Ich bin Anfänger, passt "Papyrus Autor" für mich?

Hallo liebe Community,
ich bitte euch um Ratschläge, ob “Papyrus Autor” für mich passen würde, oder ob ihr mir vielleicht ein weniger umfangreiches Programm empfehlen könnt.

Über mein Romanmanuskript:
Vor fünf Wochen hatte ich eine Romanidee, und ich stelle fest, dass mir die Sache Spaß macht. In den nächsten 2 bis 3 Jahren möchte ich hobbymäßig Stückchen für Stückchen an diesem Roman weiterschreiben.
Fest steht, dass ich nicht chronologisch von der ersten bis zur letzten Seite schreiben kann, sondern das Projekt eher wie ein 500-Teile-Puzzle wird, bei dem ich mir zuerst die einzelnen Puzzleteile ausdenke, die später zusammengesetzt werden müssen.
Die Romanhandlung wird sein, dass zwei Personen sich begegenen, viele kleine Erlebnisse miteinander haben und beide sich langsam verändern und aufeinanderzu entwickeln. Möglichst humorvoll.
Ab und zu fällt mir ein Vorher-Nachher-Gegensatz oder ein kleines Erlebnis oder ein Dialog ein, diese Ideen notiere ich sofort.

Der technische Stand jetzt:
Ich habe jetzt 14 vollgekritzelte Papierblätter mit ca. 80 einzelnen Ideen; zusätzlich in OpenOffice unsortiert ca. 30 schon ausformulierte einzelne Romanabschnitte, in OpenOffice sind das insgesamt 8216 Wörter.

Was ich mir vom neuen Programm technisch wünsche:
Ich möchte mit meinen Puzzleteilen einfach und übersichtlich puzzlen können.
Am liebsten auf verschiedenen Ebenen arbeiten, so wie ich beim Videoschnitt zwischen dem Timeline-Modus und dem Szenemodus wechseln kann, oder im Bildbearbeitungsprogramm mal auf einer einzelnen Bildebene etwas male und dann alle Ebenen umbenenne und umsortiere.
So hätte ich im Schreibprogramm gern eine Übersicht der Szenen, wo beispielsweise für eine Szene nur die Notiz steht “Essen brennt an, Streit”, so dass ich alle Szenen in der Übersicht unkompliziert immer wieder neu anordnen und umsortieren kann, und dann möchte ich in die einzelne Szene hineinklicken und den Streit ausformulieren, und wieder zurück zur Übersicht.

Machen meine Wünsche Sinn? Welches Programm passt für mich?
Lieben Dank für jede Antwort…

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Ich denke, dass Du das alles und noch mehr mit Papyrus realisieren kannst. Der Navigator ermöglicht es, Szenen anzulegen und diese auch direkt anzuklicken. Außerdem kannst Du in einem zweiten Tab den Zeitstrahl aufrufen und ihn auch vom Organizer oder Navigator aus anpassen.
Der Organizer bietet eine Szenenübersicht, in der man noch Notizen und Zusammenfassungen zu seinen Szenen dazuschreiben, außerdem Ereignisse markieren kann. Der Wechsel vom Organizer zum Haupttext funktioniert über die Tabs, die man anklickt und so von einem Dokument zum anderen wechselt. Du kannst auch beides nebeneinander anzeigen, wenn Du beide Fenster auf die halbe Bildschirmgröße verkleinerst.

Ob Anfänger oder Profi - ich denke, das spielt bei Papyrus keine Rolle. Und warum willst Du jetzt ein “kleines” Programm haben und später vielleicht, wenn es zu klein geworden ist, noch mal umsatteln? Dann musst Du ja alle Infos wieder in das neue Programm einpflegen.
Alles, was Du entscheiden musst, ist, ob Dir das Programm den Preis wert ist. Aber ich denke, dass niemand wirklich alle Funktionen von Papyrus verwendet.

LG
Pamina

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Da ist Papyrus, die Wahl. Mit dem Navigator hast du genau diese bquemen Möglichkeiten.
Und natürlich vieles mehr.
NaviBeisp.jpg
Du könntest dir zwar ein einfacheres Programm anschaffen, aber wenn ich deinen Post lese, möchtest du doch eher anspruchsvoll und flexibel arbeiten. PAP bietet dir alles was du brauchst um einen Roman zu schreiben. Bis hin zur Veröffentlichung.
Zugegeben, man braucht etwas Zeit um sich einzuarbeiten. Aber welches wirklich nützliche Programm braucht das nicht?
Leiste dir dieses gute ‚Werkzeug‘, ich denke du wirst es nicht bereuen.

PS: Ich bin nicht Mitglied des Programmherstellers, aber seit vielen Jahren ein begeisterter Nutzer dieser Software.,

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Lieber Waba, darf ich fragen, was die grünen Rauten bei Dir bedeuten? Bin immer sehr neugierig auf organisatorische Fragen. (Wenn Du es mir verraten magst … :kissing:)

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Hallo @Pamina22,
Wie du unten siehst, verwende ich verschiedene Symbole . Diese hier währenddem ich Schreibe:
NaviBeisp2.jpg
Noch nicht definierte Szenen mit der Sanduhr, Szenen an denen ich schreibe mit diesem ‚Bauwarner‘ und wenn die Szene fertig geschrieben und von mir nochmals durchgearbeitet ist in Bezug auf Logikfehler und grobe Stilfehler, erhalten die grüne Raute.
Nach dem Fertigschreiben, kommen dann die Symbole für Überarbeiten, Recherche, Feinschliff bis zum Grünen Haken dran.
Ich weiss, ich betreibe hier viel Aufwand, aber für mich gibt es die Sicherheit, dass ich den ganzen Überblick behalte und nichts vergessen habe.
Übrigens: Die unterschiedlichen Farben der Szenentitel zeigen, aus welcher Sicht ich in dieser Szene erzählt habe.

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Hallo Corinna,

unabhängig von den Hinweisen hier, ersetzt nichts die eigene Erfahrung. Versuch macht klug. Lade Dir die Demoversion herunter und spiele einfach mal zwei, drei Abende damit. Die Demo ist in den Funktionen nicht eingeschränkt, du kannst also alles testen und es gibt Videos für die wichtigsten Funktionalitäten.

Neben den bereits genannten Features möchte ich dich auch noch auf die Figurendatenbank hinweisen, die absolut frei an deine Bedürfnisse angepasst werden kann (nachdem man sich da etwas reingefuchst hat). Du schreibst Fantasy und bei dir geben sich Trolle, Elfen und Zwerge die Klinke in die Hand? Leg ein Feld “Volk” an, dem du deine Figuren zuordnen kannst. Leg dort alle Eigenschaften deiner Figuren fest, damit sich keine Logikfehler einschleichen. Wenn deine Protagonistin auf Seite 23 allergisch gegen Nüsse ist, aber auf Seite 183 genüsslich einen Nusskuchen verschlingt, wird das Lesern auffallen. Ein Feld “Allergien” schafft Abhilfe.
Im Organizer und im Navigator kannst du auch sehen, welche Figur in welcher Szene erwähnt wird bzw. kannst du dort Auftritte deiner Figuren planen, wenn du die Szene noch nicht geschrieben hast.

Daneben gibt es noch den Zeitstrahl, wo du Szenen und Kapitel in chronologischer Reihenfolge betrachten und bearbeiten kannst. Mit dem Zeitstrahl stehe ich persönlich aber etwas auf Kriegsfuß und habe ihn bisher noch nicht so richtig genutzt, da können andere vielleicht besser etwas dazu sagen.

Für die Ideenphase bietet sich das Denkbrett an, eine Mischung aus Mindmap und Whiteboard, damit du alles an einem Ort hast.

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Ich benutze Papyrus auch erst seit ein paar Tagen, bin aber vollends zufrieden. Meine Entwicklung war jedoch organisch: Ich habe mit Open Office angefangen, bin dann zu Scrivener rüber und schließlich bei Papyrus gelandet. Durch meinen Zwischenschritt bei Scrivener kam mir vieles vertraut vor, daher war der Umstieg nicht so krass. Aus dem Stand zu Papyrus ist heftiger, da kommt man ums Herumprobieren nicht rum. Gott sei Dank gibt es einen YouTube-Channel mit Tutorial-Videos, die einfach bombastisch gut sind!

Hat man sich erst einmal eingefunden, gehört das Programm mit zur besten Software, die ich je bedient habe (das sage ich als technischer Redakteur). Man hat für alles seine Tools und Einstellungen. Da kommst du mit deinen Puzzleteilen sicher gut klar, das Denkbrett ist die dabei bestimmt 'ne große Hilfe. :wink:
Wenn’s dann doch mehr wird, wie bei mir (ich sitze an einer Trilogie, plane aber schon über Buch 5 hinaus), ist das auch kein Problem. Papyrus ist extrem flexibel und jeden Euro wert, finde ich.

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Wow, DANKE!
So viele hilfreiche Tipps, ihr seid super!
Die beiden Listen von “Waba” mit den verschiedenen Farben und Symbolen (Danke für die Erklärung!) sehen perfekt für mich aus, um meine Szenen zu sortieren und den Überblick zu behalten.

Der Anschaffungspreis schreckt mich nicht, schließlich würde ich mit dem neuen “Spielzeug” voraussichtlich zwei Jahre lang fast täglich spielen, dann darf das Spielzeug auch etwas kosten.
Was mich abschreckt, ist, dass ich eigentlich ein Spielzeug wollte und plötzlich bei den Profi-Werkzeugen gelandet bin. Ich zögere, mich in so viele Möglichkeiten einzuarbeiten, wie Papyrus sie bietet. Ob sich das für mich tatsächlich lohnt? Denn ein neues Programm soll es mir ja einfacher machen und mir dadurch Zeit und Frust sparen, statt mich viel Einarbeitungszeit zu kosten und mich mit hundert komplizierten Funktionen zu verwirren.

Ich mache viel Bildbearbeitung mit dem Programm “GIMP” und habe für die Einarbeitung sicherlich hunderte Stunden gebraucht. Es hat mir nicht immer Freude gemacht, den Umgang mit Gimp zu erlernen, deshalb zögere ich bei umfangreichen neuen Programmen, obwohl ich Gimp inzwischen liebe.

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Das musst du gar nicht. Arbeite dich nur in die Teile ein, die du benötigst.

Die lässt du einfach weg.

@Pamina22 hat es bereits auf den Punkt gebracht:

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Die Basisfeatures, die du für das Schreiben brauchst, nämlich das eigentliche Dokument und der Navigator hast du in einer halben Stunde verstanden (Zwei Videos und zehn Minuten Rumtesten). Alles andere kannst du lernen, wenn du es brauchst. Die diversen Funktionen machen dir das Leben leichter, aber du musst nichts davon zwingend benutzen. Früher oder später kommst du dann von selbst an den Punkt, wo du sagst, “So 'ne zeitliche Übersicht wäre jetzt ganz praktisch… hm, ich hab doch da mal was gelesen” und beschäftigst dich dann mit dem Zeitstrahl. Es hängt auch ein bisschen von deiner Arbeitsweise ab, was du nutzt. Wenn du deine Geschichte vorher gerne durchplanst, bevor du mit dem Schreiben loslegst, wirst du dich über den Organizer freuen. Wenn du mehr so der fröhliche Drauflosschreiber bist, wirst du den Organizer nicht so dringend brauchen.

Und für ganz knifflige Fragen, etwa aus dem Bereich der Formatierungsesoterik :D, gibt’s ja noch dieses Forum. Hier werden Sie geholfen. :wink:

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Hi Corinna, es ging mir damals ähnlich. Wilde Notizen keine Struktur.
Dann habe ich mit der Demo von Papyrus gearbeitet und es hat mir sehr geholfen. Ich hatte mir gesagt wenn ich 100 Seiten schaffe, dann gönne ich es mir. Naja ich habe es getan und nicht bereut. Was die vielen tollen Funktionen von Papyrus angeht, ich glaube ich kenne inzwischen noch nicht die Hälfte und freue mich immer noch wenn ich was neues entdecke oder hier eine Funktion erklärt wird, welche ich noch nicht kenne.

Inzwischen bin ich bei fast 700 Seiten und habe einiges gestrichen und umgestellt.

Ohne die Hilfe von Papyrus und den tollen Gestalten hier im Forum, hätte ich es aufgegeben.

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Ich kenne niemanden, der alle Funktionen von Papyrus benutzt oder auch nur bräuchte. (Ich muss ja auch nicht das Rauchen anfangen, nur weil mein Auto einen Zigarettenanzünder hat …) Und alles, was man nicht braucht, kann man wegblenden und (zumindest erst mal) außen vor lassen.

Ich rate auch immer dazu, sich die Demo zu installieren und gründlich auszuprobieren, wie es sich damit arbeitet. Und dann “klickt’s” entweder, oder nicht.

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Hallo Corinna,
wenn du es geschafft hast, dich in GIMP einzuarbeiten, dann schaffst du Papyrus locker. Ich habe GIMP auch schon ausprobiert. Mit anderen Grafikprogrammen komme ich aber besser klar.

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Dankeschön, das ist sehr ermutigend.
Dann werde ich mit der Testversion starten, sobald ich zeitlich dafür etwas mehr Luft habe.
Ich bin gespannt!
Liebe Grüße Corinna

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Hallo nochmal, meine Programmsuche hat ein Happy-End:
Ich habe jetzt fast zwei Nächte lang mit Papyrus meine Ideen sortiert und drei neue Szenen geschrieben, ich konnte gar nicht mehr aufhören.
Danke für eure Hilfe!
Meine Szenen (Puzzleteile) habe ich jetzt wie folgt sortiert:
Papyrus Navigator.jpg

Die Sanduhr steht für eine Idee in kurzen Stichpunkten, das Baustellenhütchen für schon ausformulierte Textbruchstücke.
S und L sind die beiden Figuren.
Mit 0 bis 5 mal X kennzeichne ich, wie wichtig die Szene fürs Buch ist.
Grün ist Handlung mit Humur, Gelb sind Dialoge mit Humor, bei Weiß, Grau und Orange fehlt der Humor leider noch. Rot sind langatmige Erklärungen.

Liebe Grüße Corinna

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Theoretisch müsste noch die Kennzeichnung für L & S wegfallen können, wenn beide Figuren in der Datenbank sind und Papyrus die in den entsprechenden Szenen erkennt, oder?

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Dankeschön für deinen Hinweis.
Die Figurendatenbank habe ich jetzt nur für eine Nebenfigur genutzt, die nur dreimal kurz erwähnt wird, für diese Nebenfigur fand ich es hilfreich.

Ansonsten wird mein Liebesroman nur von den zwei Hauptpersonen L und S handeln. In jedem zweiten Satz (ich habe inzwischen 13.000 Wörter, also sicherlich tausend Sätze) kommt mindestens einer der beiden Namen vor. Wenn in einer Szene wirklich mal eine von beiden Personen allein ist, dann denkt sie fünfmal namentlich an die andere. Da empfand ich die Verknüpfung mit der Figurendatenbank dann nicht mehr als Hilfe, sondern nur noch als störend, und habe für die Hauptpersonen ganz schnell damit aufgehört. :slight_smile:

Liebe Grüße Corinna

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Wow, die beiden haben dann echt ein trauriges Leben! Ist so was Richtung Stockholm-Syndrom? :rofl:

Wenn du mit L/S damit die einzelnen „POVs“ kennzeichnest, kannst du auch noch über einzelne Handlungsstränge gehen und denen eine Farbe zuweisen, dann sparst du dir so die Kennzeichnung, verlierst aber deinen „Humorindiktator“ (wofür?!). Ich persönlich finde deinen Ansatz viel zu bürokratisch (und ich liebe bürokratisches Vorgehen ;))

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Ähm, also ich bin Anfänger.

  • Es gibt nur einen Handlungsstrang.
  • Die beiden Figuren lernen sich im Urlaub kennen, nach einer Woche sind dann Urlaub und Roman vorbei. Ist das ein “trauriges Leben?”
  • Der Humorindikator soll mich schnell darauf aufmerksam machen, welche Szenen entweder inhaltlich noch stark überarbeitet werden müssen oder vielleicht später rausgekürzt werden.
  • Was ist POV?
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POV Point of View, Erzählperspektive

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