Ich bin auf der Suche nach einer Entsprechung für den Dienstleister PayPal. Ich werde wenn irgendmöglich in meinen Romanen Markennennungen vermeiden, da das bei den meisten Lesern ganz schlecht ankommt. Ich habe kein iPhone sondern ein Handy. Ich habe kein Surface sondern ein Notebook, kein Macbook, etc. Ich fahre auch keinen Golf. Falls ich mal jemanden habe, der einen Porsche fährt, dann kann man sicher sein, dass das auch wichtig für die Hanfdlung ist.
Aber was ist mit PayPal? Was ist das für ein Dienst, allgemein ausgedrückt?
Vielen Dank schonmal,
Tilmann
P.S.: Wer Ideen hat, darf auch gerne andere generische Begriffe für Marken hier einbringen. Ich bin sicher nicht der einzige mit dem Problem.
Allgemein ausgedrückt ist das ein Online-Bezahldienst. Falls der Begriff für deinen Zweck zu sperrig ist, vielleicht ganz einfach etwas schreiben wie: “Ich zahlte meine Pizza online, und schon 15 Minuten später stand der Lieferjunge vor der Tür.” Sofern auch bei dir irgendwie passend – ist natürlich schwer, den Kontext, in dem du es braucht, mit den wenigen Infos konkret zu erfassen.
Die Wikipedia nennt da ein paar Alternativen (wenn auch teils als veraltet bezeichnet): Elektronisches Geld (kurz auch E-Geld, früher auch Computergeld, Netzgeld, digitales Geld oder Cybergeld genannt; englisch E-Money)
Oder Du nennst PayPal eine Bezahl-App? Das Bequeme daran ist ja gerade, daß man schnell per Handy überweisen kann. Ohne Online-Banking und den ganzen Kram mit zigtausend Autorisierungsstufen.
Ich persönlich gehe DuaneHansons These übrigens nicht mit, dass generisches “Handy, Notebook, Auto, Bezahldienst” etc. statt Markennennungen bei Leser schlecht ankommen, sondern Markennennungen eine Geschichte oft bildlicher und plastischer machen. Bestes Beispiel: Stephen-King-Romane, in denen wir genau erfahren, wie sorgfältig gepflegt, damit ja kein Kratzer reinkommt, das MacBook des Protagonisten ist, verrostet abgewrackt sein 78er Buick ist oder was weiß ich. Aber nur one man’s opinion …
Das ist ein Dienst, durch den man nach Registrierung einer Kreditkarte relativ bequem bezahlen kann. Geld überweisen, man kann aber auch via paypal Geld überwiesen bekommen, das läuft alles über Kreditkarte. Ist sehr praktisch.
Bei Steven King ist es mir deswegen egal, weil ich die meisten Marken in seinen Romanen nicht kenne. Und nebenbei habe ich seine Bücher gelesen **obwohl **er Marken verwendet, aber sicher nicht weil. Ganz allgemein gesprochen hast du natürlich recht und ich bin (wieder einmal) eine Minderheit, eine verschwindende dazu. Mir will nur nicht in den Kopf, warum eine Marke etwas blidlicher oder plastischer machen soll. Im Gegenteil, sagt man Handy statt iPhone hat der Leser sofort sein eigenes Handy im Kopf, oder eins, was er meint, was zum Prota passt.
Weil (bekannte) Marken Bestandteil unserer gemeinsamen kulturellen Umwelt sind. Früher hast Du “Weide” gesagt statt nur “Baum”, und der Leser hat etwas Spezifischeres damit verbunden (herabhängende Äste, ein bestimmtes Grün, eine Aura von Traurigkeit, Zweige, die auf Wasser herabhängen usw.), heute sagst Du “Starbucks” statt nur “Café”, und der Leser verbindet etwas Spezifisches damit (kunterbunt gemischte Sessel, jede Menge hippe junge Leute, Mondpreise für Kaffee, aber der eigene Name auf dem Pappbecher usw.).
Mir gefällt die Entwicklung nicht und wir sind ein Teil davon. Wir hätten es in der Hand, dafür zu sorgen, dass sowieso schon bekannte Marken nicht auch noch mit unserer Hilfe noch bekannter werden. Ich verstehe, was du meinst, aber Starbucks sagt mir jetzt z.B. gar nichts, war ich noch nie. Mir (und manch anderen Lesern vielleicht auch) wäre mehr gedient, wenn man das Ding beschreibt.
Ich habe ein Problem damit, wenn Waffen mit ihrem Marken- oder Typnamen benannt werden. Da kenne ich mich gar nicht aus und manchmal weiß ich nicht nicht mal, dass es eine Waffe ist, was der Protagonist in die Hand genommen hat. Und plötzlich schießt er dann und ich frage mich, hä, wie geht das jetzt. Bei manchen Romanen denke ich, der Autor muss in der Unterwelt aufgewachsen sein, so, wie der sich auskennt. Da kann ich nicht mithalten.
Das ist so ein Männerding. So wie die meisten Frauen Gucci- von Prada-Schuhen unterscheiden können und aus dem Stehgreif (O-Ton Freundin: Manolo-Blahnik, Kaiser, Rieker, Gecco, Cardin, Gucci, Prada, Dolce & Gabbana, Cartier, Yves-Saint-Laurent, Chopard, Dior, Armani, … sie redet immer noch!) vorbeten können, sind viele Männer in der Lage, einen Revolver von einer Pistole zu unterscheiden, ein Maschinengewehr von einer Maschinenpistole und ein Sturm- von einem Scharfschützengewehr. Sie kennen Sig-Sauger, Ruger, Colt, Smith & Wesson, Beretta, Walter, Heckler und Koch, 08/15, …
Hm, gilt das nicht auch für Aston Martin, Ferrari, Maserati, Alfa Romeo, BMW, … und hundert andere Marken, die unseren Lebensstil definieren, ob es uns nun gefällt oder nicht?
Genau. Und auch die Autos kann man luxuriös beschreiben, ohne eine Marke zu nennen. Oder man fährt einen abgeranzten Japsen, eine verrostete Reisschüssel. Aber wie ich die verrücktgewordene Welt kenne, ist das dann wieder gleich rassistisch. Und mein Lebensstil definiert sich größtenteils nicht über Marken. Höchstens dort, wo man sie nicht sieht, wie beim Peugeot-Mahlwerk von Salz- und Pfeffermühle.
Um nochmals auf PayPal zurückzukommen: PayPal ist ein Echtzeit-Bezahldienst, der den online geforderten Zahlbetrag sofort überweist und auf ein von Dir angegebenes Konto oder eine Kreditkarte zugreift. Vorteil für Dich: Du kannst bei Scheitern des Handels (Betrug o. ä.) bis zu 14 Tage danach die Bezahlung rückgängig machen. Vorteil für den Versender: Die Ware ist sofort bezahlt ohne Warten auf banktechnische Laufzeiten und geht unmittelbar an Dich raus. Denn Deine Postadresse ist bei PayPal hinterlegt. Jaja, die Daten …
Ich würde es mir einfach machen und eine entsprechende Bezahlmethode nah am Original PayNow oder CashPal nennen. Jeder weiß, was gemeint ist, niemand fühlt sich auf die Füße getreten.
Na ja, wenn man einen Western schreibt, sollte man die schon beim Namen nennen.
Ebenso bei Autos. Was für ein Auto die Figur fährt, lässt evtl. auf den Beruf, die finanzielle Situation oder den Charakter der Figur schließen.
