Formatierung von Leseproben für Verlage / Agenturen

Hallo zusammen, noch neu hier und schon zwei Fragen, tststs…:smirk:

Nach einer kleinen Recherche ist mir aufgefallen, dass es zu diesem Thema in der einschlägigen Literatur bzw. auf entsprechenden Webseiten sehr unterschiedliche, z.T. gegensätzliche Aussagen zu diesem Thema gibt. Allen gelesenen Beiträgen gemeinsam allerdings war, dass Leseproben im Flattersatz und ohne Trennungen zu schreiben sind. Das wars’s dann aber auch schon mit der Einigkeit. Manche Quellen sprechen von einem Layout, auch schon der Leseprobe, andere meinen, dass genau dies bei Verlagen/Agenturen als Anfängerfehler gewertet werden kann. So müssen wir uns wohl unser eigenes Bild machen, denn es scheint da keine einheitliche Regelung zu geben. Die Fragen beziehen sich auf Leseproben, nicht auf fertige Manuskripte.

Mich beschäftigt also erstens die Frage, ob bei Leseproben die Linksbündigkeit durch Absatzformatierungen wie Einrücken einer Zeile, z.B. bei direkter Rede, gängig ist (das wäre mein persönlicher Favorit).

Zweitens, wenn dem nicht so ist, also tatsächlich durchgehende Linksbündigkeit bei Verlagen/Agenturen eher erwünscht ist (wie manche Quellen es wiederum ausweisen), wie kann man dann auf einer Papyrus-Normseite dieses automatische Einrücken bei direkter Rede, oder Absatzanfang nach Titel oder Umbruch ausschalten?

Vielen Dank für Eure Ideen und eine mögliche Klärung der offenen Fragen!

Die meisten Verlage wollen die Leseproben in Normseiten. Da macht es dir Papyrus leicht. Du musst nur oben den Icon “Normseiten” anklicken und schon wird dein Text in die Normseitenfassung gepresst (als Kopie, dein Text bleibt unangetastet). Dort kannst du dann noch die Fußnote etwas aufhübschen (in der Regel steht dort ein älteres Jahr), ggf kürzen oder noch ein paar Daten auf das Deckblatt packen, so wie du es wünschst oder wie die Angaben des Verlags sind (da hat so jeder Verlag seine eigene Vorstellung).
Dringend rate ich dir, für jeden Verlag eine eigene Version zu machen. Denn es werden die unterschiedlichsten Textlängen und so weiter gewünscht. Meistens stehen die Anforderungen auf den Verlags-Webseiten unter “Manuskripte”. Daran würde ich mich auch halten.

Viel Glück bei der Verlagssuche!

Gruß,
Vroni

Wahrscheinlich habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt. Klar ist mir, dass Leseproben auf Normseiten formatiert sein sollten. Klar ist mir auch, dass jeder Verlag andere Vorstellungen von Exposés und Leseproben hat (z.B. den Umfang betreffend) und deshalb jeder Verlag es auch so individuell aufbereitet bekommt, wie er es ausweist. Ich finde nur keine oder widersprüchliche Angaben (in Handbüchern) über die Formatierung selbst. Also: Sollte bei einer Leseprobe auf Normseiten beispielsweise direkte Rede, neuer Absatz etc. auch schon eingerückt sein wie später im Manuskript, oder in der Leseprobe erst nur komplett linksbündig mit Flattersatz.

Vielen Dank für deine gestrige Unterstützung!

Ich kann dir auch keine verbindlichen Hinweise geben, aber meine Meinung dazu.
Wenn ein Verlag auf seiner Homepage keine Angaben zu Formatierungen macht, kann er es im Grunde auch niemandem übel nehmen, wenn Manuskripte so oder so formatiert werden. Auf der anderen Seite will man als angehender Autor natürlich auch nicht riskieren, Verlage durch solche Dinge zu “verstimmen”. Alles, was ich bislang zu diesem Thema gelesen habe, ist es, im Zweifel auf jedwede Formatierung zu verzichten.

Die Normseiten-Vorlagen, die ich kenne, rücken alle einen Absatz ein, solange keine neue Szene oder Kapitel beginnt.
Da die Leseprobe als Normseiten geliefert werden soll (üblicherweise) und auch angegeben wird (üblicherweise) wieviele Seiten die Leseprobe umfassen soll, sollte die Leseprobe wie das Manuskript formatiert sein und auch das erwartet ein Verlag wohl als Normseiten, den setzen wirst du das Buch nur als Selbstveröffentlicher. Außerdem soll das Exposé ja beinhalten, wieviele (Norm)Seiten das Manuskript hat.

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„Und wenn es [das Manuskript] ein bisschen aufgemotzt daherkommt, dann lachen die Lektoren doch gleich. Da entwickelt sich ein gewisser Zynismus, wenn man vierhundert Manuskripte im Jahr absagt. …] Auch müssen all die schönen Formatierungen wieder rückgängig gemacht werden.“ Funke, Cornelia, in: Englert, Sylvia: Autoren-Handbuch, Autorenhaus Verlag, Berlin 2016, S.90. Als Positivbeispiel führt Sylvia Englert das Foto einer Normseite auf, die - bis auf eine einzige Einrückung - durchgehend nur linksbündig ist. Um die Verwirrung noch etwas zu vergrößern, hier eine andere Aussage einer Schreibtrainerin, Dr. Anette Huesmann, auf ihrer Homepage die-schreibtrainerin.de im Kapitel ‚Ein Manuskript formatieren‘: „Was Sie hier auf meiner Internetseite sehen (auf den Bildern), ist die Formatierung eines Manuskripts. Eine Leseprobe sollte ebenso formatiert sein: direkte Rede wie hier beschrieben formatieren [einrücken] und neue Absätze einrücken.“ Dass es ein weites nebulöses Feld
zu sein scheint, belegt dieses letzte Zitat von Andreas Eschbach auf seiner Seite andreaseschbach.de :
„Die häufigste Frage, die mir gestellt wird, ist erstaunlicherweise nicht die, wie man einen Verlag findet. Das ist nur die zweithäufigste Frage, und ich werde in der kommenden Folge dieser Kolumne etwas dazu sagen. Nein, die häufigste Frage ist, wie man sein Manuskript richtig formatiert.“ Andreas Eschbach wiederum rät, linksbündigen Flattersatz und Einrückung bei einem neuen Absatz.

Ein wirklich weites Feld, ich merk das schon. Und eines, das offensichtlich sehr unterschiedlich gehandhabt wird. Da ich aber eine Menge direkter Rede im Skript habe, macht es dann schon einen Unterschied, ob diese in der Leseprobe eingerückt wird oder nicht.
Ich danke euch sehr für eure Unterstützung und werde jetzt wieder das tun, was wir alle offensichtlich so ziemlich am liebsten machen: schreiben, auf Normseiten von Papyrus. Schade, dass in dieser Frage die Expertise von Ulli noch nicht aufgetaucht ist. Vielleicht schließt er da ja gerade eine Marktlücke :wink:
Wenn es euch interessiert, lasse ich euch gerne wissen, wie es mit den Verlagen und den Formatierungen so geklappt hat.

Guten Abend

Hallo storydiver,

ich schreibe auf Standard. Meine Leseprobe habe ich so formatiert: Normseite, Schriftgröße 12, Courier New und Zeilenabstand 1.5.
Da ich jede Menge direkte Rede in meinem Manuskript habe, rücke ich diese ein. Ich habe mir als Beispiel viele verschiedene Bücher angesehen und ich finde, so sieht es am Besten aus.
Da ich mein Manuskript demnächst einreichen möchte, würde ich gerne wissen, wie es bei dir geklappt hat.

Liebe Grüße

Wie sieht die übliche Absatzformatierung im Manuskript aus? Ist es okay, wenn die erste Zeile jedes Absatzes um vier Zeichen eingerückt ist? Und/oder gehört eine Leerzeile zwischen zwei Absätze?
Nein, keine Leerzeilen zwischen Absätze; das ist amerikanisches Format und hierzulande nicht üblich. Erste Zeile jedes Absatzes um 4 Zeichen einrücken reicht (ich rücke nur 3 ein; ist aber egal).
http://www.andreaseschbach.com/schreiben/fragen/manuskript/manuskript.html

Keine Leerzeichen hineinpfriemeln. Das haben Verlage die das dann Setzen müssen gar nicht gerne. Die erste Zeile, wenn man sie so darstellen will, muss mit dem Erstzeileneinzug gesetzt werden. Aber Papyrus macht das ja für einen. (Wenn man es nicht ausgeschaltet hat)

Schon klar. Andreas Eschbach hat nicht einzelne manuelle Leerschläge gemeint.