Piratentöchter - Kapitel 1

In einem anderen Thread ging es vor einiger Zeit unter anderem kurz um Piratengeschichten, was mich dazu veranlasst hat, den Anfang einer Geschichte aus der Schublade zu holen, mit der ich mich vor einem guten Jahr mal eine Weile beschäftigt habe, bevor ich mein aktuelles Projekt angegangen bin.

Ich hätte gerade große Lust, daran weiterzuschreiben, muss mich aber wohl noch ein wenig gedulden. Nichtsdestotrotz auf Anfrage einer einzelnen Dame stelle ich die Leseprobe trotzdem einfach mal hier rein. Viel Spaß![FONT=-apple-system]

Piratentöchter - Kpt1.pap (23.1 KB)

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Hallo Captain,
ich schaus mir an und melde mich.

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Das liest sich wie ein Telegramm.

Neele sprang mit einem großen Satz über die Güllegrube +++ STOP+++ Bei der Landung spritzte Matsch auf ihr Kleid +++ STOP+++ Aber das war ihr egal +++ STOP+++ Es ging jetzt um alles +++ STOP+++ Sie musste ihre Schwester finden und konnte keine Rücksicht auf ihr Äußeres nehmen +++ STOP+++ Da sie ihre Wäsche schon selber im Zuber beim Brunnen wusch, hatte sie keine Sorgen vor den Zurechtweisungen ihrer Mutter +++ STOP+++ Schließlich handelte es sich um eine Ausnahmesituation +++ STOP+++

Befolgst Du etwa diese grässlichen Tipps von Podcaster? Liest sich, als ob Du die schlimmste aller Regeln befolgt hättest (so wenig Adjektive wie es nur geht und nur kurze Sätze ). Fände ich schade, wenn Du diese Linie weiterführen würdest. Fand Deinen Schreibstil in der anderen Vorstellung richtig gut.

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Hi Greg,
kurzer Zwischenruf: Bis zum ersten Szenenwechsel sind es 881 Wörter – wovon (gefühlt) die Hälfte „Neele“ ist :smiley:
Ok, nicht ganz – aber der Name fällt viel zu oft meiner Meinung nach. Nämlich so oft, dass es mich beim ersten drüberlesen schon genervt hat.

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Es hat ein bisschen gedauert, bis ich verstanden habe, worauf die Handlung hinauslaufen soll. Mir stellt sich die Szene jetzt so da: ein Segelschiff taucht überraschend auf und feuert aus völlig unbekannten Gründen auf ein Haus, wo zwei ahnungslose Kinder spielen und die Mutter ihre Arbeit erledigt. Soweit, so spannend.

Für meinen Geschmack musste ich allerdings zwischen zu vielen Infos nach der Handlung suchen. Klar, das Bild soll möglichst deutlich entstehen. Aber muss ich zu diesem Zeitpunkt wirklich wissen, dass das Mädchen seine Kleidung selber wäscht? Oder ist es für die Spannung notwendig, dass sie das Haus von einem Vater geerbt haben, der sich nicht um seine Tochter gekümmert hat? Das spielt alles sicher eine wichtige Rolle, aber ich überlege, ob es nicht zu einem späteren Zeitpunkt besser aufgehoben wäre.

(Und noch eines zum Schiff: Segelschiffe sind nicht so schnell wie motorgetriebene Schiffe; wenn die am Horizint auftauchen, kann man sie eine ganze Weile beim Näherkommen beobachten. Auch wenn man mit anderen Dingen beschäftigt ist, wäre ein so plötzliches Auftauchen doch eher unwahrscheinlich. Wenn es aber doch ein Schiff mit Motor ist, so würde es sich durch Motorenlärm sehr viel früher ankündigen).

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Ich habe jetzt nur zwei Seiten gelesen, weil du gleich am Anfang das typische machst, was irgendwie viele machen: A. du beginnst mit einer Aktion (sie springt), also hinein ins Geschehen und dann B. stoppst du das Geschehen, weil du zu viel Hintergründe erklärst. Das muss doch nicht sein. Du kannst die Personen auch aus der Handlung heraus erklären, Hintergründe kann man nach und nach liefern, das macht die Figuren umso interessanter.
Ich finde es immer schön, wenn die ersten Sätze eine Welt vor dem Leserauge erstehen lassen und nicht mit dem Vordergründigen (also Handlung) beginnen.

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Seit Selia auf ihren zwei Watschelbeinen durch die Gegend taumeln konnte
Passt nicht zu einer Neunjährigen.
Dann musste Neele ihn schnell mit einem ablenken
Mit was?
Wenn sie die Ziegen gemeinsam zum Grasen zur alten Weide auf der Düne führten, musste Neele die Aufsicht übernehmen, während Selia hoch in die Krone kletterte
Auf Dünen wachsen keine Bäume, weil sich diese ständig verändern.
mehr Wasser als notwendig zu verschwenden. Es hatte seit Wochen nicht geregnet
Im Meer gibts genug Wasser.

Aber mach ruhig weiter. Kann noch was werden.

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Hallo Gregor,
danke für das Teilen deines Textes. In den meisten Punkten stimme ich mit meinen Vorrednern überein.

In den Kommentaren findest du ein paar Vorschläge. Vielleicht sie dir beim Überarbeiten. Das würde mich freuen.
Mach weiter, das wird. Ich würde auf jeden Fall weiterlesen wollen. :slight_smile:

Piratentöchter - Kpt1_sk.pap (25.2 KB)

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Hallo zusammen, ich bin hier noch eine Antwort schuldig. War in den letzten Wochen sehr viel los, weshalb ich es kaum hier ins Forum geschafft habe. Dennoch wollte ich mich für euer Feedback und die (völlig berechtigte) Kritik bedanken. Wie bereits eingangs erwähnt, handelt es sich bei dem Kapitel um eine kleine Fingerübung, die ich hoffentlich irgendwann einmal weiterverfolgen kann. Aktuell ist es nur eine unausgegorene Idee im Hinterkopf, die immer mal wieder vorsichtig anklopft.

Trotzdem möchte ich zumindest einige der angemerkten Punkte nicht unkommentiert lassen.

Zuerst einmal, danke für das Lob am Ende. Das freut mich sehr. Auch wenn ich mich durchaus gelegentlich mit der Schreibtheorie beschäftige (allerdings selten durch Podcasts), versuche ich bewusst, mich nicht zu dogmatisch dadurch beeinflussen zu lassen, sondern eher einen eigenen Stil zu finden. In diesem Fall habe ich den von dir so treffend beschriebenen “Telegrammstil” gewählt, weil ich als potenzielle Leserinnen meine beiden eigenen Töchter im Kopf hatte und deshalb eher “einfach” formulieren wollte. Wenn dies jedoch so einen Stakkato-Vibe erzeugt, bin ich damit wohl etwas übers Ziel hinausgeschossen.

Ich habe früher dazu tendiert, eher zu schnell in die Handlung einzusteigen. Deswegen versuche ich, mir mittlerweile etwas mehr Zeit für die Gestaltung der Szene zu lassen. Ich weiß aber, dass es eine dünne Linie ist zwischen “Atmosphäre schaffen” und “Geschwätzigkeit”. Daran muss ich auf jeden Fall noch arbeiten.

Ja, wie gesagt. Das gelingt mir mittlerweile besser als früher. Aber oft genug auch nicht :wink: Wenn wieder etwas mehr Luft ist, versuche ich mich mal an einer Überarbeitung. Mal sehen, was sich aus dem Anfang machen lässt.