Unfehlbarkeit

Hi,

ich habe in den vergangenen 10 Monaten recht viele Bücher gelesen: moderne, Klassiker, Erstlingswerke und welche von Bestseller-Autoren, internationalen, deutschen und lokalen Autoren. Es waren dicke Bücher dabei und dünne, spannende, langweilige, unterhaltsame und welche irgendwo dazwischen. Eines hatten alle gemeinsam: Sie hatten Fehler, jeglicher Art, kleine, große, unauffällige, unerträgliche - eben die ganze Bandbreite.

Interessant, oder?

Mögt ihr mitsammeln? Fürs Amüsement oder als Ermahnung an den eigenen Text oder als Appell an die allzu oft getrübte Wahrnehmung? Bedingung: Die gefundenen Fehler müssen in Werken vorhanden sein, deren Veröffentlichung mindestens 50 Jahre zurückliegt, denn wir wollen ja niemanden bloßstellen.

Hier ist das erste Special, A. K. Tolstoi, Der Vampyr:
AK Tolstoi Vampir_205455.jpg
Bibliothek Dracula, Von denen Vampiren oder Menschen-Saugern, Dichtungen und Dokumente, Teil 1
Herausgegeben von Dieter Sturm und Klaus Völker in zwei Bänden
Einmalige Sonderausgabe der Manfred-Pawlak-Taschenbuch-Verlagsgesellschaft mbH
1968 Carl Hanser Verlag, München

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Warum nicht? Ich hatte mich so über Manfred Spitzers “Die Smartphone-Epidemie” geärgert. Schon auf den ersten 30 Seiten habe ich eine ganze Liste von Fehlern gefunden. Schade ums Geld. Das kreide ich aber vor allem dem Verlag an. Wenn ich über 20 Euro für ein gebundenes Buch ausgeben soll, kann ich doch wohl erwarten, dass es nicht vor Fehlern strotzt. Eine nachträgliche Entschädigung bekommt man vom Verlag nicht.
Was hat das mit “Bloßstellen” zu tun?

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Zum Thema „Fehler“ und „Bloßstellen“ was aus eigener Erfahrung:

Ich habe vor zwanzig Jahren für eine Stadt eine Werbelinie mit neuem Claim (so was wie ein Slogan) entwickelt. Kaum war das öffentlich vorgestellt worden, hat mich die Presse an die Wand genagelt. Und wie. Aufmacher mit rotem Kasten, Titelseite der Lokalausgabe.

Mein Claim sei falsch geschrieben und das sei mehr als peinlich. Ich wurde persönlich als verantwortungsloser Legastheniker bezeichnet, der sich einen Dreck um eine - durch die Rechtschreibreform ohnehin schon verunsicherte - Schülergeneration schert. Also richtig übel. Wenn man so was liest, gehts einem nicht gut. Das wünsche ich meinem ärgsten Feind nicht. Schockstarre. (Zwei Packungen Zigaretten in einer Stunde und mind. ein Liter Kaffee, dazwischen Nackenmassagen und Gummibärchen vom Team). Dann bin ich mit Rückendeckung durch Spiegel- und Duden-Redaktion zum Gegenangriff übergegangen. Anschließend ging es dem Verfasser und seinem Chefredakteur nicht mehr so gut.

Den Slogan benutzt die Stadt heute noch.

Ich weiß nur zu gut, dass Fehler passieren. Und sie sind immer ärgerlich. Für den, der sie baut ebenso, wie für alle, die sie lesen müssen. Ich sehe meist darüber hinweg. Ausgenommen zwei Arten von Büchern: bei Kinderbüchern und bei Schreibratgebern.

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Damit nicht das passiert, was @Neri passiert ist.

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Ich habe sogar auf meiner Homepage eine kleine Liste von Fehlern äußerst fragwürdiger Natur gesammelt.
Es geht dabei um Auslegungsfehler im Sinne der Methodik und Logik.
Sie sind auch nicht immer einem konkreten Autor zugeordnet, denn manche dieser Fehler sind in dem Genre weit verbreitet. Manchmal stellen sie einfach übliche Vorurteile dar.

Die ausgewählten Beispiele folgen jeweils gegen Ende des Artikels.

Einmal die ganze Liste → https://bibelarbeit.info/fuss_zitate.php

Dann nach Fehlergattung gruppiert:
TGF → Text-Gattungs-Fehler → https://bibelarbeit.info/lexikon_fehler_textgattung.php
OKF → Ort-Kontext-Fehler → https://bibelarbeit.info/lexikon_fehler_ort_kontext.php
WBF → Wort-Bedeutungs-Fehler → https://bibelarbeit.info/lexikon_fehler_wort_bedeutung.php

Manche der Fehler sind sogar mehrere Jahrhunderte alt :stuck_out_tongue:

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unglaublich :wink: … dabei hatten die damals schon Papyrus, meine ich irgendwo gelesen zu haben.

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Die Stilanalyse und das Synonymwörterbuch wurden seither beträchtlich weiterentwickelt. :kissing:

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Ich versteh’s trotzdem nicht. Warum darf man nicht sagen, Leute, dieses Buch strotzt vor Rechtschreib- und Grammatikfehlern? Wenn euch das wichtig ist, kauft es lieber nicht.
Dann dürfte man ja auch keine Rezensionen mehr schreiben …
Ich werde von dem besagten Verlag jeweils kein Buch mehr käuflich erwerben. Höchstens noch in der Bibliothek ausleihen …

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Darfst du, aber eben nicht in diesem Thread. Ich dachte an eine kleine Sammlung skurriler Fehler, die vielleicht auch amüsant sind. Rezensionen kannst du gern in einem anderen Thread unterbringen.

Wo denn? :wink:

Einen aufmachen.

Nunja - logische Fehler und Methodenfehler kann das beste Schreibwerkzeug nun mal leider nicht ausmerzen. :wink: :smiley:

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Gerade ältere Werke waren auf die korrekte Arbeitsweise des Schriftsetzers angewiesen. Wenn er sich mal vergriffen hat, ging der Fehler mit dem Druck raus.

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Der Fehler mit den vertauschten Zeilen ist aber auch sehr schön. Vermutlich wurde das Buch mit einer Linotype-Setzmaschine (oder einem ähnlichen Verfahren) gesetzt, bei der jeweils eine ganze Zeile Text in Blei gegossen und dann die Zeilen zu einer Kolumne (Textspalte) zusammengesetzt wurden. Dabei scheint die eine Zeile irgendwie verrutscht zu sein, oder der Setzer hat sie in der falschen Reihenfolge gesetzt.

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Richtig!
Das sieht aus wie ein klassischer „Satzfehler“ :slight_smile: man stolpert darüber sortiert die Zeilen neu und amüsiert sich :slight_smile:

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Aber die Idee mit den Rezensionen ist verdammt gut. Wir könnten einen Thread eröffnen, mit den schönsten Verrissen, die wir je geschrieben haben. Am besten jeweils nur über Bücher, dessen Autor nicht erkennbar im Forum mitspielt. Also Eschbach wäre jetzt außen vor für mich und alle anderen, die im Forum preisgeben, wer sie sind und was sie schreiben auch. Und dazu müssen wir Titel und Autor nicht erwähnen. Dann steht dem Vergnügen eigentlich nichts mehr im Weg, vom Hausherrn mal abgesehen.

Ich wollte in meinem Thread eigentlich “schöne” und skurrile Fehler sammeln. In Büchern. Fehler, die man beim Lesen entdeckt.

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Liebe Pamina, ich sitze im Glashaus und werfe trotzdem mit Steinen. Was interessiert mich an einem Buch? Die Geschichte. Wenn die gut ist, ist die Geschichte gut. Wenn sie mich abholt und mitnimmt, für Momente begeistert, dann ist doch alles gut. Früher gab es bei Zeitungen einen so genannten Schlusssatz. Da swar jemand der sich die Artikel noch mal durchgelesen hat. Heute fast undenkbar, vor allem da fast alles schnell schnell online kommt. Da ist keine Zeit für. Und kein Geld vor allem. Ich habe neulich einen Dreiteiler von Tor gelesen und mir sind Fehler aufgefallen. MIR!
Aber die Geschichte war trotzdem gut. Sie hat mich abgeholt. Mitgenommen. Das Leben ist zu kurz. Der Duden ist klasse. da steht alles richtig drin. Holt mich nicht ab, nimmt mich nicht mit. Scheiße verdammt es geht um die Geschichten. Da ist ein Fehler drin, Oh mein Gott. Ich hasse den Autor, ich werde nie wieder ein Buch von ihm kaufen, vom Verlag auch nicht. Der hat schlampig gearbeitet. Nicht seriös.

Liebe @Pamina und liebe andere. Die Gewichtung ändert sich. Hat sie schon längst. Meine Meinung nach. Habt ihr euch schon mal gefragt warum es so viel Shiet im TV gibt? Sowas wie Dschungelkämp (oh ein Fehler, bitte lest nie wieder einen Beitrag von mir!!!) Weil es sich verkauft! Weil die Menschen sich das ansehen, die Masse! Und darüber reden. Ist traurig, aber wahr. Es wäre schön wenn es anders wäre und beim Buchmarkt ist es bestimmt noch nicht so schlimm. Aber konzentriert euch doch auf das wesentliche.

Ganz ernsthaft. Alice im Wunderland. Ich mag die Geschichte. War Lewis Carrol ein Pädophiler? Ich mag keine Pädophilen, ich bin Vater und äussere mich jetzt nicht dazu was ich …

Marilyn Manson, wenn das alles stimmt furchtbar und verabscheuungswürdig. Aber Mechanimal Animals ist ein geiles Album. Kevin Spacey. Ein toller Schauspieler. Seine beste Performance meiner Meinung nach K-Pax und dann die üblichen Verdächtigen natürlich. Hat mich abgeholt, hat mich mitgenommen. Aber darf ich ja nicht öffentlich äußern. War da nicht auch mal ein Rechtschreibfehler in einer Beschreibung von Papyrus?
Und nun? Ich werde diese Programm löschen und nie wieder benutzen? Vor einiger Zeit hieß es bei 75 ist Schluss, da wird alles runtergefahren.
Und jetzt? Bei 75000? Schaffen wir bestimmt auch noch.
@Suse sorry das ich deinen neuen Thread jetzt gerade sprenge.
@Ulli lösche es wenn du es für unflätig unpassend hälst. @all blockiert mich wenn ich jemandem auf die Füße getreten bin. Wenn ich euch nicht abgeholt habe, nicht mitgenommen habe. Dann war meine Geschichte nicht gut. vielleicht auch voller Fehler?! Systemkritisch?

BURN THE WITCH!

So, vergesst die wirren Worte eines trunkenen Hamburgers, der manchmal, wenn er in der REalität weilt, sorgenvoll in die Welt schaut. Der ist längst wieder in seiner eigenen social bubble und weiß von nichts mehr.

BRAVE NEW WORLD

DISMISSED

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@Lusmore : Ich mag dich. Und vielleicht verstehe ich irgendwo auch dein Ansinnen (unterschreiben kann ich es nicht). Vermeidbare Fehler durchgehen lassen? Kategorisch nein!

Für mich ist Schreiben ein Handwerk. Und da sollte man seine Grundlagen schon beherrschen, wenn man gut sein möchte.

Lass mich das mal anhand eines anderen Handwerks deutlich machen:
Da ist ein Schreiner, der geniale Möbel entwirft. Ein Wahnsinn! Wunderbar kreativ, platzsparend und doch dekorativ, einfach klasse. Und dann baut er das Ding und beachtet sein Handwerk nicht: Hier ist der Schrank nicht richtig geschliffen, hier fehlt eine Schraube, hier ist eine zu viel, die Tür schließt nicht richtig, die Zargen passen nicht ineinander…
“Hey, was soll’s! Mann, der Schrank ist doch genial! Die anderen stellen doch mittlerweile nur noch Pappkisten her!”

  • Nein. Ist er nicht. Ordentliche Arbeit ist die Grundlage. Ohne sie geht es nicht. Und so sehe ich das auch beim Schreiben.

Ein Schlosser, der nicht schweißen kann, sollte lieber einpacken (hatte gerade mit meinem Schlosserlehrlings-Sohn eine Unterhaltung, der sich über seine eigenen Kollegen aufgeregt hat - ja, auch er liebt perfekte Arbeit). Ja.

Natürlich kann ich nachsehen, wenn ein Buch in SP herauskommt. Okay, SP. Aber - sorry, wenn ich das schreibe - in 90% der Fälle merkt man das den Büchern an. Das muss ja nicht schlecht sein. Schraube ich halt meinen Anspruch herunter. Aber ein perfektes Buch wird es für mich nie sein. Vielleicht aber ganz nett und mit guten Ideen. Selbstverständlich sehe ich auch die Kreativität und Leistung dahinter (ein Buch schreibt man nicht mal eben schnell aus dem Ärmel geschüttelt).

In einer Autorenrunde haben wir mal ein Spiel gemacht: Aus 42 Büchern hat einer von uns Szenen herauskopiert und uns anonym zur Verfügung gestellt. Die Bücher waren aus Großverlagen, Kleinverlagen und aus SP. Wir sollten Verleger spielen und überlegen, ob wir ein Buch mit dem Schreibstil des Textes verlegen würden. Und wir sollten jeden Text kategorisieren: (Note 1) bestsellerverdächtig; (Note 2) kein Bestseller, aber richtig gut geschrieben; (Note 3) gut lesbare Durchschnittskost; (Note 4) ist zwar nicht Untergrund, aber gut ist es auch nicht mehr; (Note 5) Lieschen Müller wollte mal was schreiben…
Nachdem wir uns für eine Note entschieden hatten, wurde aufgelöst, was für ein Roman es war und in welchem Verlag er erschienen ist. Die bittere Wahrheit:
Großverlagsbücher hatten mindestens eine Note 3, darunter war nichts. Bei den Noten 4 und 5 tummelten sich ausschließlich die Kleinverlagsbücher und die SP-Bücher. Allerdings gab es auch bei diesen beiden Buchgruppen einige lobenswerte Ausreißer in die guten Noten. Falls tatsächlich mal eine 1 oder eine 2 dabei war, hieß es oft, dass der Autor mittlerweile beim Großverlag veröffentlicht.
Meine Erklärung dazu? Die Kleinverlage und auch der Autor im SP haben einfach oft nicht genug Geld für vernünftigen Lektorate, Korrektorate und so weiter. Isso. Und deshalb respektiere ich auch ihren Mut, etwas “Unfertiges” (nichts anderes ist es) zu veröffentlichen.

Trotzdem werde auch ich im Kleinverlag zuhause sein (Großverlage haben wohl Probleme mit meinen Themen, die nicht unbedingt mainstream sind). Vielleicht wird er ja mal groß? :wink: Er steht noch in den Anfängen und hat große Ambitionen, gute Lektorate durchzuführen. Ich bin gespannt. Aber am meisten bin ich es selbst, die einen hohen Anspruch an den Schreibstil stellt (und da danke ich Papyrus für seine Stil- und Lesbarkeitsanalyse). Mir ist es nicht wurscht, wenn ich handwerkliche Patzer drin habe. Ja, vielleicht bleibe ich damit unbekannt, weil ich lange warte und viel überarbeite, bis ich etwas von mir gut finde. Aber auf meinem Bild, das ich beim Schreiben metaphorisch male, bin ich eben nicht mit einem Strichmännchen zufrieden, sondern will, dass jeder Schattierung sitzt. Das ist meine persönliche Liebe zum geschriebenen Wort.

Noch zum Thema “Was soll’s!”: Anders sieht es für mich aus, wenn Autoren kriminell werden. Gegen die habe ich eine sehr große Aversion. Geht gar nicht. Und da habe ich auch kein Nachsehen. Egal, wie gut das Buch ist.

Viele Grüße und eine geruhsame Nacht,
Vroni

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Das war jetzt nicht so passend für das Beispiel, das ich weiter oben gebracht hatte. Es ging gar nicht um eine Geschichte, sondern um ein Sachbuch. Ein Sachbuch, dessen Inhalt Menschen überzeugen soll. Da haben Rechtschreib- und Grammatikfehler, vom Umstellen eines Satzes vergessene Verben etc. noch weniger zu suchen.

Aber es tut mir leid, auch wenn es eine Geschichte gewesen wäre, halte ich es mit @Zauberfrau. Denn es reißt mich aus dem Lesefluss, wenn ich dauernd über Fehler stolpere.
Vroni hat mit dem Möbelstück ein gutes Beispiel geliefert. Oder wenn ich daran denke, wie sich viele Männer (vielleicht auch Frauen?) aufregen, wenn es einen winzigen Kratzer im Lack ihres Autos gibt …

Wir haben nun mal ein Regelwerk der deutschen Sprache, dann sollten wir es auch anwenden. Ich bin zwar keine Deutschlehrerin, aber auch in Biologie habe ich schon häufiger gemerkt, dass es auf korrekte Sprache ankommt, wenn man einen Sachverhalt korrekt darstellen will. Und das können Schüler immer schlechter.
Und wo soll man die Grenze ziehen? Sind 100 g Fehler o.k. oder darf’s noch eine Prise mehr sein?
Aber ich habe schon längst gemerkt, dass Schule heutzutage nur noch Beschäftigungstherapie ist. Zum Lernen völlig ungeeignet.

Ich glaube nicht, dass ich es gut finden muss, wenn die Welt immer schlampiger wird. Kein Wunder, dass wir immer gestresster und gereizter werden, wenn nicht mal genug Zeit bleibt, einen Text nach dem Fertigstellen noch einmal durchzulesen.
Was ist denn das Wesentliche?
Ich denke, dass die Beherrschung der Sprache ein so wichtiger Teil des Handwerks ist, dass er sich auf das Schreiben selbst, den Inhalt, das, was du als spannend etc. bezeichnest, auswirkt.
Vroni hat das hiermit bestätigt:

Ich denke, das geht sogar noch weiter. Es hat mit dem Mindset zu tun. James Clear schreibt das in seinem Buch “Die 1%-Methode”. Dass man, wenn man sich neue, gute Gewohnheiten zulegen will, sein Mindset ändern muss. Also nicht sagen: “Ich will meine Wohnung/ mein Zimmer besser aufräumen”, sondern “Ich bin ein ordentlicher Mensch”. Und dann soll man sich überlegen, wie ein ordentlicher Mensch in jeder Situation handeln und agieren würde.
Ich versuche, mein Mindset “Ich bin ein guter Autor” zu pflegen. Das bedeutet, dass ich mich für Bücher und Texte und wie sie geschrieben sind, interessiere. Und auch für Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung.
Wie soll ich Adjektive und Adverbien vermeiden, wenn ich nicht mal genau weiß, was das ist? Wie kann ich einen gut lesbaren Text produzieren, wenn ich nur mäßige Ahnung von Rechtschreibung und Zeichensetzung habe?
Ich will das können und ich will das so gut können, dass ich es auch erklären kann. Denn das habe ich aus meiner Tätigkeit als Lehrerin gelernt: Wenn man anderen etwas erklären muss, lernt man es am besten.
Ich meine auch, mich daran zu erinnern, wie ich hier im Forum schon mehrfach Rechtschreibprobleme erklärt und dabei auch betont habe, in welcher Weise sich der Sinn ändert, wenn man zwei Wörter zusammen oder getrennt schreibt. Solche Bedeutungsnuancen können in einem Text wichtig werden. Sie können auch dazu führen, dass man manche Stellen viel knapper formulieren kann, weil man sich des Sinnunterschiedes bewusst ist …

Ich behaupte, dass dies gerade in der heutigen Zeit besonders wichtig ist, wo alle möglichen Menschen um die Aufmerksamkeit von Kunden buhlen. Alles, wirklich alles, was dazu führt, dass meine Leser aus dem Lesefluss gerissen werden, kann dazu führen, dass sie sich einer anderen Freizeitbeschäftigung zuwenden und nicht mehr meinem Text. Deshalb möchte ich das vermeiden. Außerdem betrachte ich das auch als Wertschätzung dem Leser gegenüber. Ich sage ihm damit: “Hey, Leser, du bist mir so wichtig, dass ich mir die Zeit genommen und die Mühe gemacht habe, meine Texte von allen vermeidbaren Fehlern zu befreien.”
Der Leser ist König!

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