Seiten-Anpassungs-Icon

Was ich vor allem beim Briefeschreiben bei Papyrus vermisse ist das in Word unter Datei/Seitenansicht in der Symbolleiste stehenden Icon “Größe anpassen”.

Nach einem Klick auf dieses Icon versucht Word den Text mithilfe kleiner aber sehr komplexer Formatänderungen so zu verkleinern, dass für die letzten paar Zeilen keine neue Seite mehr nötig ist.

Dies war immer recht praktisch, da im Prinzip ein Mausklick genügte und alles wurde automatisch angepasst, ohne groß Zeichen ändern zu müssen etc.

Gibt es so etwas versteckt unter Papyrus?

Nein. Gottseidank nicht.

Und ich kann nur energisch das “Dagegen!”-Schild erheben…

@pascal:

Pascal, bei Goethe heißt es, wenn ich mir recht entsinne, irgendwo:

“Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube…”

Könntest du bitte meinem Unglauben helfen, der mir immer einsagen will, dass jede Art von Arbeitserleichterung und Arbeitszeitersparnis doch im Prinzip eine gute Sache ist…

Moin!

Bei mir spricht auch der Programmierer in mir, der sagt, dass jeglicher Automatismus immer auch zusätzliche Probleme bringt, da er nie so intelligent sein kann wie der Benutzer, der das System bedient.

Nachdem Papyrus zwar keine “One Man Show” aber dennoch eher geringe Programmiererkapazitäten hat, würde ich hoffen, dass sie eher für Funktionalitäten eingesetzt werden, die wahrscheinlich häufiger eingesetzt werden. Ich befürchte, dass hinter diesem Automatismus sehr viel Arbeit steckt.

Michael

Ich markiere mir halt immer alles, was verändert werden kann und spiele mit Zeilenabstand und Punktgröße - da kann man ja sehr feine Schritte gehen.

Oder mit CTRL-L … Verzeihung … STRG-L :wink:

@ike:

Ike, gibt’s da eigentlich Kriterien, auf Grund derer ein Programmierer sagen kann: der gewünschte Automatismus ist eher arbeitsaufwändig, jener eher weniger? (Ich denke jetzt gerade an meinem Vorschlag mit dem Buch-Menü)

@Errol:

Klar, das geht auch. Aber oftmals wird das so wahrscheinlich auch eine Bastelarbeit, bis dann alles seinen Platz hat. Mir persönlich gefallen einfach die Mausklick-Lösungen, selbst wenn der Layout-Stil darunter einmal etwas leiden sollte.

Aber ich weiß, meine Arbeit ist auch weder die Computerei noch die eine grafischen Lektoraten. Bei mir ist der Text und damit vor allem der Inhalt wichtig - das andere ist mehr oder weniger notwendige Beigabe.

Wollt’ einfach mal anfragen, ob so eine Funktion in Papyrus irgendwo versteckt ist. Hätte ja sein können… :roll_eyes:

Allen ein schönes Wochenende

Dieser Automatismus führt unmittelbar zu einem Bruch mit einem wesentlichen Konzept von Papyrus, nämlich der Gültigkeit von Absatzformatvorlagen. Daher schließt sich eine solche Funktion geradezu aus. Wie soll dann vorgegangen werden? Vor allen Dingen, wenn eine globale Vorlage verwendet wird? Was soll Papyrus in Zukunft berücksichtigen? Soll die Änderung am Absatz nur für die aktuelle Seite gelten, oder vielleicht auf für die folgende? Soll die Änderung im Absatzformat selbst erfolgen? Oder soll damit das Absatzformat überschrieben werden? Was soll dann bei einer nachträglichen Änderung am Dokument geschehen? Die überschrieben Formatvorlage soll weiter gelten? Oder soll dann doch das Original wieder genutzt werden? Wer entscheidet das? Wo?

Ein weiteres Problem bei einer solchen Funktion ist, dass der Anwender keinerlei Kontrolle (da könnte man jetzt argumentieren, dass er diese ja selbst durch einen Klick opfert) über das Ergebnis hat, aber dafür eine ziemlich gute Chance auf ein ziemlich vermurkstes Dokument.

Unter Word führt dieses Ergebnis zu bisweilen merkwürdigen Veränderungen am Durchschuss, um nur ein Beispiel zu nennen.

Der Normalfall bei der Erstellung eines Briefes oder eines allgemeinen Dokumentes ist, dass eine entsprechende Vorlage verwendet wird. Kommt es nun dazu, dass der Text auf eine zweite Seite überläuft, so ist das bedingt durch die Vorlage und prinzipiell erst einmal kein Problem. Entweder, man passt den Inhalt so an, dass es noch passt, oder aber belässt es so, wie es ist (oftmals lässt sich aber noch an der einen oder anderen Stelle ausführlicher werden, weil die angenommen Platzprobleme ja jetzt doch nicht zu berücksichtigen sind). Dafür bekommt das Gegenüber dann aber immer Briefe mit der gleichen (,sauberen – entsprechende Vorlage vorausgesetzt --) Optik…

Es gibt keinen Preis dafür, wer die meisten Anschläge pro Seite unterbringen kann. Das Geschriebene soll ja auch noch jemand lesen können.

Und jetzt zum Workaround… Die einfachste aller Lösungen ist bei einem einfachen Brief sicherlich die Veränderung der Seitenränder. Bzw. eine Verschiebung des unteren Randes um ein paar Millimeter. Das dürfte oftmals bereits ausreichen. Macht aber nur dann Sinn, wenn der Brief nur aus max. einer Seite besteht. Danach ist es in meinen Augen vollkommen irrelevant.

Da ist nur eine Sache, die bei einem Brief nicht vorkommen darf, weil es einfach nur stümperhaft aussieht… Der Text “mfg…” und die Unterschrift auf einem eigenen Blatt. Alles andere ist erlaubt :wink:

@pascal:

Pascal, zuerstmal Danke für deine Mühe der Erläuterungen :slight_smile:

Ich bin mir schon bewusst, für den, der etwas weiß, ist es oft mühsam und nervig, dem, der etwas nicht weiß, auch noch erklären zu müssen.

Andererseits möchte ich halt verstehen lernen, warum Programme wie Programmierer so ticken, wie sich ticken, inkl. natürlich des Verständnisses, was im Einzelfall sinnvoll ist und was nicht (aus programmiertechnischer Sicht).

Zu deinen Erläuterungen:

Was ich jetzt immer noch nicht verstehe: Wenn ich für Briefe etc., die mit wenigen Zeilen über die Seite hinausgehen, eine solche Knopfdruck-Formatänderung einbauen möchte, dann gilt das doch nur für diesen einen, nennen wir ihn „Sonderfall“.

ALLE sonstig eingebauten Formatvorlagen etc. bleiben davon doch unberührt, sprich, sie gelten selbstverständlich immer und für alle Dokumente, die nicht diesem Sonderfall entsprechen (den DU als Anwender zum Sonderfall machst!!!)

Was ich meine ist:

Ich, der Anwender X, entscheide genauso darüber, wann ich eine Ausnahme machen möchte (z.B. der Seitenformat-Klick), wie ich darüber entscheide, wann ich welche Formatvorlage mit welchen Eigenheiten benutzen möchten (falls hier der Begriff „Ausnahme“ überhaupt zutrifft, da es sich m.E. doch nur um eine von mehreren Möglichkeiten handelt).

Auf Papyrus bezogen:

Papyrus könnte doch wie Word auch den Anwender entscheiden lassen, ob dieser - entweder frei oder innerhalb eines Gesamtdokuments - eine Seitenformatvorlage (z.B.Faxvorlage) verwenden möchte, eine Kapitelvorlage für einen Roman, eine Kapitelvorlage für eine wissenschaftliche Arbeit, eine Absatzvorlage für Dokumententyp x und eine für Dokumententyp y, usw., usw.

… und all das neben (und unabhängig von) der Bastlervariante, in der jede aller möglichen Einstellungen vom Anwender selber vorgenommen werden möchte…?

Moin!

Grundsätzlich sind alle Automatismen schwierig umzusetzen, wo das System quasi “mitdenken” muss. In diesem Fall hier müsste das System ja quasi überlegen, ob die Ränder verkleinert werden sollen oder die Schriftgröße herabgesetzt. Evtl. auch den Zeilenabstand oder die Laufweite reduzieren. Das sind viele verschiedene Faktoren, die mit unterschiedlicher Wertigkeit beachtet werden müssten. Das System müsste abwägen, welche Methode bei diesem Dokument zu bevorzugen wäre.

Dein Buch-Menü ist im Vergleich dazu einfach, denn es ist einfach nur das Darstellen vorhandener Stilformate in anderer Form.

Aber so oder so: Aufwandsschätzungen von Programmierern sind sowieso nichts wert, Programmierer können nicht schätzen :wink:

Michael

Hallo,

Du kennst den kürzesten Programmiererwitz?

“Ist gleich fertig!”

…abgesehen davon finde ich eine automatische Verkleinerung auch nicht gut.

Grüße…Ali

Derlei ist mit Papyrus sehr, sehr schnell gemacht.

Aber so, dass ich auch wirklich weiß, was ich gerade getan habe.

Sprich, ein Klick auf einen niedrigeren Zeilenabstand. Oder auf eine geringere Punktgröße für den Zeichensatz.

Oder beides.

Aber als Automatismus ist das ein absolutes Gräuel. Und so unnötig, dass das ein typisches “Aufbläh”-Feature wäre - und derlei kommt in Papyrus nicht hinein.

Denn ansonsten hätten wir 200 MB Programmgröße und wären so langsam und unhandlich wie die anderen.