Leserunde: was wird erwartet?

Ich habe mich zum ersten Mal für eine Leserunde beworben und tatsächlich den Zuschlag gekriegt - hatte gar nicht damit gerechnet! :slight_smile:
Es sind Bereiche für jeweils ca. 5Kapitel vorbereitet, sowie Fragen an die Autorin und das Fazit.

Was wird von den Teilnehmenden einer Leserunde erwartet?

Ich habe geschrieben, wie mir der Klappentext gefallen hat, was mir am Schreibstil gefällt, aber auch, dass mir die Protagonistin nicht sonderlich sympathisch ist und mich ihr Verhalten genervt hat.
Bin ich damit gut unterwegs?

Mir ist aufgefallen, dass ich viel ausführlicher geschrieben habe, als die anderen Lesenden. Gibt es da eine Art Etikette, wieviel man schreibt?

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Ich habe es auch schon mal mit einer Leserunde versucht, habe den Zuschlag aber nicht bekommen, daher kann ich nicht mit eigenen Erfahrungen aufwarten.
Was allerdings auf jeden Fall erwartet wird, denke ich, ist eine ehrliche Rezension auf den einschlägigen Seiten, wenn du mit dem Buch durch bist.

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Hallo @Füchsli,
ich habe schon bei mehreren Leserunden mitgemacht. Dabei habe ich zwei Bücher erwischt, die ich ziemlich schlecht fand, alleine schon aufgrund der vielen Rechtschreibfehler. Da es aber junge Selfpublisher waren und ich dem Erfolg nicht im Weg stehen wollte, habe ich es mir gespart, die beiden Romane zu bewerten. In diesen Fällen habe ich den jeweiligen Autoren ein PM geschickt und ihnen eine kurze Rückmeldung gegeben.
Bei dem letzten Buch hingegen hatte ich Glück, das fand ich wirklich recht gut und da habe ich mich dann gerne am Austausch beteiligt. Wobei ich auch nicht auf alle vorgegebenen Bereiche eingegangen bin.
Ich habe es so erlebt, dass es immer nur einzelne Leser:innen waren, die wirklich ausführliche Rückmeldungen gegeben haben. Ich halte mich da gerne eher kurz und schreibe dann eben die Rezension ausführlicher. Das liegt aber daran, dass ich das ein bisschen nervig finde, die Kapitel aufzudröseln oder Fragen zu Person X zu beantworten, wenn ich die nur ziemlich öde fand und Person Y aber total spannend…
Ein Großteil der Teilnehmer:innen hat sich bei den Leserunden, an denen ich teilgenommen habe, nur wenig, bis gar nicht beteiligt und z.B. beim letzten Buch, das ich sehr langsam gelesen habe (in etwa einem Monat) habe ich die dritte Rezension geschrieben von insgesamt 15 Teilnehmer:innen. Ich vermute fast, dass es dabei dann auch bleiben wird. Das fand ich schon wenig.
In den Mails oder dem Begrüßungskommentar geben die Autor:innen bzw. Verlage oft an, was sie von Teilnehmer:innen erwarten, manche wünschen sich eine Rezension auf nur einer Seite, andere mindestens auf drei. Ich bekomme in den nächsten Tagen mein nächstes Leserunden-Exemplar zugeschickt, diesmal ein Kochbuch, da ist z.B. erwünscht die Rezension auf 3-5 Seiten zu veröffentlichen.

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Auch wenn ich mich jetzt als völlige Dumpfbacke oute: Von welchen *Leserunden *sprechen wir hier?

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Du bewirbst dich oder wirst vom Autor ausgesucht, der eine Gruppe zusammenstellt (20 Leser oder mehr, max. 50, glaube ich). Die Leser der Leserunde lesen alle gleichzeitig (in einem bestimmten Zeitrahmen) ein und dasselbe Buch und tauschen sich online darüber aus.

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Ich habe mich auf lovelybooks.de für eine Leserunde beworben. Man kann als Autor oder Verlag da sein Buch vorstellen und eine Leserunde starten. Dafür gibt man Exemplare kostenfrei an die Leser, die gewinnen, entweder als physisches oder als digitales Exemplar.

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Danke für die Antworten und Erklärungen!

Ich habe mich auch auf lovelybooks beworben und nehme jetzt teil.

Momentan schreibe ich in einer Textdatei frisch von der Leber weg, was mir auffällt. Beim Übertragen in die Leserunde achte ich darauf, sowohl positives wie negatives Feedback zu geben. Also weder Schönreden noch reines Fehlersuchen.

Ich habe mir überlegt, ob ich zuerst das ganze Buch lesen soll und dann Feedback geben. Damit das Feedback authentisch und direkt ist, habe ich mich für sofortige Rückmeldungen entschieden.

Tatsächlich haben bisher erst zwei Personen etwas eingestellt. Ich bin da im Vergleich schon sehr differenziert unterwegs. Und ausführlich … :slight_smile:

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Das finde ich ein faires Vorgehen. :thumbsup: Wie haben sie reagiert?

Das Buch, das ich gerade lese, ist glücklicherweise gut geschrieben. Ich bin bisher noch über keinen Schreibfehler gestolpert. Schreib- und Grammatikfehler würden mich sehr stören.

Ich möchte eines Tages mein eigenes Buch in eine Leserunde geben. :roll_eyes:

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Du bist doch keine Dumpfbacke, nur weil Du nicht weiss, was das ist!
Ich wusste das ja bis vor wenigen Wochen auch noch nicht! Und jetzt mache ich schon mit … :smiley:

Wir sind alle lernend unterwegs. Wenn jemand meint, er sei der grosse Zampano und könne und wisse alles, sollte er sich mal mit einem guten Psychiater auseinandersetzen… :stuck_out_tongue:

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Ein Autor hat sich bedankt und meinte, er würde das Buch nochmal auf Fehler überprüfen, der zweite hat sich nicht bei mir gemeldet.

Mich schon auch, wobei ich ja selbst die ein oder anderen Klopfer produziere, ohne das auf den ersten Blick zu erkennen :kissing: Aber selbst bei Verlagsbüchern schleichen sich teilweise Fehler ein. Wenn das nur ein paar sind, macht mir das nichts aus. Aber wenn es überhandnimmt, dann stört es mich schon auch sehr.

Dann drücke ich die Daumen, dass du das auch machst :thumbsup:

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Als Rezensent würde ich das Buch zuerst komplett lesen und dann mein Feedback abgeben. Wenn man Kritikpunkte hat, sollte man die begründen, ebenso die Punkte, die einem gefallen. Als Leser finde ich es interessant, auch die Rezis zu lesen, die mit einem Buch härter ins Gericht gehen, oft sind die dort angeführten Kritikpunkte Dinge, die mir ganz gut gefallen.
Da ich bereits in ein paar Anthologien vertreten bin, habe ich auch bei den entsprechenden Leserunden als Autorin mitgemacht (bei Lovelybooks). Da fand ich es wichtig, auf jede Bemerkung zu meinen Storys zu antworten, ganz egal ob es eine positive, neutrale oder negative Kritiken waren.

Grundsätzlich finde ich es toll, wenn bei Anthologien auf jede Story eingegangen wird, und sei es auch nur in einem Satz.

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