Hallo allerseits,
als kleine Vorbemerkung: Ich bin sehr froh über dieses Forum. Seit einem Jahr benutze ich nun Papyrus und erfreue mich über ein kleines, schnelles, im Funktionsumfang mächtiges Programm, das mit viel Liebe gepflegt wird. Die Genauigkeit, mit der gearbeitet werden kann, empfinde ich als Wohltat. Seit ich meine ersten Textverarbeitungsschritte unternahm mit Wordperfect 5.1 für meine Promotion habe ich jetzt wieder ein flinkes, exaktes und zuverlässiges Textverarbeitungsprogramm.
Ich bin mit der mächtigen Vorlagenformatierung nicht recht glücklich. Natürlich ist es nicht einfach, allen Vorstellungen gerecht zu werden. Ich habe einige Zeit gebraucht, um für mich die beste Lösung zu finden, wie ich die Formatvorlagen einsetze:
Ich habe die globalen Formate bearbeitet, so daß ich diese in einer für mich passenden Form immer zur Verfügung habe. Daß alte Dateien nicht mehr angepaßt werden, sondern nur noch neue, ist eine wichtige Weiterentwicklung.
In einer neuen Datei, in der man anders formatiert, ist es aber einfacher, diese Veränderungen in lokalen Formaten vorzunehmen. Sonst ändert man für die neuen Dateien ab oder muß immer eine Formatkopie erstellen. Lästig. Ich bearbeite also die Standardvorlage _NEU.PAP und deren lokal gespeicherte Formatvorlagen für Zeichen und Absätze.
Bei dieser Lösung fällt aber eines auf: Es fehlen einfache Möglichkeiten, Formatvorlagen auszutauschen, also zum Beispiel erneuterte Formatvorlagen von _NEU.PAP auf die eigene Briefvorlage zu übertragen. Natürlich kann man das auch tun, in dem man Text dorthin kopiert und somit auch die Formatvorlage, aber das ist umständlich. Lösungen wie bei OpenOffice bspw. sind schon hilfreich.
Bei aller Komplexizität der Formatvorlagen: Wenn ich eine differenzierte Absatz-Formatvorlage generiere, z. B. eine Überschrift, muß ich auch eine Zeichen-Formatvorlage anlegen. Natürlich ist die komplexe Möglichkeit in Papyrus gut, aber oft benötigt man nur eine Möglichkeit, die entsprechenden Zeichen zu wählen und fertig. Dann bleiben auch die nötigen Zeichen-Formatvorlagen gering und somit übersichtlich. In anderen Programmen habe ich diese Komplexizität nie benötigt oder vermißt.
Auch der Bezug auf eine bestehende Vorlage wie bei anderen Programmen ist sehr angenehm, kann man dadurch sehr einfach Schriften gegeneinander austauschen. So verweist man über eine Bildunterschrift auf eine Titel-Überschrift und von der auf eine untergeordnete. Möchte man die Schriften ändern, so reicht eine Anpassung der Bildunterschrift und diese Änderungen greifen.
Auch die Vordefinierung von zwei Standardschriften wie in OpenOffice ist eine clevere Sache, denn bei üblichen Dokumenten bescheide man sich ja mit ein bis zwei Schriftarten, z. B. eine Antiqua wie Georgia und evtl. noch eine Groteske wie Frutiger oder Futura.
Natürlich kann man da auch anderer Meinung sein, aber das sind meine Erfahrungen mit Formatvorlagen, die ja eine sehr nützliche Sache sind.
Dennoch ist Papyrus eine herrlich praxisnahe und stabile Software, die ich sehr gerne benutze und die ich nicht mehr missen möchte.
Viele Grüße
ThomasB