Vorstellung von Jörg

Hallo,

mein Name ist Jörg und ich habe vor etwa einer Woche mein erstes Sachbuch auf Amazon online gestellt. Es ist Zeit mal was neues im Leben zu machen.

Das Büchlein dreht sich um Elektronik-Reparaturen und es ist ein Ratgeber. (ISBN 978-1540308283)

Die Rezensionen, die ich bislang bekommen habe, waren ok. Aber es ist mein erstes Buch und es kann unmöglich so ok sein, das ich nichts verbessern könnte.

Die vielen Schreibkurse und Trainings, die ich zwischenzeitlich gefunden habe, drehten sich alle um „kreatives Schreiben“ und Romane, Fantasy, Elfen und darum die nächste J.K.Rowling zu werden. Nicht das was ich suche. Deshalb meine Frage in die Runde: Kennt jemand irgendwas bzgl. Schreibtraining für Sachbücher und kann mir Hinweise geben?

Vielen Dank!

BTW Ich benutze Papyrus schon seit Version 5.22 unter OS/2, das war Anfang 1997. Und so fing die Datei „PAPYRUS.TXT“ an:

Der Speicherbedarf ist ewas gestiegen seitdem. :slight_smile: Und das mit OS/2 hatte auch irgendwann geendet.

Ich finde es aber erstaunlich, das Papyrus immer noch da ist. Und das es mit den Jahren sogar besser geworden ist! Damals war es ein kleines aber feines Office-Programm, es konnte alles was man brauchte und das sogar besser als Word. Heute ist es unglaublich umfangreich und fortschrittlich geworden, insbesondere mit dem Duden und der Stilanalyse.

In den 20 Jahren wurde es besser und besser und ist nicht der Vergessenheit anheimgefallen, wie so manch andere Software. Deshalb ziehe ich meine Hut vor Ulli und seinem Team, sage „Danke“ und wünsche nur das Beste für die nächsten 60 Jahre.

Viele Grüße

Jörg

Aw: Vorstellung von Jörg

Lieber Jörg,

mit dem Schreiben von Sachbüchern habe ich mich noch nicht so auseinandergesetzt. Aber bei der Suchanfrage bei amazon habe ich auf Anhieb drei Bücher zu dem Thema gefunden. Vielleicht taugen die was?

LG

Pamina

Aw: Vorstellung von Jörg

Hallo Pamina,

danke für die Tipps.

Die Bücher “Vom Wissen zum Buch”, “Professionel schreiben” und “Erfolgreich schreiben” habe ich schon gelesen.

Diese haben aber mehr die Methodik und das “Handwerk” beschrieben, weniger den Stil und die Sprache.

Bei den englischen Büchern zu dem Thema fand ich mehr Informationen dazu, dort wird ein lebendigerer Schreibstil in Sachbüchern benutzt. Hier ist der Nominalstil doch sehr verbreitet. Aber ich hatte noch nichts gefunden das einen lebendigeren Schreibstil in deutschen Fachbüchern beschreibt (oder untersucht).

Vlt. bin ich auf dem Holzweg und suche nach etwas, was es einfach nicht gibt. Oder was nicht gewollt ist (aus mir unbekannten Gründen) und deshalb nicht existiert.

Schöne Grüße

Jörg

Aw: Vorstellung von Jörg

Hallo Jörg,

ich bin hier auch ganz neu, bin aber von Haus aus Technische Redakteurin. Dass die Englischsprachigen einen ganz anderen Stil pflegen, hast Du schon festgestellt. Aber auch bei den Deutschsprachigen lockert sich das langsam auf. Speziell im technischen Bereich (Handbücher für Anlagen, Sicherheitsrelevantes) ist es entscheidend, dass die Formulierungen ganz eindeutig sind. Sonst fällt nachher einer von der Anlage, und plötzlich hat man ein Dutzend amerikanische Anwälte vor der Tür. Also wird auch im Deutschen statt „Das Öffnen der Tür erfolgt durch Niederdrücken der Klinke.“ geschrieben: „Öffnen Sie die Tür mit der an der rechten Seite angebrachten Klinke.“. Und selbst daraus bau ich im Notfall noch zwei Sätze :). Es wird nicht nur leichter verständlich, sondern auch leichter übersetzbar. Jeder Übersetzer fängt leise an zu weinen, wenn er ein Konvolut von Akademiker-Deutsch kriegt und es kein Philosophie-Lehrbuch ist.

Wir haben bei uns in der Firma „den Juhl“ stehen („Technische Dokumentation“ von Dietrich Juhl, 3. Aufl., Springer Verlag 2015, ISBN-13: 978-3662468647). Das ist ein Grundlagenlehrbuch für Technische Redakteure, welches alle Bereiche von der Planung bis zur Fertigstellung der Dokumentation abdeckt. Ich denke, es ist nicht so sinnvoll, ein amerikanisches oder britisches Lehrbuch zu nehmen, da der Stil eben doch ein ganz anderer ist und auf deutsche Benutzer oft zu locker wirkt. Die erwarten auch keine lange Ansage, wie sie z. B. in amerikanischen Anleitungen oft nötig/gefordert ist, sondern a) was brauche ich, b) wo soll ich aufmachen, c) was soll ich tun? d) den Rest hab ich schon als Stift gelernt :slight_smile:

Der Juhl richtet sich an die Zielgruppe „Technische Redakteure in der Industrie“, bei denen die Anforderungen eben ganz andere sind als an den Universitäten.

Neben solchen Grundlagenwerken könntest Du nach den Stichworten Redaktionsleitfaden und (engl.) Style Guide suchen. Einige Firmen haben ihre Leitfäden veröffentlicht, so dass man mal schnuppern kann. Microsoft hat z. B. seinen Style Guide für die deutsche Doku hier: www.microsoft.com . Style Guides/Red.-leitfäden befassen sich auch mit Stilfragen wie eben der von dir genannten Nominalstil/Verbalstil-Unterscheidung.

Soweit erst mal ein paar Tipps.

Gruß

die Winkerkrabbe