Literaturtrend: Dorfroman

Laut FAZ zieht es die Städter verstärkt aufs Land. Zumindest gedanklich. Bis zu einer tatsächlichen Umsiedlung bedienen Dorf-Romane den Wunsch nach ländlicher Idylle. Wer noch einen Door Opener für Verlage und Agenturen sucht, sollte sich vielleicht des Themas DORF bedienen, solange das Eisen noch heiß ist:

Zum Artikel in der FAZ

Interessanter Artikel. Wobei ich selbst den aktuellen medialen Trend (die literarische Anziehungskraft ländlicher Gemeinden gibt es ja ohnehin schon etwas länger) nicht unbedingt an Juli Zeh festmachen würde, sondern schon im Jahr davor bei Dörte Hansen (“Altes Land”). Das ist jetzt auch schon über sechs Jahre her - vielleicht haben wir es hier mit einer längerfristigen stabilen Strömung zu tun, aber ein (trendtechnisch) frisches heißes Eisen ist der Dorfroman im Jahr 2021 eher nicht mehr, denke ich.

4 „Gefällt mir“

Eigentlich ist der Zug schon abgefahren. Zitat aus dem Artikel:

Vielleicht könnten diese Schriftstellerinnen jetzt einfach mal anfangen, in ihren Romanen und Gedichten über etwas anderes zu schreiben als über das Dorf, in dem sie wohnen. Es ist eintönig und homogen geworden, eine langweilige Blase. Höchste Zeit, dass die deutsche Literatur mal wieder umzieht oder verreist.

2 „Gefällt mir“

@Milar:
tja, wenn alles so einfach wäre, könnte es ja jeder :wink: … meine Flucht aufs Dorf habe ich schon vor zwanzig Jahren wieder beendet. War mir dann doch zu krass.

Momentan scheint Corona wegen aber bei vielen ein Wohnsitz in ländlicher Gegend hochinteressant. Die günstigen Preise für Grund und Wohnraum machen zusammen mit einem verstärktem Trend zum Homeoffice auch lange Anfahrten zur Arbeitsstätte vertretbar. Kann mir also gut vorstellen, dass die nächste Welle der Stadtflucht erst bevorsteht. Ob das ein Romanthema sein wird, lässt sich nur schwer prognostizieren. Die einen sagen so, die anderen so.

Wenn es nach Trends geht, müsste ich längst Liebesromane schreiben, aber das schaffe ich beim besten Willen nicht. Die Augen und Ohren halte ich dennoch auf, um den Markt ein wenig besser einschätzen zu können. Vielleicht ist ja mal was dabei, was ich kann.

2 „Gefällt mir“

Hab ich gemacht. Hat mein Portemonnaie jedoch auch nicht zum Platzen gebracht. Der Trend alleine reicht leider nicht.

2 „Gefällt mir“

Sobald die Städter umgesiedelt sind und sich in der ländlichen Idylle eingelebt haben, beginnt der Alltag.
Die Abendessen in der einzigen Wirtschaft zum grünen Baum rufen bald mehr Sodbrennen als Glücksgefühle hervor.
Die Einkäufe in der nächstgelegenen, acht Kilometer entfernten Kleinstadt kosten Zeit und die Arztbesuche mit den kranken Kindern kosten Nerven. Die Nachbarn sind alt und verschroben. Die jungen Leute zieht es in die Stadt, schon aus Berufswegen.
Wie einfach war es doch in der Hamburger City, am Kiez. Der Biomarkt um die Ecke, Schorschs Currywurst, ein Bier am Feierabend auf dem Gehweg, mit den Leuten aus den Häusern schnacken und jeder darf so sein wie er mag. Sehnsucht nach der Stadt.

3 „Gefällt mir“

… wie wahr, wie wahr: Das wird aber nicht nur für die Städter schwer. Typischer Fall: Ernteeinsatz bis in die Nacht. Gegen 22 Uhr sorgt die Polizei für einen frühen Feierabend, weil einer der neuen Städter Anzeige wegen Ruhestörung gestellt hat.
Da man den Ruhestifter auf dem Dorf meist schnell ermitteln kann, hat der noch lange was davon. Der Dorfschriftsteller übrigens auch: Da lauert jede Menge neuer Stoff.

2 „Gefällt mir“

Ich lebe seit 1990 am A… der Welt. Ich genieße den Gesang der Nachtigall und bewundere den Mäusebussard in unserem Garten. Wir haben keinen nervigen Verkehrslärm und Starkregen interessiert nicht weiter, weil nicht alles zugepflastert ist.
Wenn ich abends auf meinem Speedbike trainiere schaue ich den hektisch umherfliegenden Fledermäusen zu, die zwischen den beiden Eichen Insekten jagen. Und nein, ich bin kein Landei, das “von Tuten und Blasen” keine Ahnung hat.
Wenn wir beiden uns zusammentun @mathies dürften wir wohl den perfekten Roman schreiben: “Der Mittelweg” wird ein Bestseller.

2 „Gefällt mir“

Au weh, ich habe einen Dorf-Liebesroman geschrieben :scream:

4 „Gefällt mir“

Ja, gerne.

Also was brauchen wir: 1 Landlebenliebhaber (S), 1 Landlebenhasser (M).
M macht im Dorf von S Urlaub. M gefällt der Urlaub. S gefällt M. Die beiden kommen sich näher. M entschließt sich, zu S zu ziehen. Nach wenigen Tagen geht es schon los … Wecker um 06.00 Uhr – Langeweile, Dreck, Schweiß – 0.00 Uhr endlich sind alle Viecher versorgt, aber Bauer Eden sein Trecker rödelt noch. M holt die Schrotflinte aus S’ Kleiderschrank, zielt und trifft ein unschuldiges Feldhäschen, woraufhin einige ortsansässige Tierschutzfanatiker M das Leben zur Hölle machen. Ach nee, die Bauern sind ja anders. Die schlachten die Viecher ja. Nun kommt dein Part …
Ich fürchte, das wird doch nichts mit dem Bestseller :slight_smile: :slight_smile: :slight_smile:

1 „Gefällt mir“

Sind die Dorfromane nicht schon bald wieder “out”? Landwirte gibt es auch kaum noch, dafür landverliebte städtische Akademiker mit liebevoll gestalteten “Bauerngärten” und daneben der SUV-fahrende Städter, der sich einen schönen Steingarten um sein Haus anlegt. Der Landwirt wird eher tot auf dem Feld neben seinem Trecker und dem Güllewagen aufgefunden: Waren das die Grünen, FF oder der SUV-Fahrer, der sich immer geärgert hat über den stinkenden Güllewagen, der vor seinem sterilen Vorgarten langgefahren ist. Also vielleicht ein Krimi?
Ach ja, nicht vergessen die E-Biker, die die asphaltierten Feldwege unsicher machen (auf die anderen trauen sie sich nicht).

1 „Gefällt mir“

Alles ist möglich. Lassen wir der Fantasie freien Lauf.

Ich wünsche euch viel Erfolg!

Daaaanke. Momentan arbeite ich jedoch an einem anderen Roman. War eher ein Scherz.

M wird mit Heugabeln aus dem Dorf gejagt. Er flüchtet in den Bummelzug. S folgt ihm, sie ziehen in die Stadt. Die ersten Tage sind spannend und aufregend. Doch das Leben in der Stadt ist laut, hektisch und in den Straßen stinkt es, wie von Bauer Eden´s Güllewagen.
S wird immer stiller, zieht sich zurück, verlässt kaum noch die viel zu enge Wohnung.
Dann treffen sie eine Entscheidung. Sie legen ihr erspartes zusammen, kaufen sich einen kleinen Camper und fahren los. Auf der Suche nach ihrem gemeinsam Platz.
Ende.

3 „Gefällt mir“

Heute hier morgen dort … Hannes Wader lässt grüßen.

Vielleicht gibt es dann auch irgendwann noch einen zweiten Band, worin sie in irgendwelche Abenteuer verstrickt werden :slight_smile: Bestseller fertig.

1 „Gefällt mir“

dito :slight_smile:

1 „Gefällt mir“

Wir verkaufen es dann am besten als Telenovela.

3 „Gefällt mir“