Klappentext ...

Hallo zusammen,

anbei mein Klappentext – in aktueller Form bzw. zwei Versionen. Die eine finde ich lustiger, befürchte allerdings, dass sie zu viel vom Roman erzählt … . und bei der anderen bekommt der Leser eben nur „allgemeines“ an die Hand (so meine Sicht) und bekommt nicht den „Überblick“.
Ich würde mich über ein Feedback freuen!

Cheers Mefisto

Klappentext 1
*Detroit steht - zu Beginn des 21. Jahrhunderts – wirtschaftlich nicht unter einem aufsteigenden Stern. Zudem treiben sich dort, neben der menschlichen Bevölkerung, eine Menge Bewohner der ungemütlicheren neun Welten herum, wie Goblins, Trolle und Riesen. Steht man auf der falschen Seite der Mächtigen kann es einen eiskalt erwischen. Dieser Tage sind es die Einherier, die Geweihten der Asen (nordischen Götter), für welche die Stadt zu einem heißen Pflaster wird. Unpraktisch, wenn zudem seit kurzem der Weg nach Asgard, dem Land der Götter, versperrt und man auf sich alleine gestellt ist… *

Klappentext 2
*Serienkiller sind ein Ungemach. Zumindest, wenn man als mögliche Zielperson betroffen ist. Eigentlich sind die Einherier, die Boten der Asen, eine sehr mächtige, geheime Gesellschaft - Eigentlich sind sie unsterblich …

Detroit steht - zu Beginn des 21. Jahrhunderts – auch wirtschaftlich nicht unter einem aufsteigenden Stern. Zudem treiben sich dort, neben der menschlichen Bevölkerung, viele Bewohner der ungemütlicheren neun Welten herum, wie Goblins, Trolle und Riesen. Nun wird die Stadt - trotz des eiskalten Winters - für Einherier zu einem noch heißeren Pflaster. Unpraktisch, wenn zudem der Weg nach Asgard versperrt ist und sie auf sich allein gestellt sind… *

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Ich schreibe nur kurzes Feedback, da mich gleich die Büroarbeit ruft. Und schicke voraus, ich bin von dem Fantasy-Genre so weit entfernt, dass ich nicht einmal weiß, ob Dein Buch zur Gattung Fantasy oder Urban Fantasy gehört. Ich feedbacke also aus der Position des genrefremden Zufällig-am-Bahnhofskiosk-Durchblätterer:

Sowohl bei Variante 1 als auch bei 2 kenne ich mich nicht ganz aus. Ich muss alleine für einen Teil des Klappentextes schon zwei Informationen lernen, nämlich die Einherier, und dann die Asen. Inwieweit diese gut, böse, verletzlich oder bedrohlich sind, weiß ich trotzdem nicht.

Dann fehlt mir eine konkrete Hauptfigur (als einziger Solocharakter wird der Serienkiller greifbar; oder sind es mehrere?). Ist der Protagonist die “mögliche Zielperson”? Oder ist das Buch ein einziges Figurengetümmel von unglaublich vielen gleich wichtigen Gestalten mit langen Vorgeschichten in speziellen schwierig zu merkenden Dynastien? (Da hätte ich das Buch zurückgelegt).
Generell empfinde ich es von den Formulierungen einen Hauch zu abstrakt (“kann es einen erwischen”; “man auf sich alleine gestellt”).

In Variante 2) ist mir der Konnex zwischen dem ersten und dem zweiten Absatz nicht klar, bzw. die Serienkiller vom Einstiegssatz sind für mich nicht zuordenbar.

In Variante 1) würde ich den Einstiegssatz anders aufbauen. Detroit = unsexy. Längere Zeitangabe = unsexy. Wirtschaft = unsexy. Mit unsexy meine ich: Lehrer für Geographie, Geschichte und Wirtschaftskunde wären mit diesem Einstiegssatz jeweils teilweise zufrieden, der Fantasyleser noch nicht. Ich würde da eher formulieren: Ein ungemütliches Pflaster ist Detroit für die letzten Menschen geworden: wirtschaftlich bankrott, in einem eiskalten Winter gefangen und von etwas zu vielen Goblins, Trollen und Riesen überlaufen. Jetzt tauchen auch noch die XYZ auf… Und zu allem Unglück schleicht ein Serienkiller herum…

Ich würde versuchen, Variante 1 und 2 zu kombinieren, etwas konkreter zu machen, ein Gefühl für mögliche Hauptfiguren erzeugen, aber nicht mehr von der Handlung andeuten, als Du schon tust.
Ob Du den Klappentext mehr in Richtung Bedrohung kippst oder mehr in Richtung amüsante Ironie, das hängt ja von Deinem Buch selbst ab. Um keine falschen Erwartungen beim Leser zu erzeugen.

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Ich finde den Einschiebungssätze schwierig. Warum nicht so:

Detroit. 21. Jahrhundert. Goblins, Trolle und Riesen bevölkern die Stadt, weil ihnen das Tor nach Asgard versperrt ist. usw.

Was ich damit sagen will ist, dass kurze Sätze auf Klappentexten für mich mehr funktionieren.

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“Unpraktisch” ist auch ein Kiesel im Schuh. Das Wort eignet sich nicht für mich um Spannung oder Neugier hervorzurufen. Und wer ist auf sich allein gestellt? Die vielen Bevölkerungsgruppen, die zuvor genannt wurden? Wer von denen soll mich hier interessieren? :slight_smile:

Das juckt in meinem Kopf. Man steht ja oft auf einer Seite irgendeiner Macht selbst (auch das finde ich schon komisch), aber was ist die falsche Seite der Mächtigen denn? Links? Hinten? Rechts? Schwacher Arm oder starker Hintern?
Hier muss ich wieder erwähnen: Ich schreibe das mit einem Zwinkern im Auge und liege oft falsch mit meinen Bauchgefühlen. Vielleicht reibt sich niemand anders an der Formulierung. Entscheide du :slight_smile:

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Ich stolpere ein bisschen über

Das ist ja Jetzt-Zeit. Die Stadt ist bekannt, auch ihr wirtschaftlicher Niedergang. Aber diese Fantasiewelt aus Trollen, Riesen und Gnomen kennen wir nicht. Von der haben wir noch nie was gehört, und das willst Du ändern mit Deiner Story.
Müsste man da nicht klarer formulieren, dass diese Leutchen - wenn wir JETZT in Detroit sind - für uns unsichtbar sind und im Verborgenen hausen? Oder man müsste gleich klarstellen, dass die Geschichte erst in ein paar Jahren spielt - dann hast Du Carte Blanche für ein völlig freies Szenario - denn in zehn Jahren kann alles Mögliche passieren. Ins Unreine formuliert:

“Detroit im Jahr 2031. Nur noch wenige Menschen vegetieren in den Ruinen der einstmals reichen und mächtigen Stadt. Doch zwischen verrotteten Fließbändern und Müllhalden von Autowracks haben sich neue Bewohner eingerichtet: Die Einherier, letzte noch lebende Gesandte der Heiligen Asen mit ihrem Anführer, Lord X. Für sie ist die ‘Lost City’ die einzige Durchgangsstation, um in ihr Gelobtes Land Asgard zu gelangen. Doch der Weg dorthin ist von der bösen Hexe Y versperrt… und jetzt hat sie auch noch ihren mächtigsten Verbündeten, den Serienkiller Z, auf Lord X und sein Volk angesetzt…”

So in der Richtung. Vielleicht hilft Dir die Idee weiter?

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Variante 1 hat mich zurückgelassen, ohne eine Idee zu haben, um was es in Deinem Buch gehen soll. Variante 2 ist für mich klarer verständlich. Allerdings vermisse auch ich einen Protagonisten, mit dem ich mich ein Buch lang identifizieren will.
Über einen “aufsteigenden Stern” würde ich maximal schreiben, wenn ich den Himmel beschreibe. Ansonsten ist das eine Floskel, hier auch noch in Kombination mit einer Verneinung. Das würde ich anders formulieren.

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Für die “bessere” Formulierung solltest Du Dir vielleicht kurz Gedanken über Deine Zielgruppe machen.
Wie willst Du sonst beurteilen, was gut ankommt?

Für den Rest schließe ich mich meinen Vorrednern an. Du hast viel zu viel (irrelevante) Infos für meinen Geschmack.
Um wen geht es?
Was will er?
Was hindert ihn?
Wenn Du das in unter 30 Worten ausdrücken kannst, kann ich als Leser sagen, ob ich Interesse habe.

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Hallo Mefisto!

Möglichst keine Einschubsätze in Klappentexten.
Niemand interessiert, was nicht ist. (… nicht unter einem aufsteigenden Stern). Interessant ist, was etwas ist. Detroit war tatsächlich einmal ein leuchtender Stern am Himmel der Autoindustrie. Also ist es jetzt z.B. ein *absteigender oder erloschener Stern. *

Keine Füllwörter wie eigentlich, noch dazu im Doppelpack. Keine Klammern. Ein guter Klappentext bedarf keiner Erläuterungen.

Keine nichtssagenden Sätze, keine Floskeln*. *Wer ist *man? *Wer ist einen? Was heißt eiskalt erwischen?

Der Leser will wissen, wer oder was im Mittelpunkt der Story steht. Jeder Roman braucht ein zentrales Thema, eine Prämisse, einen zentralen Konflikt. All das muss über jeder Seite schweben.
Sag dem Leser in fünfzig Worten worum es in deinem Roman geht. Wenn du das nicht kannst, schaffst du es auch nicht in 500.

Just my ten cent!

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Hallo @Mefisto
die Erklärungen, Einschübe und Klammern haben mich auch gestört.
Die Geschichte in einem Klappentext kurz und knackig auf den Punkt zu bringen, ist keine leichte Aufgabe, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.
Das Beispiel von Berlinschreiber gefällt mir gut.

Würde ich vielleicht sogar lesen wollen :slight_smile:

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Schmunzel Einige Anmerkungen versteh ich – andere sehe ich leicht anders. Insgesamt aber sehr toll von euch, dass ihr mir Rückmeldung gebt und auf jeden Fall gute Hinweise, um das ein oder andere zu überarbeiten – Danke!

@Berlinschreiber toller Vorschlag – muss mir mal in Ruhe Zeit nehmen in wie weit ich das verwerten kann … … habe auch von anderen Foren tolle Hinweise bekommen.

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Vielen Dank - im Prinzip ist es ganz einfach: Immer die berühmten W-Fragen beantworten.
Wo und Wann spielt die Geschichte? Warum spielt sie grade an diesem Ort und zu dieser Zeit - wobei das im Klappentext zwar nicht direkt erwähnt werden muss, aber man sollte beim Lesen schon mitbekommen, warum die Geschichte nur im Detroit des Jahres 2031 spielen kann, und nicht etwa 1848 in Heidelberg :slight_smile: .
Wer sind die Hauptfiguren? Was tun sie, und warum tun sie es?
Und dann natürlich mit einem „Cliffhanger“ enden, sodass man gar nicht anders kann als das Buch zu kaufen, weil man wissen will: Wie geht die Sache aus?
Wenn Du Dich eng an diesen Fragen orientierst, kann eigentlich nichts schiefgehen.
Viel Erfolg!

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