Probleme mit der Formulierung

Ich hab ein Text, der bislang maximal Grün ist, sprich wohl akzeptabel zu lesen. Nun hab ich zwei “wahnsinnig” tolle Sätze, welche Tiefrot sind… Vielleicht habt ihr ne Idee zur Umgestaltung der selben?


Nach dem ich mich eingerichtet habe, erkunde ich das Gelände. Beim Verlassen des Hauses betrete ich einen großen Platz mit einem Brunnen und zur linken einen kleinen Weiher, welcher direkt ans Internat anschließt.

Zur rechten ein mächtiges Gebäude, welches Kantine, Turnhalle und Schwimmbad beherbergt.
Gegenüber die Direktion und einige Betriebe, welche sich ein zweistöckiges Gebäude teilen.

Danke für eure geschätzte Hilfe

PS: Betrifft den Bereich zwischen den → ← (der Satz davor hilft, um zu verstehen, was ich erzählen möchte)

Verben?
Farbe ist nicht alles. Und mein Vorschlag, nur auf Farbe getrimmt …

*Zur rechten beherbergte ein mächtiges Gebäude eine Kantine, die Turnhalle und ein Schwimmbad.
Auf der anderen Straßenseite stand ein zweistöckiges Haus. Dort befanden sich die Direktion und einige Betriebe.

Hallo tarieledhwen,

hier ein paar Dinge, die mir aufgefallen sind (Ich bin kein Deutschlehrer, ich gehe ganz nach Gefühl!):

Verwendet man ‘nachdem’ im Sinne von ‘danach’ schreibt man es zusammen.
Ich habe mich eingerichtet und danach erkunde ich das Gelände.
Also müsste es heißen:
Nachdem ich mich eingerichtet habe, …
Es muss 'eine
m
kleinen Weiher’ heißen. Sonst lautet der Satz ohne Füllwörter und Einschübe:
…betrete ich einen Platz und einen Weiher, …
Aber vermutlich willst du keine nassen Füße, sondern einen Platz betreten, auf dem sich **auch **ein kleiner Weiher befindet.
*…betrete ich einen Platz **mit *einem Weiher, …
Also nochmal im Ganzen (‘Linken’ schreibt man hier groß):
…betrete ich einen großen Platz mit einem Brunnen und zur Linken einem kleinen Weiher, …
Ich würde sogar ‘zur Linken’ in Kommas setzen:
…betrete ich einen großen Platz mit einem Brunnen und, zur Linken, einem kleinen Weiher, …
In deinem angesprochenen Absatz fehlen mir die Verben (‘Rechten’ schreibt man hier groß):
*Zur Rechten **thront *ein mächtiges Gebäude, welches Kantine, Turnhalle und Schwimmbad beherbergt. Gegenüber stehen die Direktion und einige Betriebe, welche sich ein zweistöckiges Gebäude teilen.
Wenn du auf die Lesbarkeitseinschätzung achten willst, kannst du den Absatz etwas umbauen:
Zur Rechten thront ein Gebäude, welches Kantine, Turnhalle und Schwimmbad beherbergt. Gegenüber stehen die Direktion und einige Betriebe. Sie teilen sich ein zweistöckiges Gebäude.
Allerdings geht dann etwas von deinem eigenen Stil verloren, was bedauerlich wäre.

Vielleicht konnte ich dir damit ein wenig helfen.

Gruß
ThAchi

Woher weiß sie eigentlich, dass in dem Gebäude Kantine, Turnhalle und Schwimmbad beherbergt ist? Mir erscheint die gesamte Darstellung recht listenartig und undynamisch. Spricht etwas dagegen, dass jemand sie mit dem Gelände vertraut macht und ihr die Gegend zeigt?

Mich stört ein wenig der erste Satz:
“Nach dem ich mich eingerichtet habe, erkunde ich das Gelände. Beim Verlassen des Hauses betrete ich einen großen Platz mit einem Brunnen und zur linken einen kleinen Weiher, welcher direkt ans Internat anschließt.”

Wenn ich das Haus verlasse, betrete ich automatisch irgendeinen Bereich. Ich erzähle nun, was ich beim Erkunden so sehe.
Nach meinem Sprachempfinden schreibe ich:
“Vor dem Haus erstreckt sich ein großer Platz mit einem Brunnen; links davon ein kleiner Weiher, der bis zum Internat reicht / der sich bis zum Internat erstreckt.”

Du schreibt in der Gegenwart, nimmst den Leser mit auf die Erkundung. Dann musst Du in dieser Zeitform auch bleiben: “*Auf der anderen Straßenseite stand ein zweistöckiges Haus. Dort befanden sich die Direktion und einige Betriebe.”
*
Sind die Gebäude noch da, oder willst Du dem Leser jetzt zeigen, wie es damals ausgesehen hat. Dann musst Du dem Leser aber helfen, den Schwenk mitzumachen; dann musst Du die Gelände-Erkundung auch umbenennen. Erkunden assoziiere ich immer mit “Noch nie dagewesen”.

Ich nehme mal an, dass Du ein neues Domizil bezogen hast. Jedenfalls klingt der erste Teil Deines ersten Satzes ganz danach.
Was mich stört, ist das ständige “welches”. Das hört sich oberlehrerhaft an. Da stolpert man eher drüber, als dass man flüssig und frei drüberliest.
Das Gelände erkunden, das klingt mehr nach einem Erforschen von Wald und Feld und nicht nach einer Stadt mit Straßen und Plätzen. Und um welche Art von Platz handelt es sich? Ist es ein Marktplatz, ein Parkplatz oder einfach ein freier Platz?
Wenn das Gebäude zur Schule gehört, Turnhalle und Schwimmbad lassen darauf schließen, dann ist es keine Kantine, sondern es handelt sich um eine Mensa oder einen Speisesaal. Das weißt Du aber nicht, wenn Du das Gebäude nicht kennst.

Mein Vorschlag:
Nachdem ich mich eingerichtet habe, treibt es mich hinaus, die Umgebung meines Domizils kennenzulernen. Kaum verlasse ich das Haus, empfangen mich die hellen Strahlen der Mittagssonne, die den zentralen Platz des Städtchens in bunte Farben tauchen. Bänke und kleine Bäume neben einem Brunnen in der Mitte des Platzes, dessen Wasser munter vor sich hin plätschert, laden zum Verweilen ein.
Ein zweistöckiges Bauwerk, meinem Domizil gegenüber gelegen, beherbergt die Direktion und verschiedene Betriebe des Internates.
An die rechte Seite des Platzes grenzt ein herrschaftliches Schulgebäude. Seine Fensterfluchten lassen große Räumlichkeiten in seinem Innern erahnen. Zur Linken erblicke ich einen Weiher, der wie die Gebäude zum Internat gehört.

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@Theophilos
:thumbsup: Noch ca. 300 solcher Antworten und der Roman ist fertig :slight_smile:

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hehehe, danke euch viel mal…

kurze Erläuterung für euch:

es handelt sich um ein Wohnheim für Menschen mit einer Behinderung, welche auf dem genannten Gelände arbeiten. Vielleicht hilft euch, wenn ihr sieht, wie es HEUTE aussieht (definitiv abweichend zur Realität, die unsere Hauptfigur hier erlebt, welche aber auch starke 20 Jahre her ist)

https://www.google.ch/maps/search/fotos+vebo+genossenschaft+oensingen/@47.2852106,7.717778,284a,35y,5.39t/data=!3m1!1e3

Zu eurer Orientierung: Das Internat ist zur Werkhofstrasse hin, der Rest sollte sich durch meine (schlechte) Erzählung ergeben. Der Satz von Theophilos gefällt mir sehr gut. Darum frage: darf ich diesen übernehmen?

Vor dem Haupteingang zur Strasse ist und war eine Tafel, welche alle Gebäude erläutert, das habe ich im Roman nicht erwähnt, würde jedoch erklären, warum „Jonas“ (so heisst die Hauptfigur) weiss, wo was beherbergt ist. (gut für mich, sollte ich das doch einbauen.)

PS: Ich suche noch einen strengen Lektor, besonders weil ich die Deutsche Sprache mit ihren Schreibregeln nicht wirklich gut beherrsche.

Das kannst Du gerne machen.:slight_smile: