Frage zur Seitenanzahl

Hi Leute.
Habe eine wichtige Frage zwecks Buchseiten.

Vorab,
meine selbst verfasste Geschichte umfasst 460.000 Anschläge, 78.000 Wörter, 460 Seiten laut der Papyrus Software.
Habe mein Projekt im Taschenbuch Format 12,5x19cm angelegt und benutze die Schriftart Arial und der Zeilenabstand beträgt 1,2.

Habe aber zufällig im Netz gelesen, das eine Normseite zwischen 1.600-1.800 Anschlägen liegt.
Wenn ich das nun mit meinen gesamt Anschlägen vergleiche, komme ich nur auf eine Seitenanzahl von 255 (460.000:1.800=255 Seiten).

Nun bin ich ein wenig irritiert, denn zahlen Lügen für gewöhnlich nicht.
Verstehe nicht, weshalb die Seitenanzahlen in der Summe von zirka 200 Seiten abweichen?

Papyrus zeigt mir 460 Seiten und nach der Rechnung mit der Normseite nur noch 255.

Habe ich irgendwo einen Logik/Denkfehler? Oder bin ich nur falsch informiert?
Hoffe jemand, kann mein Problem nachvollziehen.
Dankeschön im Voraus für die Hilfe:)

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(Quelle: schamlos rauskopiert aus Wikipedia) :kissing:

Wenn ich es richtig verstanden habe, und da bin ich mir nicht sicher, dann möchtest du gerne wissen, wie viele Normseiten dein Roman hat. In Papyrus gibt es oben in der Symbolleiste einen Button dafür. Einfach draufklicken und dein ganzer Roman erscheint im Normseitenformat.

https://i.ibb.co/bXvfPGL/normbutton.png
https://ibb.co/vkdtHMm

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Das Taschenbuchformat ist viel kleiner als eine Normseite, die hat DINA4.
Um den tatsächlichen Seitenumfang in Normseiten zu ermitteln, einfach auf das N klicken, wie @Tom Diander beschrieben hat. Dein Text bleibt erhalten, es wird ein neues Dokument mit dem Normseitenformat geöffnet.
Es kommt auch immer darauf an, wie viele “unvollständige” Zeilen, z.B. mit Dialogen oder kurzen Sätzen, Du in Deinem Manuskript hast.

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Erstmal ein dickes Dankeschön für eure doch zügigen antworten:), habe damit nicht gerechnet.
»Das Taschenbuchformat ist viel kleiner als eine Normseite, die hat DINA4«, das habe ich tatsächlich, nicht in betracht gezogen bzw wusste ich nicht. Auch den Button (hätte mich da mal früher schlauer machen sollen:cry: oder müssen) kannte ich nicht:kissing:.

Habe das nun eben ausprobiert und siehe da, es hat sich alles in der Gesamt Seitenanzahl positiv verändert:ROFL::laughing: :smiley:

Eine Frage habe ich dann doch noch.
Habe meine Geschichte (Projekt) im Taschenbuch Format 12,5x19cm (Papy-Vorlage) angelegt und benutze die Schriftart Arial und der Zeilenabstand beträgt 1,2.
Schlussendlich wird mir dann von Papy die Seitenanzahl von 460 Seiten angezeigt.
Ist diese Seitenanzahl auch dann die tatsächliche Seitenanzahl, wenn ich es Drucken lasse?

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Wenn die Geschichte mit diesen Vorgaben (Papierformat, Seitenränder, Schriftgröße, Schriftart, Zeilenabstand, …) in den Druck gegeben wird, dann wird sie 460 Seiten haben. Werden diese Parameter geändert, ändert sich (i. d. R.) die Seitenzahl.

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Die Seitenzahl hängt von div. Parametern ab. Natürlich erst einmal die Fläche, die eingestellt ist, sprich, Papier minus Ränder. Längere Zeilen fassen durch den geringeren Umbruch noch etwas mehr, sprich, viel Breite ist etwas ergiebiger als viel Höhe.

Hoch relevant sind dann noch Zeilenabstände, der verwendete Zeichensatz (die können breiter oder schmaler ausgelegt sein) und natürlich die Punktgröße - je kleiner die Schrift, desto mehr passt rauf.

Normseiten sind bewusst so angelegt, dass sie im statistischen Mittel immer gleich viel Text fassen, so dass Verlage sofort auf verschiedenste Buchformate umrechnen und die jeweilige Seitenzahl abschätzen können.

Erzeugt man mit Papyrus Autor ein PDF fürs Selfpublishing, dann gilt natürlich genau, was da vorher in Papyrus selbst steht, denn das wird ja in ein PDF 1:1 umgesetzt.

Spielt man für so ein PDF selbst mit den Größen, ist wichtig, dass man die Zeilen nicht zu lang macht (schwerere Lesbarkeit), ebenso die Zeilen nicht zu dicht setzt (<1.3-fache Zeilenhöhe ist schwer lesbar), und natürlich auch die Schrift nicht zu klein.
Zu wenig Rand wird auch als unangenehm empfunden. Und vor allem innen muss man für die Buchbindung besonders Rand lassen, da der Buchrücken ja meist nicht erlaubt, dass man ein Buch komplett aufklappen kann, insbesondere bei Taschenbüchern.

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Vielleicht. Ist z.B. die Titelei schon dabei? Oder ein Inhaltsverzeichnis?
Die Schriftart Arial ist auch eher nicht so gebräuchlich für Bücher, häufig wird da eher eine Serifenschriftart gewählt, wegen der gefälligeren Lesbarkeit, also z.B. eine Antiqua-Schriftart. Die haben dann andere Laufweiten.

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Und wie Alex gerade noch anmerkte - Titelei mit meist Schmutztitel, Frontispiz, echter Titelseite, Impressum, ggf. noch Danksagung, Einleitung und Inhaltsverzeichnis sind relevant.
Hinten am Buch ruhig noch ein paar Seiten zu investieren, auf denen man auf seine anderen Bücher hinweist, ist auch für Eigenwerbung gut investiertes Geld.

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Leute! Vielen herzlichen dank:thumbsup:, jetzt bin ich um einiges schlauer, super Forum hier.
Lg:cool:

Ergänzend zu all dem Geschriebenen von @Ulli und @Alex Sassland ist nicht zu vergessen, dass sich auch dies auf die endgültige Seitenzahl auswirken wird:
Die Normseite ist mit Textausrichtung ‚Links‘ und ohne Silbentrennung gesetzt. Im endgültigen Buch ist üblicherweise Textausrichtung ‚Blocksatz‘ und mit Silbentrennung eingerichtet.
Dies alleine kann ebenfalls zu ein paar Seiten Unterschied führen.

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In diesem Zusammenhang möchte ich eine weitere Frage stellen, ohne ein neues Thema aufzumachen.
Gibt es hier Autoren oder Autorinnen, die mir sagen können, wie groß der tatsächliche Unterschied zwischen den angezeigten Papyrus Normseiten und der Seitenzahl in einem, von ihnen tatsächlich veröffentlichten Roman, war?
Ich schreibe an einem Krimi und möchte ein Taschenbuch mit rund 300 Seiten daraus machen. Warum? Weil das eine Seitenzahl ist, die ich als Leser gerne lese. Wieviele Normseiten brauche ich also etwa, um mein Ziel zu erreichen ? Gibt es da eine Faustregel oder einen Tipp?
Schreibt schön und bleibt gesund.
Dirk

Das - und genau darum gibt es Normseiten, damit der Verlag das durch Umrechnung abschätzen kann - hängt natürlich enorm von diversesten Faktoren ab.
All diese Faktoren sind in der Normseite nivelliert und spielen dort daher keine Rolle - was der Sinn der Normseite ist.

Zuerst das Papierformat, dann die Ränder, dann die Punktgröße, dann der Zeichensatz, nicht zuletzt der Zeilenabstand. Jeder dieser Parameter hat erheblichen Einfluss.
Papierformat 5x8 Zoll, 1 Zoll Rand, 11 Pt, guter Serifen-Font, 1,35-facher Zeilenabstand wäre bspw. eine gute Wahl, aber das sieht jeder anders (weswegen wir so viele verschiedene Vorlagen anbieten …).

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Nein gibt es eigentlich nicht. Das hängt, wie @Ulli schon erläutert hat, von sehr vielen Faktoren ab.

Aber ein kleines Beispiel aus meinem letzten Buch:

Anzahl Normseiten waren es: 315.

Im fertige Buch ergaben sich daraus 335 Seiten für den Text. Zu dieser Zahl kommen dann noch die Titelei, bei mir 6 Seiten, und am Ende ev. noch weitere, weil die Seitenzahl durch 4 teilbar sein soll.
Mein Buchformat: 19x12cm
Schrift: Palatino Linotyp, Grösse 10
Zeilenabstand 1.4
Ränder: Links 17, Rechts 14, Oben/Unten 15

Ich hoffe, das gibt dir vielleicht eine Idee für dein Vorhaben.

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Was ist denn ein “guter Serifen Font”?

@Waba:
Viele Dank. Genau das ist die Information, welche ich gesucht habe.

Auch die Handhabung der Kapitel kann die Seitenzahl stark beeinflussen.

  • Kapitelbeginn fortlaufend auf Seite oder immer Seitenanfang
  • Kapitelbeginn mit Seitenanfang oder sogar nur auf rechter Seite
  • Kapitelüberschriften - Größe und Länge derselben
    Je höher die Kapitelanzahl, desto mehr beeinflusst dies die Seitenzahl.

Die “heilige Kuh” ist: Gut lesbar im Ausdruck.
Times New Roman kann man nehmen, von vielen wird eine Garamond Variante als besser empfunden, der aber trägt z.B. schon mal weiter als Times (gleiche sonstige Parameter - mehr Seiten). Ist letztlich Geschmackssache.

Bedenke bei Wabas Angaben, dass das letztlich nur ein Beispiel von vielen ist.

Deswegen haben wir ja so viele verschiedene Vorlagen, und die sind meist noch nur in Times New Roman gesetzt - logischerweise ändert sich die Seitenzahl in den fürs Selfpublishing so wichtigen Formaten 5x8 Zoll alles deutlich, wieder bei 5,5x8,5 Zoll …
Es gibt hier schlicht keine Antwort, sondern eine Spannbreite. Genau die haben Verlage auch im Kopf und überlegen sich dann anhand des Manuscripts, wie das passende Buchformat dazu aussehen sollte.

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Man kann ja durchaus mal an sein Bücherregal gehen und sich die Bücher, die einem von der Gestaltung her gefallen, vornehmen: Zeilen pro Seite zählen, durchschnittliche Zahl der Zeichen pro Seite ermitteln, Abstände oben, unten, außen, mittig abmessen, Schriftgrößen ermitteln (bisschen schwieriger ohne typografisches Lineal, aber man kann z.B. auf einem Blatt Zeilen in verschiedenen Schriftgrößen ausdrucken, daneben legen und vergleichen), den Font bestimmen (die Fonts in Verlagsbüchern hat man allerdings meistens nicht auf dem eigenen Rechner). Ja, und Seitenzahlen, Gestaltung der Kapitelanfänge, der Szenentrennungen usw. usf. – bei dieser Art “Feldforschung am lebenden Objekt” kann man eine Menge lernen!

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Genau so wie Andreas es sagt habe ich es instinktiv gemacht. Ich habe mir ein Buch, das dem Genre entspricht welches ich schreibe, aus dem Bücherregal geschnappt und mal Zeilen und Zeichen durchgezählt. Das Ergebnis lag dann sehr nahe an der Normseite.
Zum täglichen Arbeiten benutzte ich das Papyrus Standard Layout. Zwischendurch lasse ich mir den Text im Normseiten Format Anzeigen, um ungefähr die Länge des Textes abschätzen zu können. Ich weiß in dem Genre werden so 400+ Normseiten erwartet. Also peile ich für die Erstfassung um die 600 Seiten an, damit ich genügend Seiten Text habe, der dann bei der Überarbeitung auf 400-450 Seiten herunter gekürzt wird.

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Was du nicht schreibst, ist deine Schriftgröße. In der Größe 10 hat die BoD-Taschenbuchseite mit Antiqua-Schrift und einem Zeilenabstand von 1.4 Pt nahezu die gleiche Anzahl Zeichen, wie die in Normseite konvertierte. Dein Schriftgrad ist demnach zu groß. Bei 19*12 cm darfst du leider nicht größer als 10 Pt schreiben. Sonst kommst du niemals auf die 60 Zeichen pro Zeile, die dein Schreibprogramm braucht, um mit vernünftiger Silbentrennung einen anständig lesbaren Blocksatz hinzubekommen. Willst du Seniorenromane schreiben, musst du die Seiten größer machen. Die 60 Zeichen-Regel solltest du aber keinesfalls ignorieren!