Es gibt keine Probleme, nur Herausforderungen...

Moin zusammen, ja wenn man auf die Uhr schaut, wird man feststellen, das es nach 21 Uhr ist. Kein Problem, ich sitze in Hamburg. Meine Herausforderung, mal wieder ist, das meine Geschichte sich wieder mal erweitert, weil sie meint so runder zu erscheinen. Mehr Sinn ergibt, das sie dann vielleicht besser verstanden wird. Die Charaktere wollen mehr Platz im ersten Akt, noch mehr Story zur Einführung, nimm dir mehr Zeit mit uns. Klar können wir ja machen, ihr habt mich so weit gebracht, wir haben so einen langen Weg zusammen zurückgelegt. Können wir machen. Aber wo machen wir dann den Cut? Klar ihr bekommt mehr Bücher, so viele ihr noch wollt, ist ja nicht so das ihr mir da schon fixe Ideen in den Kopf gepflanzt habt, aber wo machen wir dann den Cut? Das wird zu viel für ein Buch wenn ihr so weiter macht. Könntet ihr dann jedenfalls so nett sein einen schönen Cut zu liefern? Einen tollen Cliffhanger? Bitte?

Ich schätze mal ihr kennt es alle, aber wie verfahrt ihr damit? Erweiterungen und Änderungen im Geistertext? Alternative Kapitel? Oder schreibt ihr die Ideen erstmal nur stumpf auf und schreibt erstmal den Ursprungsplot stur zu Ende?

Ich will mich ja nicht beklagen, neue Ideen und bessere Ideen sind ja nicht schlecht und ich freue mich. Aber sie kommen dann so daher das sie nicht problemlos ins Gesamtgefüge passen. Also was macht in so einem Fall? Prokrastinieren und mal im Forum vorbeischauen.

1 „Gefällt mir“

Hallo Lusmore,

ich habe keinen wirklichen Ursprungsplot, da ich zwar eine grobe Richtung habe, was ich drinnen haben will, aber meine Geschichten sich von selbst entwickeln.
Wenn ich aber merke, es geht in die falsche Richtung, muss ich gegensteuern.
Bei einem Teil hatte ich das Problem, dass ich nicht wusste, wo ich den Handlungsort spielen lassen wollte. Daher hatte ich verschiedene Ansätze versucht, bis ich endlich zufrieden war. (Insgesamt 6)
Man sollte auch nicht alle Ideen einfließen lassen, sondern filtern was zur Story passt. Schließlich bleibt es meistens ja nicht bei nur einem Buch, so dass man sich auch Ideen aufsparen sollte.

Bezüglich Cliffhanger: Ja, wenn ich merke, es wird zu viel baue ich einen Cliffhanger ein. Der passt aber dann nicht überall hin und es ist schon mal vorgekommen, dass ich über zehn Seiten vorher den Cliffhanger setzen musste, als geplant.

Du solltest dich nicht zu strickt an irgendwas festklammern, was du dir als Linie gesetzt hast. Schreiben ist ein Kreativer Prozess und Kreativität braucht Platz und Spielraum, um sich zu entfalten. Da hilft es keinem, auf Biegen und Brechen einer kalten klaren Linie zu folgen.
Aber man muss selbst die Regeln festlegen. Wie viel Freiheiten gebe ich meinen Protagonisten?
Und du musst sie lenken. Schließlich bist du der Autor. Du bist derjenige, der sie erschaffen hat. Da kannst du dir nicht von ihnen auf der Nase herumtanzen lassen. :smiley:

Bestimmt gibt es auch einige, die das anders handhaben. Aber das ist dann immer die Frage: Bin ich als Schriftsteller ein Baum oder ein Wald?
Also mache ich mir Jahrelange Arbeit und überlege mir jede Situation strickt, die passieren soll und schreibe es dann klar und linear auf oder bin ich eher jemand, der einfach drauf losschreibt und sich von den jeweiligen Situationen mitreißen lässt, die dann plötzlich passieren, ohne geplant zu sein, weil es gerade passt. Und das Werk dann ggf. mehrmals überarbeitet, bis alles sitzt?

Ich gehöre definitiv zur zweiten Kategorie. :rofl:

LG Tessley

3 „Gefällt mir“

das kommt mir bekannt vor ;). Ich schreibe tatsächlich gern alternative oder zusätzliche Kapitel und entscheide ganz am Ende, welches dem virtuellen Dateischredder schnell - wenngleich nicht ganz schmerzfrei - zum Opfer werden soll. Mit dem Geistertext mag ich mich nicht recht anfreunden.

2 „Gefällt mir“

Ich arbeite viel im Kopf, bevor ich schreibe. Damit nutze ich Zeiten, in denen ich irgendwo warten muss, sei es am Flughafen oder beim Arzt. Am Produktivsten bin ich bei Spaziergängen. Da bereite ich komplette Szenen gedanklich vor. Zu Hause schreibe ich sie dann meist auf (oder auch nicht, wenn es noch ungeordnete Gedanken sind).
Wenn sich dann später, beim Schreiben, Figuren und Handlungen nicht richtig vertragen, dann greife ich oft auf diese früheren Aufzeichnungen und Alternativen zurück. Ja, manchmal werden komplette Kapitel zum Geistertest. Manchmal stimmt der Ort nicht oder Bezüge oder die Figur sollte eine bestimmte Erinnerung haben, die den Konflikt verschärft. Das kennt ihr ja.
Dennoch bereite ich gerne den Plot gründlich vor, bevor ich an die Niederschrift gehe. Das passiert dann in einem intensiven Zeitblock.

3 „Gefällt mir“

Bei mir läuft ein “Film” im Kopf ab, den ich mir erstmal anschaue. Dazu kommen viele Ideen, die evtl. Platz bekommen im Text. Dazu habe ich mir die Globalen Notizen angelegt, wo ich bei Bedarf immer blättern kann.

Das mache ich momentan sehr intensiv, da ich an der Umgebung der Geschichte arbeite und erstmal prüfen muss, in welcher “Realität” meine Figuren agieren.
Sehr dankbar bin ich hier für das Denkbrett; das ist wirklich eine geniale Spielwiese!

2 „Gefällt mir“

Hallo Lusmore,

meine Protagonisten haben sich bisher noch nicht beschwert.:slight_smile:

:thumbsup:
Bei mir ist eine Szene zum Opfer gefallen, die mit der eigentlichen Handlung nichts zu tun hatte (das Thema würde sich evtl. für eine Fortsetzung eignen). Meiner Meinung nach sollte man nicht zu viele Nebenhandungen aufmachen, sondern sich auf ein/zwei Themen konzentrieren.

Das ist bei mir genau so.:slight_smile:
Figuren, Zeit und Ort stehen fest. Es gibt eine grobe Richtung, was unbedingt rein muss in die Geschichte, dann lege ich los. Planen ist nicht mein Ding. Ich lasse mich gern überraschen. Mir macht es auch gar nichts aus, die Geschichte mehrmals zu überarbeiten. Im Gegenteil. Beim Überarbeiten geht das Schreiben erst richtig los.:slight_smile:
Mit Geistertexten arbeite ich nicht. Entweder rein oder raus. Alternativen, auf die evtl. zurückgreife, gibt es kaum.
Wenn ich schreibe, läuft bei mir ein Film im Kopf ab.

2 „Gefällt mir“

Ich beklage mich ja auch nicht wirklich. Ich meckere nur auf hoher Gesichtscreme. Es hat sich ja auch schon wieder alles ergeben und eingefügt. Aber wenn einem als Drehbuchautor gesagt wird, ne lass den Part mal schieben das steigert die Dramatik, dafür baust du das hier weiter aus wundert man sich auch, oder? Aber es ist besser so o_O

Ja, geht mir auch so.
Um ehrlich zu sein, weiß ich gar nicht, wie das mit den Geistertexten überhaupt geht.
Aber ich stelle es mir eher verwirrend vor.

Das mit dem Film kenne ich. Geht mir genauso^^ :smiley:
Auch eine Unterbrechung finde ich nicht schlimm, da wird der „Film“ eben auf Pause gestellt und danach weiter gearbeitet. Ohne sich groß einlesen zu müssen.
Manchmal denke ich beim Schreiben auch, dass ich mehrere Persönlichkeiten hätte. :confused:
Man muss sich ja immer in andere Menschen und deren Gedanken, Empfindungen und Situationen hineinversetzen.
Ätzend ist dann immer, wenn man eine Szene schreibt und so mit seinem Protagonisten mitfühlt, dass man selbst anfängt zu heulen und unterbrechen muss. :roll_eyes:
Oder man lacht sich schlapp und fällt vor Lachen von der Couch. :rofl:

LG Tessley

1 „Gefällt mir“

Man markiert Text, klickt auf den Geist in der Symbolleiste, der Text wird farbig markiert (damit man merkt, dass es Geistertext ist), und dadurch wird er nicht gedruckt und nicht in e-Book / PDF exportiert.
Will man ihn doch wieder, stellt man den Textcursor hinein und klickt nochmal den Geist an.

Einfacher geht’s eigentlich nicht.

Ist neben vielen anderen Anwendungsmöglichkeiten dafür gedacht, dass man Hintergrund-Information im Text behält, die eher für den Autor selbst und nicht für den Leser geschrieben sind.

2 „Gefällt mir“

Ah,

ich mache mir immer Klebezettelnotizen und lösche die hinterher :smiley:
Meistens schreibe ich aber mit der Leseflussmarkierung, die eh schon bunt ist.
Werde das aber mal testen.

Danke, Ulli!