Prolog meines Romans

Hallo zusammen, hier mal eine Kostprobe meines Romans

Sehr gerne nehme ich eure Kritik entgegen, sage bereits im voraus, ich habe noch nie einen Schreibkurs besucht und hatte in der Schule (das ist 13 Jahre her) bloss eine genügende Note gehabt

viel spass

Prolog
Die Last, die Ungewissheit, die auf ihn drückt, sie schien verschwunden. Nichtig, wie sie in diesem einen Augenblick für ihn war, glitt sie wie ein Mantel von seinen Schultern. Ohne den Hauch einer Oktave schlug sie auf den Steg. Sie brauchte Martin, wie er die Luft zum Atmen. Lass mich nicht los, flüsterte sie ihm durch die Brise ins Ohr. Er lächelt, lauschte den Wellen, die im Takt an den Felsen brachen und über den Strand glitten. Abfälle und Strandgüter mit sich trugen, wie die Schattenseite seiner Gedanken.
Die Sonne kitzelt sein Gesicht, drang durch die Poren in ihn und füllt seinen Körper mit Wärme, verdrängte die Sorgen, die ihn seit Monaten plagten. Am Steg stehend studierte er die Weiten des Horizonts. Die vielen Boote, die unterwegs waren, um den Unterhalt für ihre Familien zu erarbeiten, in der Grösse von Stecknagelköpfen in der Ferne. Auf ein neues Abenteuer, nicht wissend, was dieses eine Mal das Meer zu bieten hatte. Nicht einmal der Beschaffenheit des Todes, dessen Laune der Wellen sie ausgesetzt waren.
Ein tiefer Atemzug dieser wohltuenden Luft. Die Augen geschlossen. Er war in Sicherheit, an Land und kostete erneut Seeluft, die seiner Lunge Leben einhaucht. Ihn erst diese Gedanken ermöglichten. Ohne dieses Gut gäbe es ihn schliesslich…
Seine Ohren zucken. Ein Kreischen, unmittelbar in seiner Nähe verkrampft sein Wohlbefinden wie Kreide, die über eine Wandtafel kratzt. Der Übeltäter, eine Möwe sass auf einem Pfahl, der aus dem Wasser ragte. Mit ihren Augen, die Bernsteinen glichen, musterte sie ihn, der ihren Blick erwiderte. Drei Schritte voneinander entfernt und dennoch trennte sich ihre beiden Leben auf so unterschiedlicherweise.
Seine Mundwinkel zuckten. Ob er gerne tauschen würde? Oder vielmehr die Frage, ob sie es wolle. Sich hier auf dem Steg aufhalten, mit der Gewissheit das in zwei Wochen der normale Alltag zurückkommt. Seinen Antrieb, der einer Dampflokomotive glich, die ihrem Rhythmus folgte, sobald man sie mit Kohle fütterte. Selbst er brauchte Kohle, ausschliesslich war es trotz allem ein Synonym. Dennoch eines das er benötigte, um wieder auf das Karussell des Lebens zu springen. Seinen Körper alt und verbraucht werden liesse.
Dann lieber sich in die Knie begeben, den Druck in den Füssen finden und die Arme ausstrecken. In ein neues Leben, in weiter Ferne gleiten. Alles hinter sich zu lassen. Den Wind, der im Gesicht peitschte und der doch nicht kräftig genug war, um ihm von Kurs abzubringen. Die Menschen in Grösse von namenlosen Ameisen von oben her zu betrachten.
Ein Schwall des Bedauerns drückte ihm die Brust, etwa auf der Höhe des Zwerchfells. Die Möwe öffnet ihren Schnabel und nach einem weiteren Kreischen flog sie davon.
Er blieb eine Weile stehen, bevor er sich wieder seinen Verpflichtungen stellte. Jetzt gehörte dieser Augenblick nur ihm und erneut überkam eine seltsame Traurigkeit. Sie verlosch nicht, als er sich seiner Tochter zuwandt.

Hi,

so auf die Schnelle fallen mir die folgenden Dinge auf, zu denen ich einen allgemeinen Rat habe. Lies dir deine Texte laut vor. So findest du am Besten heraus, wenn Buchstaben oder ganze Worte fehlen oder Sätze unsinnig konstruiert sind.

Habe erste detaillierte Anmerkungen in der pap-Datei beigefügt.

Norman-Prolog.pap (6.14 KB)

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Zum Stil. Du versuchst mit Vergleichen zu arbeiten, die m. E. so leider nicht ganz hinhauen und es gibt einige Sätze, deren Sinn ich tatsächlich nicht verstehe.

Hier meinst du sicher, die Last, die von ihm genommen ist. Eine nicht mehr vorhandene Last ist jedoch nicht im Augenblick des Verschwindens “nichtig”. Überprüfe deinen Text noch mal auf solche Formulierungen. Schau, ob die Vergleiche wirklich passen. Wenn sie für dich alle hinhauen, nachdem du sie dir selbst laut vorgelesen hast, können wir zusammen mit den anderen Forianern ja noch mal drübergucken.

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Hallo,
Danke das du dir die Zeit genommen hast so auf die schnelle einen Blick darüber zu werfen.

Bezieht sich das demfall alles auf die vergangenheitsform? Seine Ohren zuckten
Und wegen den Sätzen müssen die immer einen zusammenhang haben. Dachte hätte das so konstuiert das die sätze in einem Abschnitt einen zusammenhang zueinander haben und sobald ich auf enter drücke hat der nächste Abschnit einen zusammenhang in sich

sehe ich das falsch?

Ja das bezieht sich auf die last die ihm genommen wird, demfall ist die last nicht mehr nichtig, da nichtig für immer zählt. Da die last aber wiederkehrt ist nichtig das Falsche wort. Hab ich das richtig verstanden?

Kann grad nicht. Melde mich später noch mal.

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Absolut kein stress, kannst auch im verlauf der Woche zurückschreiben :smiley:
bin nur schon so froh mal fachkundiges Feedback zu erhalten

Hallo @Norman,

ich habe deinen Text gelesen und schließe mich @Suse an. Da sind einige schräge Metaphern drin, die m. E. so nicht hinhauen und einige unverständliche Sätze. In der Anlage habe ich alles korrigiert und kommentiert (am besten, du gehst erst mal die Korrekturvorschläge durch und nimmst sie an oder lehnst sie ab, damit du die Kommentare gescheit lesen kannst).
Was mir gefehlt hat, waren ein paar Informationen zum Setting, ganz speziell, in welcher Zeit diese Episode spielt. Reden wir von Mittelalter, 50er Jahren oder Jetztzeit? Das wäre schon mal eine wichtige Info, um das Kopfkino beim Leser zu starten. Wenn es eine Szene mitten aus dem Buch wäre und der Leser schon die Umgebung, Personen, etc. kennen würde, kann man darauf verzichten, aber in einem Prolog ist das m. M. n. ein Muss.

Damit zum nächsten Punkt: Prolog. Ich bin kein leidenschaftlicher Prologgegner wie einige andere hier, aber diese Szene scheint mir für einen Prolog ungeeignet. Denn es passiert einfach nichts. Die Summary würde lauten: Ein Mann steht mit seiner Tochter am Meer/Hafen und denkt nach. Das ist zu einem späteren Zeitpunkt zur Vertiefung eines Charakters o. ä. ok, aber ein Prolog soll den Leser neugierig machen, begierig darauf, weiterzulesen und last but not least den Gedanken “Kauf ich!” auslösen. Das muss nicht gleich Mord und Totschlag sein, aber interessant, etwas andeuten, etc. Stell dir vor, du wärst der Kunde im Buchladen, stöberst herum und dir fällt das Buch in die Hand, wo irgendwo “Packender Psychothriller” draufsteht und liest dann diesen Prolog. Würdest du die drei Omas an der Kasse beiseiteschubsen, um ihn schneller kaufen zu können? Denk an die Goldene Regel, die für Autoren ebenso gilt, wie für Dates: Es gibt keine zweite Chance für einen ersten Eindruck. Wenn du den Leser erst einmal am Haken hast, kannst du auch solche ruhigen Szenen einbauen, aber nicht zu Beginn.

Soviel zu meinen subjektiven Eindrücken. Nimm dir, was du brauchst, und ignoriere, was nicht passt. :slight_smile:

Norman_Prolog_Rev_RG.pap (9.53 KB)

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Hey @RalfG und @Suse
Danke euch dafür das du ihr euch die Zeit genommen habt um meinen Text/Prolog durch zu lesen und zu lektorieren

Kleiner Scherz am Rande, ich weiss nicht genau was der Prolog definiert. Hätte diesen gerade zu als 1 benennen können.

Das Problem wovor ich stehe ist das meine Geschichte nicht mit einem (ich nenne es mal Faustschlag) startet, sondern eher einen ruhigen und langsamen Aufbau hat. Die ersten paar Seiten wen man so möchte sollten sich mit seiner Person und Familie beschäftigen und die Konflikte die ein Mann in seinen Herzen trägt. Wie er seinen Wünschen, die er gegen die Familie eingetauscht hat, in Wahrheit nachtrauert. Der eigentliche Thriller wird eher nach etwa einem drittel des Buches eingeleitet, wodurch ich den Leser vormals in eine andere Richtung einschlagen möchte. Ich möchte zunächst das sich der Leser auf einen sicheren Boden fühlt, um ihm dann einige „Magenstiche“ hinter einander verpassen. Das dieses Buch nicht dem klassischen Thriller oder Psychothriller entspricht mag durchaus sein. Ich versuche hier meine persönliche Note beizusteuern und vielleicht etwas zu kreieren das der Norm nicht entspricht. (Meine Sicht, kann auch falsch liegen, bin ja der Newcomer :wink: :D)
Ihr habt aber vollkommen recht mit den Metaphern, die passen hinten und vorne nicht. Ich habe irgendwo mal in einem YouTube Video gehört, dass man so wenig Adjektive wie nur möglich gebrauchen und vieles in Nomen schreiben sollte. Daher vielleicht der Schreibstiel von dem ein Kumpel von mir meinte der ist altbacken.
Die Frage in welchen Zeitalter die Geschichte spielt wird gleich auf der nächsten Seite aufgeklärt und zwar wegen eines Handys. Das Jahr wird erst viel später genannt.
In den Tutorialvideos wird ebenfalls oft gesprochen das die ersten paar Sätze die Leser packen sollte. Ich habe wegen meins langsamen Aufbaus es mit der Wortgewandtheit versucht die wohl oder übel in die Hose ging :smiley:
Ich analysiere mal die Korrektur von euch und versuche parallelen zu ziehen und diese mal ab zu ändern.
Übrigens denkt ihr nicht das der Buchrücken den Leser packen könnte und ihn die Gewandtheit in Umgang mit Worten packt? Sodass er sich auf eine langsame einleitende Geschichte freut?

Liege Grüsse Norman

Hi,

da bin ich wieder. Ich habe die Anmerkungen von @RalfG in den Kommentaren ergänzt.

Möge die Überarbeitung gelingen.

Norman_Prolog_Rev_RG_SK.pap (10.7 KB)

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Hose runter, Duschen, neue Metaphern suchen, Hose wieder hoch, freuen.

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Doch. Schon. Aber wenn der Leser durch den Klappentext eine gewisse Erwartungshaltung hat und dann gleich auf der ersten Seite enttäuscht wird, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er dein Buch gleich wieder weglegt.

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Das kannst du natürlich alles so machen, aber ich fürchte, das wird sich dann nur sehr schwer verkaufen lassen.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass der durchschnittliche Leser einem Roman ca. 1 - 3 Seiten (häufig eher 1 Seite) gibt, bevor er sich für oder gegen einen Kauf entscheidet. Und bei einem Thriller sind die Erwartungshaltungen der Leser ziemlich eindeutig. Sie erwarten Spannung. Das muss man nicht mit Blut oder Mord gleichsetzen. Aber “Konflikte, die ein Mann in seinem Herzen trägt” scheinen mir allein ein Drittel eines Romans nicht zu tragen. Gerade die Genres Krimi und Thriller haben ziemlich genaue Regeln, die man bedienen sollte (zumindest als Newcomer), wenn man Erfolg haben möchte.
Ein Leser schlägt ein Buch nicht auf, um sich “auf sicherem Boden zu fühlen”. Den sicheren Boden haben die meisten Leser in ihrem eigenen (langweiligen) Leben. Sie suchen gerade den “Thrill” in so einem Roman. Und in der heutigen Zeit, in der immer mehr Freizeitangebote um unsere Aufmerksamkeit buhlen, muss man umso mehr das Handwerk beherrschen, wenn man die Leser ködern will. Das Gute daran: Handwerk kann man lernen. Es ist keine göttliche Gabe. Doch der Weg dahin ist nicht leicht.
Mein Rat wäre: Versuche zunächst, der Norm zu entsprechen. Wenn du dir einen Namen gemacht hast und erfolgreich damit bist, dann kannst du anfangen zu experimentieren. Bei einem Könner ist das dann ein “besonderer Kniff”, was bei einem Anfänger schlicht “Fehler” heißt.

Ich habe die Anmerkungen der anderen nicht gelesen, sondern meine eigenen Gedanken in den Text eingefügt. Aber das, was Ralf in seinem Beitrag sagt, sehe ich genauso. Der Text braucht dringend Handlung und Spannung. Beides kreierst du, indem du dem Protagonisten ein Ziel und eine Motivation gibst. Und ihn dann mit Konflikten konfrontierst.

Prolog - Martin und die Möwe - gelesen.pap (17.8 KB)

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Danke dir vorab für die Ergänzung von @RalfG , langsam komm ich bei den vielen Farben nicht mehr draus :smiley:

hmm das wird nun schwierig für mich, da ich meinen langsamen Aufbau brauche um dann in die Geschichte zu starten. Wie kann man den einen Leser mit so einem langsamen Text begeistern? mir fällt bloss die lyrischen Finessen ein.
Ich weiss halt nicht wieviel ich sagen kann ohne Zuviel zu verraten. Ich versuche es mal so.
Ich war Jahre lang spielsüchtig und kenne mich halt darin sehr gut aus. (Dies ist bereits 6 Jahre her) Und der Start der Geschichte befasst sich mit diesem Thema bevor dann der eigentliche Thriller eingeleitet wird. Und um die Gedanken eines spielsüchtigen Menschen verständlich zu machen, der innerlich noch spielen möchte brauche ich den langsamen Aufbau um dies verständlich zu machen. Ich möchte es so konstruieren das ein Leser der von dieser Thematik nichts an Hut hat, sich genau in solche alltäglichen Situationen hineinversetzten kann, die ihm eigentlich fremd sind.

Hahahahah Martin und die Möwe

So etwas schaffst du nur, wenn du es zeigst. Also, nichts wie rein mit dem Leser in eine Spielhalle und losspielen. Es muss ja nicht der Protagonist sein, schon gar nicht im Prolog, der hier spielt. Aber es sollte jemand sein, der in der Geschichte eine Rolle spielt, und der den Leser am Spiel teilhaben lassen kann.
Oder du könntest Martin im 1. Kapitel in eine Selbsthilfegruppe schicken. Ziel: zum 1. Mal in einer Selbsthilfegruppe mitmachen. Motivation: “Ich muss aufhören zu spielen, sonst verlässt mich meine Frau.” Konflikt: “Ich traue mich nicht, in die Gruppe, weil ich mich schäme …”
Es gibt tausend Möglichkeiten, dem Leser in einer spannenden Szene zu zeigen, was Glücksspiel und Spielsucht bedeuten. Und wenn du das aus eigener Erfahrung kennst, bist du prädestiniert, es dem Leser zu zeigen.

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Es tut mir leid. Aber ich kann wirklich nicht sagen, worum es in dem Prolog geht. Es passiert einfach nichts.

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Oh Gott @Pamina22 du killst mich mit der Überschrift :smiley: (Ich liebe Sarkasmus, oder trockener Humor etc)
Danke auch dir das du den Text gelesen hast und mir ein Feedback gibst. So habe ich bereits 3 Fachkundige Meinungen die ich miteinander vergleichen kann.
Hmm jetzt ist hald die Frage wie ich das so schreiben kann, das von anfang an spannung erzeugt wird. Ist schwer. Da muss ich mir in ruhe gedanken machen, so auf die schnelle kriege ich da nichts hin

Oh fuck ihr alle drei, ich liebe euch, ich hatte gerade den Einfall des Jahrtausends!
Ich werde ein Kapitel das erst viel später zum Thema gemacht wird aus seiner Vergangenheit zum Anfang nehmen! Das würde wie die Faust aufs Auge passen. Dann nehme ich das geschriebene als 2 Kapitel.

Sorry für den Kraftausdruck, sind die hier eigentlich erlaubt?

Niemand hetzt dich.