KI erzählt Käse

Ich habe schon mal gelesen, dass sich die KI einfach was ausdenkt, wenn sie etwas nicht weiß. Aber dieses Ergebnis - und die entsprechende Reaktion - hat mich doch sehr überrascht:

Ich habe nach Anregungen für eine Pressevorstellung meines Buches gesucht und dachte: Ich schau was Chat GPT darüber so erzählt:

Ah, ich verstehe. „Volltod“ ist ein Roman des deutschen Schriftstellers Wolfgang Schorlau. Es ist der siebte Band seiner Krimireihe um den Privatermittler Georg Dengler. In „Volltod“ wird Dengler mit einem mysteriösen Fall konfrontiert, der sich um den Tod eines Topmanagers dreht, der unter rätselhaften Umständen ums Leben kommt. Das Buch spielt vor dem Hintergrund der Finanzkrise und führt den Leser in die Welt der Wirtschafts- und Bankenmafia. Der Roman behandelt Themen wie Machtmissbrauch, Korruption und die undurchsichtigen Machenschaften in der Finanzwelt. „Volltod“ ist Teil einer erfolgreichen Krimireihe, die von vielen Lesern geschätzt wird.

Da war ich doch mehr als erstaunt. Ich hatte vor der Veröffentlichung relativ gründlich recherchiert, ob es den Titel schon gibt. Bei Schorlau konnte ich kein entsprechndes Buch finden. Nicht mal im Untertitel tauchte „Volltod“ irgendwo auf.

Darauf die KI:

Es tut mir leid für das Missverständnis. „Volltod“ ist tatsächlich kein Werk von Wolfgang Schorlau. Es könnte sein, dass das Buch unter einem anderen Titel veröffentlicht wurde oder dass es sich um ein Buch handelt, das von einem anderen Autor geschrieben wurde. Ohne weitere Informationen ist es schwierig, das Buch zu identifizieren. Wenn du weitere Details über den Autor oder die Handlung hast, könnte ich dir vielleicht besser weiterhelfen.

Ich habe ja geahnt, dass Chat GPT nicht wirklich klug (i. S. v. „allwissend“) ist. Die Kreativität war allerdings bemerkenswert – das Ergebnis leider komplett für die Tonne.

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Du hättest dich sofort an DeppGPT wenden sollen.
Hier seine Antwort, fertig für eine Pressevorstellung:

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das ist ja noch viel kreativer … bin beeindruckt.

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Etwas ähnliches ist mir in der Anfangsphase von ChatGPT passiert, als ich auf der Suche nach Literaturzitaten fragen zu Studien stellte, wie „Nenne mir randomisierte Studien, die den Zusammenhang zwischen Rheumatoider Arthritis und Herz-Kreislauferkrankungen untersucht haben“. Daraufhin hat mir ChatGPT bereitwillig auch Studien genannt und auf Wunsch auch im Vancouver-Stil zitiert.
Ich war überschwänglich begeistert, weil mir so etwas Stunden und Tage an Recherchen ersparen würde, bis ich dahintergekommen bin, dass es zitierte Studien überhaupt nicht oder nur zum Teil auch wirklich gibt und selbst dann nicht gesichert ist, dass sie inhaltlich auch zur Fragestellung passen. :face_with_symbols_over_mouth:
Mittlerweile verweigert ChatGPT die Auskunft auf solche Anfragen und begründet dies auch ordentlich mit seiner eigentlichen Funktionsweise, nämlich der zufälligen Textgenerierung.

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Nur mal so als Tipp:
ChatGPT weiß nicht, dass er keinen Käse erzählen darf.
Wenn man klare Antworten will, muss man ihm erst eine Rolle zuweisen. Ansonsten phantasiert er sich was zusammen.
Mit der Rolle „Verhalte dich wie ein studierter Mediziner, der sich hervorragend mit Artritis und Herz-Kreislauferkankungen auskennt, und belege deine Aussagen stets mit fundierten Quellen“, wird man mit Sicherheit ganz andere Antworten bekommen.

Ich mache gerade ein Internet-Schulung über das Prompting bei KI. Es ist sehr interessant. Vor allem merke ich, dass das Prompten auch eine Kunst für sich ist und auch an tatsächliches Programmieren heranragen kann.

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Eine KI denkt sich nichts aus, weil sie gar nicht denken kann. Sie ermittelt Wahrscheinlichkeiten für das nächste Wort und das geht eben auch mal daneben. Ob sie falsch oder richtig liegt, ist eine Frage der Statistik. Ein KI ist nicht ein Schüler, der, wenn er nichts gelernt hat, einfach irgenwas schreibt. Sie nimmt das statistisch wahrscheinlichste, aber das ist nicht zwangsläufig richtig. Es wirkt so, als ob sie sich was ausdenkt, aber es läuft etwas ganz anderes ab. Deswegen kann sie nie mehr als eine Hilfe sein, eine Anregung.

Interessant. Wo?

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Eine allgemeine Frage: Warum beschäftigen sich heutzutage so viele Menschen scheinbar mehr mit künstlicher Intelligenz als mit gesundem Menschenverstand, der meinen Beobachtungen nach immer mehr auf der Strecke bleibt? Ein in meinen Augen merkwürdiges Phänomen.

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Menschen wollen sich ihre Arbeit erleichtern. War schon immer so, besonders in den vergangenen 260 Jahren (exponentiell in den Dekaden zunehmend).

Zukunft sieht dann so aus:

Ich - „he, Alfred (meine zukünftige K.I.), schreib mir doch geschwind den Quellcode für ein noch besseres, intuitives Papyrus Autor, kompiliere das gleich und installiere es auf meinem Rechner!“

Alfred- „klar, mach ich, Sekunde noch…fertig!“

Ich- „Bin grad zu faul zum Schreiben, Alfred, schreib du mir doch mal flott einen Bestseller à la Stephen King und vermarkte das Ding. Vergiss meine Kontonummer nicht anzugeben!“

Alfred- „Schon geschehen. Noch Wünsche?“

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Nun, es gibt bestimmt bessere … Ich bin auch noch nicht so weit, wie ich gerne wollte, habe mir den Kurs in der Black-Friday-Woche geholt. Da war er recht günstig. Und ich dachte, für das Geld versuche ich das mal.

Hier ist der Link: Prompt-Engineering

Die Sprache ist etwas langsam, ich habe mir die Youtube-Geschwindigkeit etwas erhöht. Aber es ist recht informativ. Vielleicht ein bisschen reißerisch. Aber gut. Klappern gehört zum Handwerk.

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Ja. Denken bitte. Umgehend!

Und schreib mir gleich eine passende Dystopie dazu. Für die Finanzierung der Covergestaltung bediene dich einfach der allgemein bekannten Daten im weltweiten wunderbaren Wirknetz. Ach ja, vergiss bitte nicht, noch dem Rasenroboter Bescheid zu geben. Er ist in letzter Zeit so vergesslich und der Frühling hat in diesem Jahr etwas eher begonnen.

Sorry, das musste jetzt mal sein.

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Dystopie gibt’s schon als Film: Wall-E - Der Letzte räumt die Erde auf

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Muss ich mich mal mit befassen. Danke für den Hinweis! :grinning:

Hellsehen
Vor wenigen Tagen hörte ich, dass die Menschen immer fetter werden, weil die Maschinen ihnen zu viel Arbeit abnehmen; und Sport ist nicht jedermanns Sache, vor allem für jene mit viel Eigengewicht.
Mit KI besteht die Chance, dass sie auch viel dümmer werden, vielleicht bis auf einige, die derartige Systeme entwickeln.
Diese wenigen Eliten werden den Rest der Menschheit ausbeuten. Es wird aber sehr lange dauern, eh die Dummen das erkennen, wenn überhaut.
Na dann Prost Mahlzeit!

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@Berti … Ich bin gewiss kein Fan von KI. Ich sehe in der KI aber auch nicht den „Antichrist“. Mit KI zu schreiben, halte ich mit Blick auf meinen Stil nicht für sinnvoll. Bislang dachte ich, dass ChatCGT bei der Recherche hilfreich sein könnte. Wenn die Ergebnisse jedoch nicht belastbar sind, habe ich da meine Zweifel. Da ich ohnehin bei kritischen Fragen immer mindestens zwei Quellen suche, kann ich damit leben. Ganz so finster sehe ich die Zukunft also nicht. Es kann nur besser werden.

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Ich habe nach wie vor Westworld im Kopf und werde dieses Schreckensszenario nicht los.

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Interessanter Ansatz und sicher ein Stück weit hilfreich. Für halbwegs korrekte Antworten in komplexeren Umgebungen aber immer noch zu wenig. Ich habe deinen Prompt mal gerade ausprobiert und im Kontext des Sachbuches, das ich gerade schreibe eine einfache Frage gestellt. Es kommt trotz der Experten-Festlegung nur blanker Unsinn raus, der selbstsicher vorgetragen wird. Weist man darauf hin, dass es falsch ist, gibt die KI das umgehend zu und bietet wiederum überzeugend die nächste falsche Antwort an. Gibt man die richtige Antwort, stimmt die KI einfach zu. Generative „KI“, also Wortgeneratoren, sind meiner Meinung nach für Dinge, bei denen es auf halbwegs gesicherte Korrektheit ankommt, grundsätzlich bauartbedingt ungeeignet.

Ich verstehe nicht, warum ChatGPT nicht besser für Internetrecherche geeignet ist. Hatte Microsoft nicht extra deshalb zehn Milliarden Dollar in Open-AI investiert, damit ChatGPT die Suchmaschine Bing erweitern sollte? Wenn jemand zehn Millarden bezahlt, um eine „schlaue“ Suchmaschine zu bekommen, warum kommt dann keine Suchmaschine dabei heraus, sondern ein „Käse-erzählender Geschichtenerfinder“?

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Es wäre nicht das erste Mal, dass Großunternehmen Fehlentscheidungen treffen. Ich habe mal in einem gearbeitet. Da gab es kaum sinnvolle Entscheidungen, obwohl die meisten sauteuer waren, d. h. sich im Millionenbereich bewegten.

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Lustig. Gerade versucht die Widmung eines Buches online rauszufinden. Chat gpt hat selbstbewusst 4x falsch geantwortet. Jedesmal aber so, als ob er es wüsste.
Bin dann mal in den Keller gegangen und habe das Buch selber geholt…
Ich erwarte nicht, dass das Programm alles kann. Aber dann wäre eine Antwort : „Weiß ich nicht“ wichtig. Fiktive Fakten sind dämlich…

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Das wäre auch bei Menschen schön. Aber groteskes Selbstbewusstsein bei erschreckender Ahnungslosigkeit ist ja modern, insofern lernt die KI auch das einfach von uns.

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