MS-Office Importfunktionen

Mir fällt auf, dass manche Umwandlungen beim Import von MS Word 2003-Dateien in Papyrus 13.10W bei mir nicht so glatt zu gehen scheinen, wie dies wünschenswert wäre. Dies betrifft vor allem folgende Punkte:

a) unterschiedliche Nummerierungs-/Aufzählungsarten

b) farblich markierte Textstellen

c) Seitenformateinstellungen

d) funktionierende Hyperlinks

e) manche Tabelleneigenschaften

f) Kopf- und Fußzeilen-Inhalte

usw.

Muss ich hier in Papyrus andere Einstellungen vornehmen oder gehen solche (eigentlich) “Grundrechenarten” von Haus aus nicht in Pyprus?

Lieber Linguist!

Ich habe schon öfters darauf aufmerksam gemacht, daß der Im- und Export von und nach Word nicht reibungslos verläuft. Ich habe Papyrus mit einigen anderen Textverarbeitungs- und Oficceanwendungen bezüglich der Kompatibilität mit MS Word verglichen, und kann sagen, es gibt Programme die das besser können und solche, die das nicht so gut schaffen wie Papyrus. Leider macht MS Word vieles auf komlizierte, unerwünschte, oder gar unvorhersehbare Weise (verschiedene Versionen!). Es ist einerseits gut, dass Papyrus anders ist- deshalb ist es schnell, klein und stabil- andererseits leidet darunter die Kompatibilität. Ich habe auch festgestellt, dass es scheinbar unter den Anwendern von Papyrus viele gibt, die nicht oft Kontakt mit Worddokumenten haben und daher Kompatibilität nicht so ein dringendes Thema ist. Auch ich habe täglich mit Worddokumenten zu tun und muß dazu auch Word verwenden…

Für mich hätte eine viel besser Kompatibilität höchste Priorität. So bin ich leider gezwungen, Firmenwelt (Word) und privat (Papyrus) streng zu trennen. Meine Hoffnung beruht auf zukünftige Versionen von Papyrus bzw. Word, die vielleicht beide den gleichen Standard im Format (XML, ODF…) verwenden.

Alfred

Na ja, wir tun halt immer, was wir können.

Was NICHT hilft, ist, uns nur anzusagen “geht nicht”.

Wir brauchen immer die Dokumente.

Dazu haben wir zu Papyrus Autor und Papyrus 2009 schon vorbereitet, dass jetzt auch Formatvorlagen gehen, die Absatz- und Textstil-Formate in einem beinhalten und sind damit für so ziemlich alle Bereiche deutlich kompatibler geworden.

Kommt bald. (Nein, ich sag’ jetzt nichts Genaueres zu Papyrus 2009, außer, dass das darin kommen wird, wir wissen ja selbst noch nix Genaueres ;)).

@alfred:

Ich bin kein Kenner dieser Materie, kann also von daher nicht nachvollziehen, wie MS Word arbeitet. Was mir ein wenig Mühe macht, ist mir vorzustellen, Word mache Vieles auf komplizierte, unerwünschte oder gar unvorhersehbare Weise - einfach weil mir dazu die Motive seitens der Microsoftleute abgeht. Das sind doch alles Top-Programmier-Profis, die nichts zufällig und unüberlegt machen (stell ich mir jetzt mal ganz naiv vor… :roll_eyes: ). Wäre dem nicht so … allein eine gute Verkaufsstrategie reichte nie und nimmer aus, um eine derartige Monopolstellung zu erreichen. Von den Millionen von Anwendern, die mit MS Office arbeiten, dürfte ja die große Mehrheit im Rahmen der Möglichkeiten zufrieden sein.

Und genau daraus nun erstellt sich m.E. ein Anspruch, den man doch nicht so ohne weiteres (z.B. weil man mit Microsoft auf Kriegsfuß steht o.ä.) abhandeln kann mit der mehr oder weniger still schweigenden Maxime: „Wir machen alles ganz anders und viel besser, also interessiert uns das, womit die große Mehrheit der Menschen beruflich wie privat arbeitet, einfach nicht …“!

Das mag für dieses Forum zutreffen. Ob es für alle Papyrusanwender zutrifft, wage ich zu bezweifeln. Vor allem, weil die Papyrusgemeinde im Vergleich zur MS-Gemeinde, so verschwindend klein und unwichtig ist, dass - ich komme nochmals auf obigen Gedanken zurück - man es sich einfach nicht leisten kann, aus dieser Position heraus den großen Bruder und mit ihm die unüberschaubare Menge an Anwendern einfach links liegen zu lassen. Rein quantitativ gibt MS - sowohl was die Officeanwendungen also auch das Betriebssystem betrifft - einfach den Standard vor und die anderen, ob sie wollen oder nicht, müssen sich - zumindest kompatibilitätsbezogen - daran orientieren. Wer das bestreitet, kommt mir - entschuldigt den Vergleich - ein wenig vor, wie die Trotzreaktion von kleinen Kindern, wenn ein anderer besser war als sie.

Warum sollte es also verkehrt oder ungebührlich sein, wenn diejenigen - bestehenden wie zukünftigen… - Papyrusanwender, die ohne MS Office nicht auskommen oder einfach viele Dokumente mit diesem System geschrieben haben, ihre Kombatibilitätswünsche hier äußern. Unabhängig davon, wie ROM dann im Moment reagiert, wird die Zukunft ohnehin zeigen, in wie weit Papyrus in der Lage sein wird, seine Marktnische zu vergrößern, nicht zuletzt vor dem Hintergrund eines evtl. in naher Zukunft bestehenden gemeinsamen Formatstandards.

Es sollte doch im Gegenteil gleichermaßen Ansporn sein für Papyrus wie nachdenklich stimmen, wenn die eigene Klientel sich bessere Kombatibilitätsbedingungen wünscht mit einem System, dessen Vormachtstellung ohnehin nicht wegdiskutiert werden kann. Insofern wäre m.E. eine Liste hilfreich, wo sich alle mit ihren diesbezügl. Wünschen eintragen können.

Die Forumsgemeinde wird größer werden und die Vorlieben und Bedürfnisse werden sich damit u.U. auch verschieben, weswegen ein momentaner Ist-Zustand noch kein Maßstab sein sollte.

Daß Microsofts Schreibprogramm fast eine Monopolstellung hat liegt u.a. daran, daß die Konkurrenz in den 90ern entweder zu dämlich oder an den eigenen Produkten nicht sonderlich interessiert war. Wordperfect-Office hat irgendwann Corel geschluckt - und die haben bis jetzt noch jedes gute aufgekaufte Programm verhunzt.

Der andere große Bruder war Lotus mit Ami Pro und dem späteren Lotus Word. Das hat IBM aufgekauft, allerdings waren die hauptsächlich an den Serverprogrammen wie Notes und Domino interessiert und steckten kaum noch Ressourcen in eine Weiterentwicklung. Vor ein paar Jahren ist es dann endgültig gestorben.

Na egal, Geld verdient Microsoft mit seinem Office eher an der Word-Integration ins Firmenumfeld - und da ist man dann schnell in Abhängigkeitsverhältnissen, die im Privatbereich eher an die Fa. Apple und ihr Ökosystem aus Mac, iTunes, iPhone, Shop und DRM-Programmen sowie -Musik usw. erinnert: Neben Wörd braucht mann noch einen MS-Server, “Collaboration Tools”, der Chef will Exchange, SQl-Server usw., und alles abgerechnet nach Nutzerzahl.

In diesem Umfeld schreibt niemand längere Traktate. Wahrscheinlich wundert sich MS, daß manche das trotzdem machen. Der Entwicklungsschwerpunkt bei denen ist das gewiß nicht, der liegt in der Integration eines Schreibprogramms in die MS-Wunderwelt (s.o.). Dabei war das ursprüngliche Word der 90er gar nicht mal so schlecht. :wink:

Ich denke, einer der Hauptgründe für die Monopolstellung von MS Office dürfte in der banalen Tatsache liegen, dass die Konkurrenz den Zeitpunkt verschlafen hat, als MS begann, ganz konkret in Schulen, an Unis, in Verwaltungen u.v.a.m. aggressiv und weltunspannend für sein Produkt zu werben. Denen war nämlich klar, dass dahinter das damals noch ungeschriebene Gesetz stand: Einmal Word & Co, immer Word & Co.

Ist ja auch logisch; wer sich einmal für Word & Co entschieden hatte, würde sich eher die kostengünstigen Neuversionen oder updates kaufen und sich freuen, was es an neuen Funktionen gibt, als sich komplett in ein neues Programm einarbeiten, von dem er nicht einmal weiß, ob es auf Dauer wirklich besser ist.

Die Käuferschichten, die MS sich damit erschloss, mussten zwangsläufig vorher woanders abgewandert sein. Und das bedeutete letztlich das Aus für viele ehemalige Konkurrenzprodukte, die einfach den Zeitpunkt verschlafen haben, wo MS mit aggressiver Werbung begann, den Markt zu überfluten.

Dazu kommt, dass Mitte der 90er Jahre kaum einer der schreibenden Masse die feinen Unterschiede zwischen beispielsweise Word 6.0 und Word Perfekt 6.0 wahrnahm (so wenig diese Masse heute die gelungenen Feinheiten von Papyrus wahrnehmen dürfte). Hauptkundschaft waren das Briefe u.ä. schreibende Bürovolk (in Klein- und Großfirmen und Verwaltungen) und Schüler/Studenten, die an ihren jeweiligen Bildungsplätzen Word & Co vorfanden und sich damit automatisch auseinandersetzen mussten. Hier gilt die alte soziologische Erkenntnis, dass womit man die Jungen füttert, später auch die Alten kaufen würden. Buchautoren und andere „Langtextschreiber“ waren nie das Publikum, um das sich diese Programmschmieden gekümmert hatten – einfach weil diese Minderheit nicht für jenen Umsatz sorgte, der im Verhältnis zum Programmieraufwand notwendig wäre.

Zweiter entscheidender Punkt war: Je mehr eine Monopolstellung ausgebaut werden kann, desto mehr kann den Konkurrenzprodukten die eigene Philosophie aufgedrängt werden, will im Fall Word & Co heißen: Die Konkurrenz musste sich, wollte sie wenigstens ein kleines Stück des Kuchens haben, kompatibilitätbezogen dem Monopolprodukt dergestalt nähern, dass ein Datenaustausch zwischen ihren Produkten und MS möglich wurde. Genau damit aber wurde die Monopolstellung noch weiter zementiert - ein Umstand, der heute in vielen Köpfen teilweise kindliche Trotzreaktionen hervorruft, aber vom Prinzip her ganz einfachen Marktgesetzen folgt.

So, langer Rede kurzer Sinn:

Programmierschmieden brauchen immer zwei Dinge:

Gute und vor allem flexible Programmierer UND gute und noch flexiblere, und vor allem visionäre Vertriebsstrategen. Mlennartz hat es in seinem Beitrag zum Thema „Papyrus die nächste Generation“ ganz vorsichtig angeschnitten: Wer nicht in zukunftsträchtige Systeme investiert, wer, mit anderen Worten, nicht in der Lage ist, in einem großen Bahnhof auf den Zug aufzuspringen [oder sich zumindest von ihm mitziehen zu lassen…], der als erster abfahren wird (auch wenn dieser Zug jetzt noch steht…), der muss damit rechnen, dass ein anderer das macht, der auch gute Ideen hat und, wie MS in den 90er Jahren, einfach schneller ist.

Zwei der m.E. entscheidenden Marktlokomotiven heute sind, zumindest unter Windows, MS und Adobe. Wer auf diese Züge springt oder sich zumindest dort anhängt, dessen Zukunftsaussichten sind nicht schlecht, vor allem, wenn er eine Marktnische im Griff hat.

Dabei ist nicht unbedingt die noch nicht ausgereizte Potenzialität eines Programms einscheidend, sondern der Markt, der leider anderen Gesetzmäßigkeiten folgt – leider auch für Autoren wie mich…

Auch ich bin durchaus der Meinung, dass man an den Importfunktionen noch feilen könnte und sollte. Dazu sind natürlich auch die Anwender gefragt, die Entwickler stets mit Bugreports und Beispieldokumenten zu versorgen.

Ich muss mich aber vollkommen dagegen aussprechen, dass sich ROM an Microsoft zu orientieren habe. Wer im Alltag strikte Kompatibilität zu MS Office benötigt, kann sich doch einfach die Produkte dieser Firma kaufen; Ich verstehe da nicht so ganz das Problem. Ich hoffe auch, dass ROM nicht auf irgendwelche vermeintlich fortschrittlichen “MS-Züge” aufspringt. OOXML ist ein wüster und grauenhafter Behemot; ein dreister und durchtriebener Versuch die wegschwimmenden Felle zu retten. MS ist seit Jahren nicht mehr Innovativ: Vista haben sie entgültig versaubeutelt, MS Office 2008 ist der allerletzte Witz und überhaupt wirkt das ganze Unternehmen kopflos und vergangenheitsverliebt.

Ich sehe absolut keinen Sinn darin, dass Papyrus einfach nur ein kleineres und schlankeres MS Office sein müsse. Klein und schlank ist ja schön - aber als einziges Unterscheidungsmerkmal? Ich sehe da eine deutlich rosigere Zukunft in Produkten wie Papyrus Autor: Innovative neue Ideen für Vielschreiber, Schreibunterstützung und eine Kundenorientiertheit, wie Microsoft sie sich einfach nicht leisten kann!

Was begeistert mich an Papyrus?

  1. Beste Duden Korrektor Integration

  2. Einzige sinnvoll verwendbare Duden Korrektor Integration unter Mac OS X

  3. Erweiterbarer Thesaurus

  4. Stilanalyse (Autor 2008)

  5. Unterstützung für Mac OS X und Windows (und natürlich noch mehr)

  6. Viele durchdachte Konzepte zur effizienten Textverarbeitung

Weiter So!

Was finde ich verbesserungsfähig?

  1. Die Mac OS X Oberfläche sieht recht altbacken aus

1.1) Die Toolbar ist keine richtige “Mac Toolbar” (siehe NSToolbar), leider sieht Papyrus deshalb auch nicht “richtig” aus, wenn man die Optik von Aqua auf Brushed Metal umstellt. (Am schickesten fände ich eigentlich den “Unified”-Look)

1.2) Gliederungsansicht und Formate wären ideale Kandidaten für einen NSDrawer

1.3) Für viele Bedienelemente (z. B. Comboboxen) könnte man kleinere Varianten verwenden (ja die gibt es).

1.4) Die Anordnung der Menüs und Tastenkommandos weicht teilweise stark von Apples User-Interface-Guideline ab

  1. Carbon-Framework statt Cocoa

Klar, Papyrus ist vermutlich in C geschrieben, da bietet sich das Carbon-Framework an. Nichtsdestotrotz ist Carbon ein Überbleibsel des alten Mac OS. Cocoa bietet Anwendungen einfach so unglaublich viel zusätzliche Funktionalität ohne auch nur eine Codezeile der Programmierer. Alleine schon die neuen Schnittstellen für Spellchecker und Grammarchecker. Jeder kann da seine eigene Engine integrieren; diese steht dann dem ganzen Betriebssystem zur Verfügung. Duden Korrektor in ganz Mac OS X verfügbar? Ein Traum würde wahr!

Was fällt auf? Die meisten Kritikpunkte finde ich in der Optik; die kommt bei mir definitiv nach dem Schreibkomfort. Ich habe wegen der Optik erst lange vor Papyrus zurückgeschreckt - doch nach ausführlichem Vergleich mit den Alternativen ist es momentan die für mich beste Lösung für Vielschreiber. Optisch finde ich sowohl MS Apples Pages, Nisus Writer oder gar MS Office 2007 und MS Mac::Office 2008 deutlich schicker. In vielen kleinen Usability-Details haben Nisus Writer und Apples Pages immer noch die Nase vorn. Trotzdem ist Papyrus die bessere Lösung für die eigentliche Kernaufgabe: Textverarbeitung.

Viele Grüße,

Jochen Schmidt

Genau!

Genau!

Genau!

:smirk:

Ich verstehe …

Deshalb abschließend zu diesem Thema noch folgende Klarstellung:

Ich wollte niemand der Papyrus-Fangemeinde auf die Füße treten, sondern einfach auf - zugegeben subjektive, aber das geht allen so… - Verbesserungsmöglichkeiten hinweisen. Manche Aspekte sind sicherlich relativ, gleichwohl erscheint mir der seltsame Zusammenhang, dass wohl nicht zufällig die Mac-Fangemeinde die größten Antipathien entwickelt für Orienhtierungen an den gängigen Windows-Standard, der relativste aller Gründe zu sein.

Nichts für ungut und allen ein schönes Herbstwochenende,

der Linguist

Microsoft hat nie die beste Software auf den Markt gebracht, eigentlich war alles zweitklassig. Aber sie sehen Trends voraus und stellen sie dem Anwender auf einfache Art zur Verfügung. Das kann kein anderer so meisterhaft, und dafür gilt ihnen meine Anerkennung.

In den letzten 20 Jahren habe ich viele hervorragende Programme (und auch Geräte) kennen gelernt, die leider ohne Ausnahme ihre Stellung am Markt verloren haben, weil sie sich selbst zu sehr auf die Schulter geklopft und die Zukunft vergessen haben.

Novell Netware konnte keine CD-ROM-Laufwerke vernünftig in ihre Netzwerke integrieren, Psion und Palm haben Speicherkarten, USB und das Internet schlechtweg verschlafen, und PC/GEOS hat noch auf 16 Bit und DOS gesetzt, als es schon kaum noch Prozessoren für einen DOS-Unterbau gab.

Aber das gehört eigentlich nicht zum Thema.

@Linguist

Ich denke hier ist niemanden auf die Füße getreten worden :slight_smile:

Der Zusammenhang zwischen MS-Antipathie und Mac-Fangemeinde täuscht jedoch. Ja ich bin Microsoft-Kunde! Nicht das erste mal. In meiner selbstständigen wie angestellten Arbeit verwende ich täglich viele verschiedene Microsoft-Produkte.

Doch egal ob Microsoft oder Apple oder was auch immer für ein Standard gerade gelten mag: Inwiefern ist das wichtig für einen spezialisierten Softwareanbieter? Das ist doch die Frage! Es kann doch nicht sinnvoll sein dem gerade vorherrschenden Marktführer hinterherzuprogrammieren - da braucht man ja gar nicht erst anzufangen. Als Kunde wähle ich doch keine Software weil sie einer anderen so ähnlich wie möglich ist, oder? Was ich persönlich mir als Kunde wünsche ist problemloser Austausch von Dokumenten im Arbeitsalltag. Die Anforderungen sind dabei ganz sicher unterschiedlich: Der Großteil meiner Dokumente benötigt keine pixelgenaue Wiedergabe dessen was MS Word als Dokument druckt. Das geht eh alles noch durch diverse Verarbeitungsschritte bis es mit einem Nicht-Microsoft-Programm gesetzt wird und in die Druckerei kommt. Für mich muss also einfach nur der Inhalt korrekt beim nächsten Verarbeitungsschritt ankommen. Schauen wir uns nochmal die anfängliche Problemliste an:

a) unterschiedliche Nummerierungs-/Aufzählungsarten

Ist unschön, aber für meine Anwendungszwecke recht nebensächlich - ich hätte mir vermutlich trotzdem nicht die Arbeit gemacht und es gemeldet. Vielleicht hätte ich es nichtmal bemerkt!

b) farblich markierte Textstellen

Ist schon eher für mich interessant.

c) Seitenformateinstellungen

Käme drauf an welche. Wenn es nur um einen pixelgleichen Ausdruck geht ist mir das wurscht; würde es jedoch darum gehen, dass das ganze Dokument verunstaltet ist, dass ich es nichtmal mehr im Programm anschauen will - dann ist das schlecht.

d) Funktionierende Hyperlinks

Nicht schön wenn es nicht geht - aber für meine Zwecke nebensächlich.

e) manche Tabelleneigenschaften

Welche? Reines aussehen ist mir unwichtig - Struktur und Inhalte müssen stimmen.

f) Kopf- und Fußzeilen-Inhalte

Inwiefern?

Achtung! Ich zweifle nicht daran, dass es andere Papyrus-Kunden gibt, denen einige der obigen Punkt bei weitem wichtiger sind als mir. Ich erwähnte meine Wertung nur um klarzumachen, dass die Anforderungen nunmal individuell stark abweichen können. Wie viele Kunden werde ich natürlich trotzdem nur Dinge melden, die mich persönlich betreffen - schließlich werde ich ja nicht dafür bezahlt Fehler zu finden. Das ist gut so, heißt jedoch auch, dass wir als Kunden uns auch rühren müssen wenn uns was nicht passt.

Linguist hat genau das getan: Sich mit Fehlern gemeldet. Das ist ein guter erster Schritt. Die Infos waren meiner Meinung nach ein wenig spärlich - und wären als Fehlerreport wahrscheinlich auch als Supportmail besser geeignet als hier im (Diskussions-)Forum.

Nicht zuletzt: Man kann sicherlich nicht von jedem verlangen sich immer in seinen nächsten hineinzuversetzen, aber wie hilfreich ist bei diesem Thema mit “Grundrechenarten” der Textverarbeitung zu kommen und auf einen vermeintlichen Microsoft-Standard zu pochen. Das ist nicht konstruktiv und hilft niemanden weiter. Ich vermute ROM hat auch ohne derartige Argumentation den Wunsch die eigene Software zu verbessern und den Kunden eine bessere Nutzungserfahrung bieten zu können; davon gehe ich bei einer Softwarefirma aus und nach allen bisherigen Erfahrungen mit ROM fühle ich mich darin bestätigt. Auch wenn es schon gesagt und bestätigt und wiedergesagt wurde: Fehler und Wünsche sollten gemeldet werden das ist WIRKLICH WICHTIG. Je detaillierter solche Meldungen ausfallen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es in absehbarer Zeit dafür Lösungen gibt.

Eine kleine Anekdote:

Microsoft Office 2008 hat beispielsweise einen lustigen Bug im Adressetiketten-Dialog. Das Textfeld öffnet bei der Textfeld-Eingabe der Ziffer 7 die Hilfe, statt eine Eingabe zu tätigen. Einer unserer Kunden hat mehrere Stunden in der Microsoft-Hotline verbracht um deswegen erhört zu werden. Eine Lösung war jedoch auch Monate später nicht in Sicht. Ich selbst habe versucht über den Microsoft-Support für einen Kunden Testversionen von MS Office 2008 zu bekommen. Nach zwei Stunden Telefonat hatte ich nichts erreicht außer einem MS-Mitarbeiter, der anfing Suchbegriffe in Google einzutippen weil er selbst nicht mal wußte ob es Testversionen ihrer eigenen Software gibt. Gefunden hat er nichts (ich ja vorher auch nicht); die Testversion haben wir bis heute nicht. Das ist ein Microsoft-Standard den dieses Unternehmen getrost behalten kann.

Viele Grüße & ein schönes Wochenende,

Jochen Schmidt

@Neonsquare:

Bei diesem Thema gibt es m.E. zwei Betrachtungsperspektiven:

  1. Ich kümmere mich um die bereits bestehenden Kunden.

Gut und richtig. Wobei ich allerdings darauf hinweisen möchte, dass diese bestehenden Kunden nicht nur Papyrusfans im eigentlichen Sinne sein müssen, sondern in vielen Fällen Programmwechsler (siehe unten).

  1. Ich versuche (wie MS), Kunden anderer Programme von meinem Programm zu überzeugen.

Dabei wäre MS eine der ersten Adressen, einfach weil dort mit riesigem Abstand die größte Kundenzahl ist und außerdem - mlennarz hat’s erwähnt - weil sie zu denen zählen, die ein gewisses Unzufriedenheitspotenzial mitbringen, schon deshalb, weil MS für die Masse programmiert und dabei Sonderwünsche naturgemäß auf der Strecke bleiben.

Um andere zu überzeugen muss ich ihnen aber auch die Möglichkeit geben, ihre bisherigen Arbeiten PROBLEMLOS in die neue Software integrieren/konvertieren zu können. Genau aus diesem Grund gab es in den 90er Jahren diverse Konverterprogramme, um Kunden die Möglichkeite zu geben, ihre alten Arbeit ohne Probleme in die neue Software übernehmen und dort weiter verarbeiten zu können.

Ich habe beispielsweise ca. 20.000 Word-/Excel- und Coreldokumente, die ich in ihrer jetzigen Formatierung gerne weiterverwenden und -verarbeiten möchte. Wo das nicht geht, z.B. weil ein Programm keine Fußnoten in Tabellen einfügen kann oder keine Aufzählungen übernimmt oder keine Formeln anzeigen kann oder Fußnoten und Endnoten nicht beliebig hin- und herschaufeln kann, oder, oder … (es wurde lang und breit darüber geschrieben), stehe ich irgendwie im Regen.

Nur als Beispiel: Vorgestern habe ich mir eine Demoversion von Adobe InDesign herunter geladen und bemerke zu meiner Zufriedenheit, dass die problemlos mit meinen Worddateien umgehen können (wohlgemerkt, nicht einfach als abgespeckte rtf-Version, sondern mit allen Formatierungen inkl. Word-Korrekturen). Nicht dass ich jetzt Fremdwerbung machen möchte, sondern einfach um die Wünsche einer ganz bestimmten Kundschaft mal zu skizzieren.

N.B. Für diejenigen, die hier kostenbedingt Äpfel mit Birnen verglichen sehen, möchte ich vorsichtig einwenden: Das neue InDesign gibt für unter 200 Euro als Schulversion und für ca. 50 Euro als amerik. Downloadversion. Wenn ich den Vergleich anstelle mit Programmen, die im Schnitt jährlich mit einer neu zu bezahlenden Neuversion aufwarten, ist der Vergleich gar nicht so irreal …

Aber nochmals: Papyrus hat seine Vorzüge, ohne Zweifel und mit hoher Anerkennung für das Programmiererteam. Aber gerade deshalb sollte man sich schon auch Gedanken machen dürfen, was jenseits des eigenen Tellerrandes vor sich geht. Sollte das wirklich ein so verachtenswerter Tabubruch sein…?

Wie haben das eigentlich Autoren bisher gemacht, die vom Verlag eine Word-Vorlage bekamen mit den diversen Stilvorlagen? In Papyrus wie auch immer importiert? Wie sah das dann beim Export aus?

Zu InDesign: Damit würde ich aber keine Bücher setzen wollen, ebenso nicht mit Quark, sie sind auch nicht mit Papyrus vergleichbar - weder bei Zielgruppe noch Anwendungsgebiet. Und Schul- und Universionen mit ihren “Spezialpreisen” dienen doch eher dem Anfixen, das hatten wir ja bereits bei Wörd durch. :wink: In dem Fall wäre Endnote auch so ein Kandidat: Spottbillig als Universion, Phantasiepreis für die regulären Kunden.