspruchsvollere Lektüre. Vorschlag: streiche mal 50% Sex, dann wird vielleicht ne gute Story draus.

1 „Gefällt mir“