Stilanalyse: 'Weder ... noch'-Konstruktionen

Hallo,

mir ist während eines Stilanalyse-Durchlaufs aufgefallen, daß bei einer syntaktischen Alternativ-Konstruktion mit ‘weder … noch’ regelmäßig das dann doch notwendige ‘noch’ als zu überdenkendes “Füllwort” markiert wird.

Vielleicht läßt sich das in einer künftigen Version umgehen, wenn sich nach und “in der Nähe” eines ‘weder’ auch ein ‘noch’ findet.

Viele Grüße

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Ein solches ‘noch’ nach einem 'weder" kann trotzdem überdenkenswert sein, wenn es sich mit einem aus anderen Gründen verwendeten ‘noch’ doppelt. Denn die sozusagen akustische Dopplung existiert ja trotzdem und stellt u.U. eine Assoziation her, die den Leser verwirrt.

Grundsätzlich: Das, was die Stilanalyse anzeigt, sind keine “Fehler” im Sinne der Rechtschreibprüfung, sondern dient nur dazu, die Aufmerksamkeit des Autors auf mögliche Problemstellen zu lenken, die man ohne das geneigt ist zu übersehen. Ziel ist also nicht, alle Markierungen wegzubringen; es reicht, sie sich einmal anzuschauen und eine Entscheidung zu treffen.

Siehe auch https://www.papyrus.de/forum/threads/praxisbeispiel-papyrus-stilanalyse.4470/

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Mir ist durchaus klar, was so eine maschinelle Stilanalyse zu leisten vermag und was eher nicht. Ich habe sie gestern praktisch den ganzen Tag über einen Text laufen lassen, um ihn damit zu prüfen – und tatsächlich, es zeigte sich, daß für mich ca. 20% des von ihr Markierten mindestens überdenkenswert war, was ich für eine durchaus gute Quote halte. Mein Vorurteil hatte den Faktor vorher niedriger angesetzt …

Mein Vorschlag zielt also nicht auf eine Kritik (oder umgekehrt auf Wunsch-Erfüllungsverlangen für etwas maschinell gar nicht Leistbares), sondern wollte nur andeuten, daß es vielleicht Differenzierungsmöglichkeiten gibt, wo die derzeit installierte Varianten doch noch etwas grobkörnig ist. Ich weiß im Einzelnen natürlich nicht, wie die StA operiert; aber da sie problemlos z.B. nah beieinanderstehende Wortwiederholungen erkennt, würde es ja vielleicht nicht schwerfallen, eine solche Nähe irgendwann einmal auch bei ‚weder-noch‘-Konstruktionen zu berücksichtigen (sage ich jetzt mal als Programmierdilettant). Denn eines ist ja auch Fakt (jedenfalls habe ich es so erlebt): Tlw. starke Häufung von Änderungsvorschlägen durch die StA in manchen Textteilen kann Ermüdung Vorschub leisten, sowohl beim Direktschreiben als auch beim Korrigieren.

Zum anderen Einwand: Überdenkenswert ist natürlich immer alles beim Schreiben … :thinking: Ob das sinnvoll i.F.v. „Füllwort“-Hinweis nach ‚weder‘ (und nicht bei „Wortwiederholung“, da ist’s natürlich sinnvoll!) sein mag, steht aber auf einem anderen Blatt.

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Das kannste laut sagen, wenn ich (m)einen Text sehe, der in allen Regenbogenfarben schillert, habe ich schon keine Lust mehr, was zu überarbeiten. Zumal ich gerne mit Wortwiederholungen arbeite. Wortwiederholungen klingen manchmal nahezu poetisch, was auch Literaten vergangener Jahrtausende immer wieder genutzt haben.

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Also daß Wortwiederholungen – selbstredend kontext- und auch rhythmusabhängig etc. – ein sehr wichtiges Stilmittel repräsentieren, steht natürlich ganz außer Frage. D’accord!
Gleichwohl kann die StA in Papyrus 10 bzgl. ungewollter Wiederholungen schon etwas leisten, das habe ich bereits gemerkt. Dabei kann nicht verlangt werden, daß sie erkennt, wann die Wiederholung intendiert ist und wann nicht (da werden ja vollkommen stil-blinde Algorithemen exekutiert und nicht … ähm … ästhetik- oder z.B. auch nur rhythmusaffine gefordert, die es logischerweise so nicht geben kann). Was im Klartext heißt: Entweder läßt man sich dann von entsprechenden Meldungen überschwemmen oder man schaltet die StA aus.

Deshalb habe ich ja an zwei Fallbeispielen deutlich zu machen versucht (bei ‘als’ sowie ‘weder-noch’), daß es eventuell möglich sein könnte, die Meldungen zu reduzieren – eben weil diese Fälle auch ohne ästhetische Kriterien, folglich rein mechanisch-algorithmisch, abgearbeitet werden können.

Gruß von Palinurus

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