Ein Hallo aus Belgien

Hallo zusammen,

mein Name ist Stefan, und ich komme aus Belgien. Vor knapp 47 Jahren würde ich in Düren, einer Stadt in NRW, fast in der Mitte zwischen Aachen und Köln, geboren.

Ich komme aus eher ärmlichen Verhältnissen und musste schon früh feststellen, dass es für eine Familie einfacher ist, eine Wohnung zu finden, wenn man statt 4 Kinder einen Hund hat. Nachdem wir innerhalb meiner ersten 14 Jahre acht mal umgezogen sind, haben meine Eltern sich dazu entschlossen nach Belgien, dem Heimatland meines Vaters, zu ziehen.

Ihr könnt euch vorstellen, dass ich nicht unbedingt begeistert war. Zu der Zeit ging ich auf ein Gymnasium und schlug mich eher schlecht als recht durch. Ein Umzug nach Belgien hies also neue Freunde suchen und sich einem neuen Schulsystem anzupassen. In Deutschland hatte ich erst ein Jahr Französisch in der Schule, wohingegen meine neuen Klassenkameraden seit fast 7 Jahren den Unterricht zweisprachig verfolgten. Die Katastrophe war also unausweichlich.

2 Dinge haben mir durch diese schwere Zeit geholfen: Mein Computer und meine Bücher. Soweit ich mich zurück erinnern kann, waren Bücher und Comics meine Weggefährten. Jeden Tag musste ich etwas zum Lesen haben. Ab dem 12. Lebensjahr kam dann der Computer dazu.

In den folgenden Jahren ging es Schlag auf Schlag: Tod des Großvaters, Schulabbruch (weil ich Probleme mit der französischen Sprache hatte), Lehre als Elektriker in Aachen, und schließlich Arbeitslosigkeit, weil die Firma in der ich arbeitete finanzielle Schwierigkeiten hatte.

Mit meiner damaligen Freundin (und heutigen Ehefrau) habe ich mir dann die Frage gestellt, was ich wirklich kann… und die Antwort war: Programmieren.

Innerhalb weniger Wochen habe ich ein kleines Spiel programmiert und mich dann entschlossen, dieses Spiel einer damals (als auch heute) bekannten Firma vorzustellen: Blue Byte. Ich habe mich in mein Auto gesetzt und bin kurzerhand zur Spielefirma gefahren, um dort meine Bewerbung persönlich abzugeben. Der Zufall wollte es, dass jemand an der Rezeption auf mich aufmerksam wurde und mich in den nächsten Besprechungsraum verfrachtet hat. Einige Minuten später erfuhr ich dann, dass dieser jemand niemand anderes als der Chef der Firma war.

Nach dem Gespräch hatte ich das Gefühl, dass es nicht so toll gelaufen war. Zu Hause angekommen, habe ich meine Freundin angerufen, ihr davon berichtet und dann, nachdem ich den Höhrer aufgelegt hatte, mein Modem angeschlossen… Ja, es war zu der Zeit, als man noch die Internetverbindung verlor, wenn man den Höhrer abnahm.

4 Minuten später habe ich sehr, sehr, SEHR hohe Luftsprünge gemacht: Blue Byte hatte mir eine Mail geschrieben und mich gebeten, am nächsten Montag in die Firma zu kommen, um den Vertrag zu unterschreiben.

Während mehrerer Jahre habe ich in der Spielebranche gearbeitet: vom Junior-Programmierer bin ich schnell zum Entwicklungsleiter aufgestiegen, habe u.A. die erste PC-Version von “Siedler von Catan” programmiert, bin bei anderen renommierten Firmen untergekommen und habe an mehreren Urdeutschen IPs gearbeitet.

Irgendwann ließ sich die Arbeit in der Spielebranche nicht mehr mit dem Familienleben vereinbaren. Schweren Herzens habe ich also die Entscheidung getroffen, mein Glück im “Serious Business” zu versuchen. Das war 2004.

Mittlerweile habe ich meine eigene Firma mit 17 Angestellten und entwickle Software in so ziemlich allen Bereichen der Informatik.

Ach so… fast vergessen :wink: Wie schon gesagt, habe ich auf dem Weg auch meine Freundin geheiratet (erwähnte ich schon, dass meine Frau kein Wort Deutsch spricht sondern nur Französisch?). Die Familie ist gewachsen: 2 tolle Kinder, 1 Hund, 2 Katzen, 4 Hühner und jede Menge Spinnen und Fliegen in unserem Haus :slight_smile:

Und nun, nach all den Jahren, habe ich mich entschlossen, ein Buch zu schreiben. Schließlich darf ich keine mehr kaufen (Verbot meiner Frau, da ich mittlerweile über 2.500 Bücher in meinen Regalen stehen habe). Papyrus 10 soll mir dabei helfen und ich lerne fleißig damit umzugehen, während ich die ersten Kapitel schreibe.

TL;DR: Alternder Programmierer und Firmengründer entschließt sich, ein Science-Fiction Buch zu schreiben, um seinem Alltag zu entfliehen.

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Hallo Melton,

eine tolle Geschichte, die du da zu erzählen hast. Auf deine Leseproben bin ich jetzt schon gespannt.

Herzlich willkommen hier im Forum
Os|<ar

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Grüß dich Stefan und herzlich willkommen im Forum. Bei über 2500 Büchern im Schrank muss Staubwischen ein großes Hobby von dir sein. :slight_smile:
Bücher dürfen nicht verboten sein. Vielleicht ist ja ein E-Reader eine Alternative.
Ansonsten hilft nur noch weitere Regale anzubauen.:laughing:

Liebe Grüße

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Es gibt auch nie zuviele Bücher, es sind immer viel zu wenige…
Ansonsten: Welcome auch von mir aus dem hohen Norden. Selten einen Lebenslauf wie Deinen hier gelesen; man sollte meinen, Du bewirbst Dich.
Ich denke, daß viele Filme wie Computerspiele aufgebaut sind. Oder umgekehrt, die Unterschiede verschwimmen. Fantasy ist hier im Forum sehr häufig vertreten. Ich gehöre leider zu einem anderen Genre, werde Dir also kaum hilfreich zur Seiten stehen können.
Viel Erfolg und viele gute Erfahrungen!

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Ja Dein Leben liest sich wie ein Roman:), schön, dass du da bist und deine Erfahrungen mit uns teilst. Ich denke deine Freundin wird einsehen müssen, dass es ohne Bücher nicht geht… :slight_smile: Als Autor liest man immer und ständig. Also notfalls Haus vergrößern oder Ebooks lesen:)
Viel Erfolg

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Tolle Lebensgeschichte! :thumbsup:

Willkommen im Forum und viel Spaß mit Papyrus! :slight_smile:

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Herzlich willkommen!
Ich denke auch immer, dass ich zu viele Bücher habe. Mich hat immer gestört, dass man die Zeit zum Lesen nicht mitkaufen kann.
Um dem Platzproblem zu begegnen, leihe ich viele Bücher. (Die Zeit zum Lesen wird in der Bibliothek aber auch nicht mitverliehen …)
Wenn es anstelle von ePub mehr Bücher als pdf gäbe, würde ich auch mehr davon kaufen, aber die fehlende Seitenstruktur stört mich.
Bin gespannt, was Du schreibst.

LG
Pamina

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@Tom Diander : Ja, Staubwischen war/ist schon so 'ne Sache :wink: Meine Frau hat mir letzten Jahr ein Kobo mit den Worten “Jetzt kannst du wieder loslegen” geschenkt.

@narratöör : Ich hatte hier im Forum einige Lebensläufe gelesen und dachte mir, ich schreibe einfach mal runter, wie es bei mir aussah. Eine Bewerbung sollte es nicht sein :wink: Allerdings ist es für mich wichtig, dass ein Autor eine gewisse Lebenserfahrung hat, die er dann auch in seine Bücher einbringen kann. Und glaube mir, ich habe nicht einmal ein Viertel dessen geschrieben, was ich hätte schreiben können :wink:

@Krimitante : Ich kann das Lesen nicht sein lassen. Mein eReader hilft und in den letzten Jahren habe ich auch Hörbücher verschlungen… sozusagen als Gute Nacht Geschichte :slight_smile:

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Ich denke, daß jeder hier einige Dutzend Seiten mit einer aufregenden, bizarren, ungewöhnlichen Autobiographie füllen könnte. Ich denke, daß es in jeder Familie eine ungewöhnliche Geschichte zu erzählen gäbe. Aber ich gebe Dir unumwunden recht, eine gewisse Lebenserfahrung kann sicherlich nicht schaden. Es gibt wenige Ausnahmen, junge Autoren, die auf ihre Weise den Ton einer Generation treffen.

Wow, was für eine Lebensgeschichte.
Schön, dass du auch zu Papyrus gefunden hast. Ich bin seit ein paar Tagen dabei, ich durch das Programm zu wühlen.

Alles gar nicht so einfach. Doch für dich, sollte es wohl nicht zwingend ein Problem sein als „kleine“ IT-ler. :wink:

Und zum Abschluss, auch von mir ein herzliches Willkommen. :thumbsup:

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Moin. Willkommen. Auch ich bin gespannt. Meine Frau sagt auch immer ich schleppe zu viele Bücher an. Jetzt ja auch noch Kinderbücher. Aber bei dem Punkt, lasse ich nicht mit mir reden. Vor allem kennt sie nicht die ganzen Bücher, die bei meinem Vater noch stehen und welche ich bestimmt nicht hergeben werde. Gekauft wie gesehen.

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Das ist mein Lusmore! We will overcome!

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Herzlich Willkommen im Forum. Du hast eine spannende Geschichte über Dich selbst erzählst. So ein bewegtes Leben ist stets eine gute Grundlage für Geschichten. Nun musst Du “nur” noch den passenden literarischen Henkel finden, um den Inhalt zu transportieren. Was vermutlich für viele von uns auch schwierig war (und ist).
Du hat mit Papyrus auf jeden Fall ein tolles Programm, was Dir viel Unterstützung geben kann. Wenn Du Hilfe brauchst oder einfach nur plaudern willst, dann hast Du das Forum. Also viel Erfolg!
Und was die Masse der Bücher betrifft: Versuch doch mal, Dich mit e-Books anzufreunden. Da kannst du locker noch einmal 2500 abspeichern, ohne dass es Deine Frau stört.

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