Schreibende Nomaden

Ausgehend von einer Unterhaltung zwischen Lisei und mir, möchten wir in die Runde fragen, ob noch andere Schreibende ihren Wohnsitz außerhalb der Heimat haben oder längere Zeit im Ausland verbracht haben.
Sagt nicht, das hätte nichts mit dem Schreiben zu tun! Wer die Gelegenheit hat, die Welt anzuschauen, bildet sich eine Weltanschauung. Die aber beeinflusst nicht nur die Themenwahl, sondern auch die Art der Verarbeitung des Erlebten. Nicht davon zu reden, dass es viele Anregungen und Erlebnisse gibt, die die persönlichen “Speicher” füllen bis zum Überquellen. Zudem können dann Geschichten in exotischer Umgebung spielen, womit sich die Möglichkeiten der Darstellung potenzieren.
Beispiele: Wer, wie Lisei in Italien lebt und das Land und die Leute kennt, wird ein stimmiges Lokalkolorit in den Geschichten mitliefern. Das spürt der Leser. Das macht die Lebendigkeit einer Geschichte aus. Ich kann euch den Regenwald von Papua-Neuguinea beschreiben oder die mongolische Gobi-Wüste und weiß wie die Leute sind, die dort leben.
Last, but not least: Mit der Erfahrung des Lebens im Ausland verändert sich auch die Sicht auf die Heimat. Dort gibt es dann bei jedem Besuch Spannendes zu entdecken.
Also: Nochmals in die Runde: wo sind die schreibenden Nomaden des Forums?

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Ich bin zwar kein Nomade, aber trotzdem beruflich in der Welt unterwegs.
Man sieht dabei Sachen die sich weit abseits des Tourismus und dem äußeren Schein befinden. Meist sind es nur Episoden, so wie z.B. der Inder der einem die Vorteile einer arangierte Ehe erklärt und fünf Minuten später einem Angestelten in den Hintern tritt, weil die Teetasse einen Fleck hat, oder der Chinese der mit einem illegalen Taxi mit 150 km/h auf den Strandstreifen der Autobahn am Stau vorbeifährt und dabei Seifenopern auf seinem Mini-TV schaut.

Ja, andere Länder sind anders. Weder besser noch schlechter, einfach anders.

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Hallo Ben. Haben denn die Erfahrungen im Ausland Dein Scheiben verändert? Sind die kleinen Episoden in Deinen Geschichten angekommen? Wie verwendest Du das Erlebte? Oder spielt es keine Rolle in Deinen Texten?
Ich frage nicht ganz uneigennützig. Seit Jahren versuche ich Eindrücke und Episoden aus anderen Ländern literarisch zu verarbeiten, aber bis heute bin ich nicht recht mit den Resultaten zufrieden. Mir ist oft, als fehlt mir der richtige “Henkel”, um das Alles fassen zu können.

Hallo Max, ich schreibe mehr sowas wie wilde Fantasy-Science Fiction. Hier: https://www.amazon.de/Ben-Becker/e/B01GAHVMOY
Natürlich haben meine Erfahrungen meine Texte beeinflusst. Ein Thema, dass sich stets durch meine Bücher zieht, sind unterschiedliche Wertesysteme und das Verständniss der Welt, wenn auch in einer extrem überzogenen Art und Weise.
Das Erleben der Vielfalt von Menschen, die zur gleichen Zeit nur wenige tausend Kilometer voneinander entfernt leben, ist eine ständige Quelle der Inspiration. Eine 1:1 Umsetzung meiner Erfahrungen ist für mich uninteressant, ich übersteigere es eher ins Absurde. Vermutlich ist es für den Leser ohnehin einfacher zu akzeptieren wie sich ein Außerirdischer verhält, als die selben Verhaltensweisen einem echten Menschen zuzuschreiben, selbst wenn es der Realität entspricht. :wink:

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Hallo Ben. Ich habe gerade mal auf Deine Amazon-Seite geschaut. So wie ich etwas mehr Zeit habe, schaue ich mir mal eins Deiner Bücher genauer an. Bei mir sind leider Lesen und Schreiben in zeitlicher Konkurrenz zueinander. Vorerst freut mich, dass Du auch gern Lem und Strugatzki gelesen hast. Gerade die Strugatzkis habe ich mir vor kurzem wieder hervorgeholt. Meine Lieblingsbücher waren “Die gierigen Dinge des Jahrhunderts” und “Picknick am Wegesrand”. Nach letzterem wurde dann “Stalker” gedreht, kennst Du bestimmt.
Und was das Veröffentlichen von Fachartikeln betrifft - ja, das geht mir auch so. Von den vielen Projektberichten gar nicht zu reden. Doch muss ich zugeben, dass die Fähigkeit, mit Sprache umgehen zu können und sich klar auszudrücken, mir stets beruflich zu Gute kam. Das geht Dir wahrscheinlich ebenso.
Beim Schreiben gehe ich mittlerweile in eine andere Richtung als Du. Ich übersteigere nicht, sondern lasse so schlicht wie möglich Fakten (oder scheinbare Fakten) sprechen. Ich bin gerade dabei, neben einer Erzählung zu Hexerei, eine Sammlung von authentischen Episoden, die sowohl im Ausland als auch in Deutschland spielen, zusammenzustellen.

Hallo beisammen,
Andrej Tarkowskij liebe ich auch. Stalker, Solaris und Andrej Rubljiow besonders. Ich habe auch im Moment wenig Zeit zum Lesen, da ich all meine bleibende Zeit fürs Schreiben verwende. Ich schreibe wie Max über scheinbare Fakten und Kulturunterschiede. Kulturunterschiede in unserer eigenen Kultur und in unterschiedlichen Kulturen, beides zusammen, überlappend. Das kommt oft zu Missverstandnissen und Chaos. Vorallen wenn dein Gegenüber denkt du tickst genauso wie er, aber in Wirklichkeit hast du ganz andere Dinge im Kopf.

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Hallo Max,

hier! Ich sehe mich zwar nicht als Nomadin, lebe aber seit über drei Jahren in Peking… Ich denke, ich stelle mich in einem eigenen Beitrag gleich mal vor…

Aber zu Deiner Frage: Natürlich verändere ich mich durch den langen Auslandsaufenthalt, und es verändert sich mein Blick auf Deutschland. Und beides hat auch einen Einfluss auf das, was ich schreibe. Nein, leider habe ich noch nichts veröffentlicht. :wink:

LG Linni

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Hallo Max,
ich weiss nicht, ob das Thema noch aktuell ist, aber erzähle trotzdem mal. Eine Nomadin bin ich auch nicht :wink: Ich habe aber etwas Zeit in Frankreich verbracht und mehrere Jahre in Kanada gelebt. Und ja, natürlich ändert ein Auslandsaufenthalt die Art, wie ich Dinge wahrnehme und verarbeite. Ich glaube zwar nicht, dass man nur über das schreiben kann, daß man selbst gesehen hat. Viel unterschiedliches gesehen zu haben verbessert meiner Meinung aber die Einschätzung einer Situation. Nicht, dass man sich immer ins Ausland begeben muss, um das zu tun. Skurrile Dinge gibt es auch hier genug :wink: Aber ich denke, es hilft.

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Hallo Lillith,
solange das Thema nicht gelöscht ist, wird es wohl noch etwas Aktualität haben. Freut mich, dass sich noch jemand findet, die längere Zeit außerhalb Deutschlands verbracht hat. Natürlich kann man auch über Dinge und Orte schreiben, die man nicht gesehen hat. Doch es erfordert dann meist ausführliche Recherchen, damit die Details stimmen. Sonst macht man sich als Autor lächerlich.
Deshalb empfinde ich es wie einen Reichtum, dass ich viele Städte und Landschaften und Leute intensiv und nicht nur als Tourist erlebt habe. Das ist wie ein Fundus an Requisiten im Theater.

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Hallo Rainer. In welchen Ländern warst Du denn aktiv? Vielleicht haben wir da Ähnliches erlebt. Bei mir hat sich durch Leben und Arbeit in anderen Ländern auch viel an Eindrücken und Erlebnissen angesammelt. Es ist buchstäblich Welt-Anschauung, die man gewinnt. Und eine neue Sicht auf Bekanntes. Vor allem sind es unzählige Ansätze für Geschichten, auf die man zurückgreifen kann.

Hi Max.

Dir zuliebe werde ich antworten wie das sagenhafte „Radio Eriwan“, obgleich Du diese *„prinzipielle“ *Stadt modern, modern und noch moderner zurecht „Jerewan“ benamst…

Im Prinzip fühle ich mich un-nomadisch „heimatverbunden“…(Sagt zumindest jenes berühmt-berüchtigte Radio…)

Und außerhalb des Prinzips…?
Jo, da wird 's schwierig! Noch in Europa - in Triest - geboren, bin ich im Januar 1948, also schon vor Gründung des Staates, nach Mandat-Palästina ausgewandert, bin dann nach der Gründung Israels so was wie ein Möchtegern-Heimattreuer geworden. Nur hat mich dann häufig die Jewish Agency ausgerechnet durch die Welt der Fünfziger hin und her, her und hin gondeln lassen, immer auf der Suche nach *„verlorenen, verletzten, verwirrten, desplaced Seelen“… *

Ziemlich nomadisch… oder „an-nomadisierend“

Forschungsaufenthalte im Ausland (vor allem USA, Frankreich und Spanien) hat es auch mal schon gegeben in meiner recht langen Biographie.

Und seit 2007 lebe ich aus Behandlungsgründen ausgerechnet in Deutschland! (Ziemlich idyllisch ländlich übrigens…)

Diese verschiedensten Erfahrungen fließen selbstverständlich in mein Denken und Schreiben hinein. Sie haben mich nämlich stark mit-geprägt. Ich bin „daraus mit“ derjenige halt geworden, der ich nun mal im Guten und im Nicht- oder im Weniger-Guten „geworden“ sein mag.

Explizit schreibe ich jedoch nicht darüber.

Es gibt aber doch eine „ewige“ Geschichte um den „Hauptmann Pardo“, von welcher ich gar nicht weiß wann, und ob überhaupt sie je zum Abschluß kommt. Es gibt den ersten Hauptmann Pardo als in Dalmatien geboren und in Triest gelebt habend, der als *„Merkwürden“ *und k.u.k-Hauptmann 1916 in der Ukraine auf sehr merkwürdiger Weise stirbt. Sein Sohn wird als britischer Hauptmann der Jüdischen Brigade auch etwas merkwürdig (weniger als sein Vater) in Frankreich ums Leben kommen. Und es gibt den Hauptmann Pardo der Zachal, Enkel des ersten „Hauptmanns Pardo“, eine tragikomische Gestalt mit abruptem tragischen, aber auch eine Prise doch merkwürdig-paradoxen Ende.

Bei dieser ungewöhnlichen „Saga“ (oder wie auch immer man sie irgendwie adäquater benennte) verarbeite ich auch eindeutig einige meiner direkten Fremdheit-Erfahrungen.

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Bei all den unheilvollen Strömungen, die leider wieder verstärkt um die Welt fließen, empfinde ich solche Ereignisse

als höchst beruhigend und anspornend. Beweißt es doch, es gibt noch viele klare, weltoffene Köpfe, auf allen Seiten!

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Hallo Abifiz,
es gibt also noch mehr Nomaden. Erlebt hast Du ja auch einiges in anderen Ländern.
Deine Bemerkung zu Jerewan verstehe ich allerdings nicht. Wieso ist die Hauptstadt der Republik Armenien eine “prinzipielle” Stadt? Ich finde Jerewan nicht nur sehr real, sondern bei weitem moderner als die meisten Städte in Deutschland. Das beginnt mit einer weltoffenen Atmosphäre mit vielen Besuchern, Sicherheit zu jeder Tages- und Nachtzeit, erfreulich vielen Straßencafés, Pubs und Weinrestaurants und endet bei frei verfügbarem Internet in der kleinsten Kneipe.
Wenn es Deine Gesunheit erlaubt, komm doch einmal her! Für Deutsche ist der Aufenthalt für ein halbes Jahr visafrei.
Max

Ich habe das “prinzipielle” Eriwan/Jerewan als Reminiszenz an die Radio-Eriwan-Witze verstanden, die meistens aus Frage und Antwort bestehen, dabei beginnt die Antwort fast immer mit “Im Prinzip ja”.

Frage an Radio Eriwan: „Stimmt es, dass ein Trabant schneller als 130 km/h sein kann?“
Antwort: „Im Prinzip ja, es kommt darauf an, aus welcher Höhe man ihn fallen lässt.“

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Ich muss Abifiz Beiträge eh meistens zweimal lesen um die Feinheiten alle mitzubekommen. Radio Eriwan, war total verschollen. Geschichten aus meiner Kindheit.

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@Max

Schmunzel…

Bedenke bitte, daß ich 1311 geboren bin… In meiner abstrus-fernen Vergangenheit gab es ungefähr im 15. Jahrhundert - falls es mich nicht doch trügt! - ein merkwürdiges Gebilde namens „Sowjetunion“. War keine kirchliche Gemeinschaft oder Ordensgründung, sondern ein Staat **mit riesigen utopischen Verheißungen **für seine „Untertanen“, wovon jedoch die Alltags-Praxis nichts wissen wollte oder nichts zu wissen schien.

Der geläufigste Witz dazu war dort die feststehende Frage an Radio Eriwan, zum Beispiel, „Stimmt es, daß die sowjetischen Staatsbahnen pünktlich fahren?“. Dazu antwortete dann - angeblich - Radio Eriwan: "Im Prinzip* ja! *Es gibt allerdings dazu auch Schwierigkeiten in vier der fälligen Jahreszeiten…"

Solche Witze entstanden wohl anfänglich daraus, daß Russen in ihren Stereotypen Armenier gerne als *„Sich-Durchmogelnde“ *kolportierten; befreiten sich aber durchaus mit den Jahren von der ursprünglichen ambivalenten anti-armenischen Spitze, und wurden zu einem jener stabilen Bestandteile russischer „Techniken“, den kaum erträglichen Sowjet-Alltag doch irgendwie ohne allzu deftige innere Blessuren zu „schultern“.

Was das Reisen angeht: Ich kann es mir über weite Strecken kaum noch ermöglichen, da mein gesundheitlicher Status dagegen sein Veto einzulegen pflegt…
Ich kann beispielsweise (von meinem ländlichen Standort in der Nähe von Marburg) zur onkologischen Reha nach Bad Wildungen oder nach Frankfurt, zu meinen zustand-besseren Tagen, gefahren werden. Zu mehr traue ich mich jedoch kaum, was mich ja sehr einschränkt…

„C’est la vie…“ – oder, wie es in Israel heißt, „Tel Aviv…“ :wink:

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Hallo Max,

Ich bin neu hier im Forum und auch relativ neu im Umgang mit Papyrus (nutze ich erst ca. seit einem dreiviertel Jahr). Zum Schreiben bin ich gekommen, weil ich nach Kanada ausgewandert bin und dort seit 4 Monaten lebe. Ok, ich habe schon vor der konkreten Auswanderung damit angefangen, aber die Idee auszuwandern ist die Ursache für mein Schreiben. Und zwar hatte ich zu Beginn unserer langen Bewerbungsodyssee keinerlei Vorstellung, wie so etwas abläuft. Im Internet gab es nur rudimentäre Informationen von deutschsprachigen Auswanderern und die haben mehr aus ihrer Brille und aus den eigenen Emotionen heraus beschrieben, wie sie ausgewandert sind. Nirgendwo fand ich aber eine Art Ratgeber, der das ganze mal wirklich konkret aufzeigt.

Daher habe ich mich daran gemacht (und bin noch dabei), ein Sachbuch über eine Auswanderung nach Kanada zu schreiben. Also eine Art Ratgeber.

Zusätzlich schwirren einige rudimentäre Ideen für Bücher in meinem Kopf herum. SciFi habe ich als Kind/Jugendlicher verschlungen; so etwas könnte es werden. Aber auch andere Genre kämen in Frage. Anregungen dafür bekomme ich in meinem kanadischen Alltag genug.

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Hallo Sergeant Hobbs,
das hört sich interessant an. Wahrscheinlich hast Du Dir vorher viele Gedanken zum Auswandern gemacht und auch über Kanada. Ein Land, was mich interessiert, wo ich aber leider noch nicht war.
Wenn Du Deinen Kanada-Ratgeber mit Papyrus schreibst, hast Du dafür ein sehr gutes Programm. Es bietet verschiedene Datenbanken, die Du nach Belieben erweitern kannst und anpassen. Du findest hier im Forum auch einige Mitglieder, die Papyrus für wissenschaftliche Arbeiten benutzen. Bei denen findest Du bestimmt Hilfe, wenn Du spezielle Fragen hast.
Vier Monate in einem neuen Land ist noch nicht lange. Da ist man noch in der erste Phase der Begeisterung, ähnlich wie in einem langen Urlaub. Ich weiß nicht, welche anderen Auslandserfahrungen Du hast, aber sei darauf vorbereitet, dass irgendwann innerhalb des kommenden Jahres das obligatorische Tief kommt. Ich erlebe das in jedem Land wieder. Irgendwann löst etwas den großen Katzenjammer aus. Auf einmal sind die Einheimischen gar nicht mehr nett, das Wetter ist fürchterlich, alle Behörden umständlich, das Essen ist auch langweilig, und du fragst dich, was du eigentlich hier willst. Dann ist es wichtig zu wissen, dass das Einleben in einem fremden Land einer Sinuskurve folgt. Auf das Hoch folgt immer ein Tief. Dann regeln sich das langsam auf einen normalen Mittelwert ein. Aber das dauert ein bis drei Jahre.
Es wäre schön, wenn auch diese Phase in Deinem “Auswanderungsbuch” mit erfasst ist. Meist findet man nur gute Ratschläge für das Aus- und Einwandern, also für den Anfang, aber nicht auf die Zeit danach. Bertolt Brecht (wenn auch in einem anderen Zusammenhang): “Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns. Vor uns liegen die Mühen der Ebenen.”
Viel Erfolg und herzlich Willkommen im Forum!

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Hallo Max,
Ja, eine Auswanderung geht sicherlich mit sehr vielen vorherigen Gedanken einher. Von den Datenbanken nutze ich bisher nur die Recherche DB und das ist eine große Hilfe, weil man sonst vergisst, auf welchen Seiten man sich die Informationen zusammengesucht hat. Keine Ahnung, ob ich da was falsch mache und noch mehr nutzen sollte?

Du hast Recht, 4 Monate sind nicht lange. Allerdings sind wir ohne große Euphorie hierher gegangen. Wir wussten durch viele Besuche vorher, was uns in Kanada erwartet. Mag sein, dass es irgendwann in der Zukunft noch einmal einen “Knick” geben wird. Aber nach meiner Ansicht sind Enttäuschungen, also die Täler der Sinuskurve, nur eine Folge überzogener Erwartungen. Wir hoffen, dass die bei uns nicht gar so tief ausfallen, weil wir uns eben vorher auch nicht übertrieben auf die Auswanderung gefreut haben.

Allerdings werde ich auf jeden Fall ein Kapitel “Angekommen. Und wie geht es nun weiter?” (Arbeitstitel) in dem Buch mit einfügen. Dort geht es dann vorrangig um die Eingewöhnung im Land und den Umgang mit der anderen Mentalität (und auch um das Ablegen der alten, anspruchsgewohnten Denkweise). Hier “hat man nicht zu bekommen” oder “das steht mir doch zu” (typisch deutsch), sondern man sollte sich eben anpassen und vor allem, gelassener werden.

In diesem Sinne freue ich mich auf den Austausch und weiteren Input. Und Danke für das freundliche Willkommen.

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